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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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mich in ihren Flammen gesehen hat, wie ich mich der Dunkelheit mit Lichtbringer in der Hand entgegenstelle. Lichtbringer! « Stannis schnaubte verächtlich. »Es leuchtet hübsch, das gebe ich zu, aber am Schwarzwasser hat mir dieses magische Schwert nicht besser gedient als gewöhnlicher Stahl. Ein Drache dagegen hätte das Blatt wenden können. Aegon hat einst hier gestanden wie ich und auf diesen Tisch geblickt. Glaubt Ihr, wir würden ihn heute Aegon den Eroberer nennen, wenn er keine Drachen gehabt hätte?«
    »Euer Gnaden«, sagte Davos, »der Preis …«
    » Ich kenne den Preis! Letzte Nacht habe ich in diesen Herd geschaut und ebenfalls Dinge in den Flammen gesehen. Ich habe einen König gesehen, der eine Krone aus Feuer trug, die brannte … sie brannte, Davos. Seine eigene Krone hat sein
Fleisch verzehrt und ihn in Asche verwandelt. Glaubt Ihr, ich bräuchte Melisandre, um zu wissen, was das bedeutet? Oder Euch ?« Der König bewegte sich, und sein Schatten fiel auf Königsmund. »Wenn Joffrey sterben sollte … was ist schon das Leben eines Bastardjungen gegen ein Königreich?«
    »Alles«, sagte Davos leise.
    Stannis blickte ihn mit zusammengepressten Kiefern an. »Geht«, sagte der König schließlich, »ehe Ihr Euch um Kopf und Kragen redet und wieder im Kerker landet.«
    Manchmal tobt der Sturm so heftig, dass einem keine andere Wahl bleibt, als die Segel zu reffen. »Ja, Euer Gnaden.« Davos verneigte sich, doch Stannis hatte ihn anscheinend bereits vergessen.
    Im Hof war es kalt, als er die Steintrommel verließ. Der Wind blies frisch aus Osten und ließ die Banner auf den Mauern laut flattern und knattern. Davos roch das Salz in der Luft. Das Meer. Er liebte diesen Duft. Am liebsten stände er wieder auf Deck eines Schiffes, ließe die Segel hissen und hätte Kurs nach Süden gesetzt, zu Marya und seinen beiden Kleinen. Jeden Tag dachte er an sie, gelegentlich sogar des Nachts. Ein Teil von ihm hätte zu gern Devan genommen und wäre mit ihm nach Hause zurückgekehrt. Ich kann nicht. Noch nicht. Jetzt bin ich ein Lord und die Hand des Königs, ich darf ihn nicht enttäuschen.
    Er hob den Blick und betrachtete die Mauern. Anstelle der Zinnen schauten Tausende grotesker Wasserspeier auf ihn herab. Keiner glich dem anderen; Wyvern, Greifen, Dämonen, Mantikore, Minotauren, Basilisken, Höllenhunde, Chimären und Tausend noch eigenartigere Wesen sprossen aus den Wehrgängen der Burg, als seien sie dort gewachsen. Und überall Drachen. Die Große Halle war ein Drache, der auf dem Bauch lag. Männer traten durch sein geöffnetes Maul ein. Die Küche war ein Drache, der sich zu einer Kugel zusammengerollt hatte, und der Rauch und Dampf der Öfen zogen durch seine Nüstern ab. Die Türme waren Drachen, die über den Mauern
hockten oder flugbereit warteten, der Windwyrm schien trotzig zu schreien, während der Meerdrachenturm gelassen hinaus auf die Wellen starrte. Kleinere Drachen rahmten die Tore. Drachenklauen ragten aus den Mauern und hielten Fackeln, große Steinschwingen umfingen die Schmiede und die Waffenkammer, und Schwänze bildeten Bögen, Brücken und Außentreppen.
    Davos hatte schon oft sagen hören, dass die Zauberer von Valyria den Stein nicht mit Meißel und Hammer bearbeitet hätten wie gemeine Steinmetze, sondern mit Feuer und Magie, wie ein Töpfer seinen Ton. Jetzt jedoch fragte er sich: Was wäre, wenn sie irgendwie richtige Drachen in Stein verwandelt hätten?
    »Falls die Rote Frau sie zum Leben erweckt, wird die Burg über uns einstürzen, denke ich. Welche Art Drache steckt denn voller Zimmer und Treppen und Möbel? Und Fenster. Und Schornsteine. Und Abtrittschächten?«
    Davos drehte sich um und bemerkte Salladhor Saan neben sich. »Heißt das, Ihr habt mir meinen Verrat vergeben, Salla?«
    Der alte Pirat schüttelte drohend den Zeigefinger. »Vergeben, ja. Vergessen, nein. All das schöne Gold auf der Klaueninsel, das mir hätte gehören können. Wenn ich nur daran denke, fühle ich mich alt und müde. Falls ich verarmt sterbe, werden meine Frauen und Konkubinen Euch verfluchen, Zwiebellord. Lord Celtigar hat viele feine Weine, die ich nun niemals kosten darf, einen Seeadler, den er zur Beizjagd abgerichtet hatte, und ein magisches Horn, mit dem man Kraken aus der Tiefe rufen kann. Sehr nützlich wäre ein solches Horn, um Tyroshi und andere nervtötende Kreaturen unter Wasser ziehen zu lassen. Aber habe ich dieses Horn bekommen? Nein, stattdessen hat der König meinen alten

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