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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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hinterherlief, die Tochter des Dorfältesten. Sie war genauso alt wie Arya, aber noch ein Kind ; sie weinte, wenn sie sich ein Knie aufschlug, und schleppte eine blöde Stoffpuppe mit sich herum. Die Puppe sah aus wie ein Soldat, deshalb nannte das Mädchen sie Ser Soldat und prahlte damit, er würde sie beschützen. »Geh weg«, sagte Arya hundertmal zu ihr. »Lass mich in Ruhe.« Doch das tat das Mädchen nicht, also nahm ihr Arya schließlich die Puppe ab, riss sie auf und zog den Lumpen, mit dem sie ausgestopft war, aus ihrem Bauch. »Jetzt sieht sie wirklich wie ein Soldat aus!«, sagte sie, ehe sie die Puppe in einen Bach warf. Danach lief das Mädchen ihr nicht mehr nach, und Arya verbrachte die Tage damit, Memme und Fremder zu striegeln oder im Wald herumzuwandern. Manchmal fand sie einen Stock und übte sich auf ihre eigene Weise im Umgang mit Nadeln, doch dann fiel ihr meistens ein, was bei den Zwillingen passiert war, und sie schlug auf einen Baum ein, bis der Stock zerbrach.
    »Vielleicht sollten wir eine Weile hierbleiben«, meinte der Bluthund nach zwei Wochen. Er war betrunken vom Bier und
brütete düster vor sich hin. »Hohenehr werden wir nie erreichen, und die Freys jagen in den Flusslanden sicherlich noch immer Überlebende. Angesichts der Überfälle durch die Stämme können sie hier offensichtlich ein Schwert gebrauchen. Wir können uns ausruhen, und vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, deiner Tante einen Brief zu schicken.« Aryas Gesicht verfinsterte sich, als sie dies hörte. Sie wollte nicht hierbleiben, andererseits wusste sie aber auch nicht, wohin sie sonst gehen sollte. Am nächsten Morgen, als der Bluthund loszog, um Bäume zu schlagen und Stämme zu schleppen, kroch sie wieder ins Bett.
    Doch nachdem die Arbeit getan und die hohe Holzpalisade errichtet war, erklärte der Dorfälteste ihnen, dass für sie kein Platz mehr im Dorf sei. »Wenn der Winter kommt, müssen wir erst einmal uns selbst ernähren«, meinte er. »Und du … Ein Mann wie du zieht immer Blutvergießen an.«
    Sandor kniff den Mund zusammen. »Also weißt du, wer ich bin.«
    »Ja. Hier kommen nur wenige Reisende durch, aber wir gehen zum Markt und zu den Septweihfesten. Wir haben von König Joffreys Hund gehört.«
    »Wenn diese Felsenkrähen anklopfen, werdet ihr froh sein, einen Hund zu haben.«
    »Vielleicht.« Der Mann zögerte und nahm dann seinen ganzen Mut zusammen. »Aber sie behaupten, du hättest dein Herz zum Kämpfen am Schwarzwasser verloren. Es heißt …«
    »Ich weiß, was die Leute reden.« Sandors Stimme klang wie zwei Sägeblätter, die aneinanderreiben. »Zahl mich aus, und wir verschwinden.«
    Als sie aufbrachen, hatte der Bluthund einen Beutel voll Kupferstücke, einen Schlauch voll Bier und ein neues Schwert. Um die Wahrheit zu sagen, handelte es sich um eine sehr alte Waffe, die nur für ihn neu war. Er hatte sie bei seinem Besitzer gegen die Langaxt von den Zwillingen eingetauscht, mit der er Arya auf den Kopf geschlagen hatte. Das Bier war in weniger
als einem Tag ausgetrunken, das Schwert hingegen wetzte Clegane jeden Abend und verfluchte den Mann, von dem er es bekommen hatte, für jede Scharte und jeden Rostfleck. Wenn er das Herz zum Kämpfen verloren hat, warum schert er sich dann darum, ob sein Schwert scharf ist? Diese Frage wagte Arya nicht laut zu stellen, doch dachte sie lange darüber nach. War das der Grund, weshalb er von den Zwillingen fortgerannt war und sie mitgenommen hatte?
    In den Flusslanden hatte der Regen nachgelassen, und die Wasserfluten flossen ab. Der Bluthund wandte sich nach Süden in Richtung Trident. »Wir schlagen uns nach Schnellwasser durch«, teilte er Arya mit, während sie einen Hasen brieten, den er erlegt hatte. »Vielleicht will sich der Schwarzfisch eine Wölfin kaufen.«
    »Er kennt mich überhaupt nicht. Er wird nicht mal wissen, ob ich wirklich seine Nichte bin.« Arya hatte es satt, sich nach Schnellwasser durchzuschlagen. Seit Jahren, so schien es ihr, schlug sie sich nach Schnellwasser durch, ohne dort jemals anzukommen. Jedes Mal, wenn ihr Ziel Schnellwasser hieß, landete sie woanders. »Er wird Euch kein Lösegeld zahlen. Wahrscheinlich hängt er Euch einfach auf.«
    »Er kann es ja mal versuchen.« Er drehte den Spieß.
    Seinem Gerede nach hat er den Mut zum Kämpfen keineswegs verloren. »Ich weiß, wohin wir gehen könnten«, sagte Arya. Ein Bruder war ihr schließlich noch geblieben. Jon wird mich bei sich haben wollen, auch wenn

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