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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Brötchen, einen Laib Käse unter dem anderen, und an der einen Hand baumelte ein Beutel mit Zwiebeln. »Hobb hat gesagt, ich soll euch was zu essen bringen, für den Fall, dass ihr eine Weile hier oben festsitzt.«
    Entweder das oder als Henkersmahlzeit. »Richte ihm unseren Dank aus, Owen.«

    Dick Follard war so taub wie ein Stein, aber seine Nase leistete noch gute Dienste. Die Brötchen waren frisch aus dem Ofen, und er holte sich sofort eins aus dem Korb. Dabei entdeckte er auch einen Topf mit Butter und schmierte sich mit seinem Dolch etwas davon auf sein Brötchen. »Rosinen«, verkündete er fröhlich. »Und Nüsse.« Dick sprach ein wenig undeutlich, dennoch konnte man ihn gut verstehen, wenn man sich daran gewöhnt hatte.
    »Meine kannst du auch haben«, sagte Satin. »Ich habe keinen Hunger.«
    »Iss«, drängte Jon ihn. »Wer weiß, wann du wieder die Gelegenheit bekommst.« Er selbst nahm zwei Brötchen. Die Nüsse waren Pinienkerne, und neben den Rosinen waren auch getrocknete Apfelstückchen darin.
    »Kommen die Wildlinge heute, Lord Schnee?«, fragte Owen.
    »Das wirst du schon merken«, erwiderte Jon. »Lausch einfach auf die Hörner.«
    »Zwei. Zwei Stöße stehen für Wildlinge.« Owen war groß, weißblond und freundlich, ein unermüdlicher Arbeiter und überraschend geschickt, wenn es um Holzarbeiten ging, wie zum Beispiel die Reparatur von Katapulten, doch seine Mutter hatte ihn als Säugling auf den Kopf fallen lassen, wie er jedem, der es hören wollte, fröhlich erzählte, und dabei war sein halber Verstand durch das Ohr herausgelaufen.
    »Weißt du, wo du hingehen sollst?«, fragte Jon ihn.
    »Ich soll zur Treppe, sagt Donal Noye. Zum dritten Absatz, und da soll ich mit der Armbrust auf die Wildlinge schießen, wenn sie über die Barrikade klettern wollen. Auf dem dritten Absatz, eins, zwei, drei.« Er nickte mit dem Kopf. »Wenn die Wildlinge angreifen, kommt der König und hilft uns, nicht wahr? Er ist ein mächtiger Krieger, König Robert. Bestimmt kommt er. Maester Aemon hat ihm einen Vogel geschickt.«
    Es hatte keinen Zweck, ihm zu erklären, dass Robert Baratheon tot war. Er würde es wieder vergessen, so wie er es
schon hundertmal vergessen hatte. »Maester Aemon hat ihm einen Vogel geschickt«, stimmte Jon zu. Das schien Owen zu freuen.
    Maester Aemon hatte eine Menge Vögel ausgeschickt … nicht nur an einen König, sondern an vier. Wildlinge vor den Toren, lautete die Nachricht. Das Reich ist in Gefahr. Schickt alle Truppen, die Ihr erübrigen könnt, zur Schwarzen Festung. Sogar bis nach Altsass und bis zur Citadel flogen die Raben, und zu hundert mächtigen Lords in ihren Burgen. Die Lords des Nordens waren allerdings ihre größte Hoffnung, daher hatte Aemon ihnen jeweils zwei Vögel geschickt. Zu den Umbers und den Boltons, nach Burg Cerwyn und Torrhenschanze, Karholt und Tiefwald Motte, auf die Bäreninsel, nach Altenburg, Witwenwacht, Weißwasserhafen, nach Hüglingen und in die Bachlande, zu den Bergfesten der Kleyns, der Knotbaums, der Norreys, der Harlehms und der Wulls trugen die Vögel die Bitte. Wildlinge vor den Toren. Der Norden ist in Gefahr. Kommt mit all Euren Männern.
    Nun, Raben mochten Flügel haben, Lords und Könige dagegen nicht. Falls Hilfe unterwegs war, würde sie heute nicht mehr eintreffen.
    Während es Nachmittag wurde, verzog sich der Rauch über Mulwarft, und der Himmel im Süden klarte auf. Keine Wolken, dachte Jon. Das war gut. Regen oder Schnee konnten ihnen zum Verhängnis werden.
    Klydas und Maester Aemon fuhren im Windenkäfig nach oben auf die Mauer, wo es sicher war, und mit ihnen die meisten Frauen aus Mulwarft. Männer in schwarzen Mänteln schritten rastlos auf den Türmen hin und her und verständigten sich mit Rufen kreuz und quer über die Höfe. Septon Cellador betete mit den Männern auf der Barrikade und flehte den Krieger an, er möge ihnen Kraft geben. Der Taube Dick Follard rollte sich unter seinem Mantel zusammen und schlief. Satin marschierte hundert Meilen im Kreis, immer an den Zinnen entlang. Die Mauer weinte, und die Sonne kroch über einen
harten blauen Himmel. Kurz vor Einbruch der Dämmerung kam Owen der Ochse mit einem Laib Schwarzbrot und einer Schüssel voll Hobbs bestem Hammelfleisch, das in einer dicken Brühe aus Bier und Zwiebeln gekocht war. Dafür wachte sogar Dick auf. Sie aßen alles bis zum letzten Bissen auf und wischten den Boden der Schüssel mit Brot aus. Inzwischen stand die Sonne im Westen tief am

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