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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Sansa
nicht zu sagen. »Sind es denn alles nur Lügen, immer und immer wieder, alles und jeder?«
    »Fast jeder lügt. Außer Euch und mir natürlich.« Er lächelte. »Kommt heute Nacht in den Götterhain, wenn Ihr nach Hause zurückkehren möchtet. «
    »Die Nachricht – sie stammte von Euch?«
    »Es musste der Götterhain sein. Kein anderer Ort im Roten Bergfried ist vor den kleinen Vögeln des Eunuchen sicher … oder den kleinen Ratten, wie ich sie nenne. Im Götterhain gibt es Bäume statt Mauern. Den Himmel statt Decken. Wurzeln und Erde und Fels anstelle von Fußböden. Dort haben die Ratten keine Verstecke, von denen aus sie lauschen können. Ratten brauchen Verstecke, sonst spießen die Menschen sie mit Schwertern auf.« Lord Petyr nahm sie am Arm. »Darf ich Euch Eure Kabine zeigen? Ihr habt einen langen, anstrengenden Tag hinter Euch. Bestimmt seid Ihr müde.«
    Inzwischen war das kleine Boot als rauchender, lodernder Fleck hinter ihnen zurückgeblieben und hatte sich fast in der Unendlichkeit des Meeres verloren, über dem nun der Morgen zu grauen begann. Es gab kein Zurück, auf dieser Straße ging es nur noch vorwärts. »Sehr müde«, gestand sie.
    Während er sie nach unten führte, bat er: »Erzählt mir von dem Fest. Die Königin hat sich solche Mühe gegeben. Die Sänger, die Jongleure, der Tanzbär … haben Eurem kleinen Gemahl meine tjostierenden Zwerge Spaß gemacht?«
    »Eure?«
    »Ich musste sie aus Braavos kommen lassen und bis zur Hochzeit in einem Bordell verstecken. Die Kosten dafür wurden allerdings noch davon übertroffen, wie viele Umstände dieser Auftritt gemacht hat. Es ist erstaunlich schwierig, einen Zwerg zu verstecken, und Joffrey … Man kann einen König zum Wasser führen, aber bei Joff musste man damit herumspritzen, ehe er begriffen hat, dass man es trinken kann. Als ich ihm von meiner kleinen Überraschung erzählt habe, hat Seine Gnaden gesagt: ›Warum sollte ich solch hässliche Zwerge auf
meiner Hochzeit wollen? Ich hasse Zwerge.‹ Ich musste ihn bei der Schulter nehmen und ihm zuflüstern: ›Nicht so sehr, wie Euer Onkel sie hassen wird.‹«
    Das Deck wiegte sich sanft unter ihren Füßen, und Sansa hatte das Gefühl, die Welt selbst sei ins Wanken geraten. »Sie glauben, Tyrion hätte Joffrey vergiftet. Ser Dontos hat erzählt, man habe ihn verhaftet.«
    Kleinfinger lächelte. »Der Witwenstand wird Euch gut zu Gesicht stehen, Sansa.«
    Bei diesem Gedanken wurde ihr flau im Magen. Sie würde wohl nie wieder das Bett mit Tyrion teilen müssen. Das hatte sie sich doch gewünscht … oder etwa nicht?
    Die Kabine war niedrig und eng, doch in der kleinen Schlafkoje lagen ein dickes Federbett und dicke Pelze, die sie noch bequemer machten. »Es ist nicht viel Platz hier, ich weiß, aber allzu unbequem dürfte es nicht für Euch sein.« Kleinfinger zeigte auf eine Zederntruhe unter der Luke. »Dort findet Ihr frische Kleidung. Kleider, Unterwäsche, warme Strümpfe, einen Mantel. Leider nur Wolle und Leinen. Eines so hübschen Mädchens nicht würdig, aber wenigstens warm und sauber, bis wir etwas Feineres für Euch finden.«
    Er hat das alles für mich vorbereitet. »Mylord, ich … ich verstehe nicht … Joffrey hat Euch Harrenhal geschenkt und Euch zum Obersten Herrn am Trident ernannt … Warum?«
    »Warum sollte ich seinen Tod wünschen?« Kleinfinger zuckte die Achseln. »Ich hatte eigentlich kein Motiv. Außerdem halte ich mich Tausende Meilen entfernt im Grünen Tal auf. Man soll den Feind stets verwirren. Wenn der Widersacher nicht sicher sein kann, wer man ist und was man will, kann er nicht voraussehen, was man als Nächstes tun wird. Manchmal verblüfft man ihn am besten damit, dass man etwas Sinnloses tut oder gar etwas, das gegen einen selbst gerichtet zu sein scheint. Vergesst das nicht, Sansa, wenn Ihr anfangt, das Spiel zu spielen.«
    »Welches … welches Spiel?«

    »Das einzige Spiel, das etwas zu bedeuten hat. Das Spiel der Throne.« Er strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Ihr seid alt genug, um zu wissen, dass Eure Mutter und ich einst mehr als Freunde waren. Es gab eine Zeit, da habe ich Cat mehr als alles andere auf der Welt begehrt. Ich wagte es, von einem gemeinsamen Leben mit ihr zu träumen und von den Kindern, die sie mir schenken würde, aber sie war eine Tochter Schnellwassers und Hoster Tullys. Familie, Pflicht, Ehre, Sansa. Familie, Pflicht, Ehre hieß, dass sie mir niemals ihre Hand schenken konnte. Aber sie hat mir etwas

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