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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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besser als ihren Großonkel, den Schwarzfisch. Wir hätten in die Burg gehen sollen. Sie wussten schließlich nicht genau , ob ihre Mutter oder Robb wirklich tot waren. Sie hatte die beiden ja schließlich nicht sterben sehen. Vielleicht hatte Lord Frey sie lediglich gefangen genommen. Möglicherweise lagen sie angekettet im Kerker, oder die Freys brachten sie nach Königsmund, damit Joffrey ihnen den Kopf abschlagen konnte. Sie wussten es nicht genau . »Wir sollten umkehren«, entschied sie plötzlich. »Wir reiten zurück zu den Zwillingen und zu meiner Mutter. Sie kann nicht tot sein. Wir müssen ihr helfen.«
    »Ich dachte immer, deine Schwester sei diejenige, die nur diese blöden Lieder im Kopf hat«, knurrte der Bluthund. »Vielleicht hat Frey deine Mutter am Leben gelassen, um ein Lösegeld für sie zu fordern, ja, vielleicht. Aber um nichts in den Sieben Höllen werde ich mutterseelenallein in diese verfluchte Burg marschieren, um sie herauszuholen.«
    »Nicht allein. Ich komme mit.«
    Er gab einen Laut von sich, der beinahe wie ein Lachen klang. » Darüber wird sich der alte Kerl so erschrecken, dass er sich in die Hose pisst.«
    »Ihr habt bloß Angst vor dem Tod!«, sagte sie verächtlich.
    Jetzt lachte Clegane wirklich. »Vor dem Tod habe ich keine Angst. Nur vor Feuer. Jetzt sei still, oder ich schneide dir die Zunge selbst heraus und erspare den Schweigenden Schwestern die Arbeit. Wir reiten ins Grüne Tal.«
    Arya glaubte nicht, dass er ihr tatsächlich die Zunge herausschneiden würde, er sagte das nur so, genauso wie Triefauge immer behauptet hatte, er würde sie grün und blau prügeln. Trotzdem wollte sie es nicht darauf ankommen lassen. Sandor Clegane war mit Triefauge nicht zu vergleichen. Triefauge hackte niemanden in zwei Teile oder schlug jemandem mit einer Axt auf den Hinterkopf. Nicht einmal mit der flachen Seite.

    In dieser Nacht legte sie sich mit dem Gedanken an ihre Mutter schlafen und überlegte, ob sie den Bluthund im Schlaf töten und Lady Catelyn allein retten sollte. Als sie die Augen schloss, sah sie das Gesicht ihrer Mutter auf der Rückseite ihrer Lider. Sie ist so nahe, ich kann sie beinahe riechen …
    … und dann konnte sie ihre Mutter riechen. Der Duft lauerte schwach unter den anderen Gerüchen, unter dem Moos und Schlamm und Wasser und dem Gestank verfaulenden Schilfes und verfaulender Menschen. Sie tappte langsam über den weichen Boden zum Flussufer, leckte Wasser und hob witternd den Kopf. Der Himmel war grau und hing voller Wolken, der Fluss war grün, und überall trieben Sachen darin. Tote Männer sammelten sich an seichten Stellen, andere bewegten sich noch in der Strömung des Wassers, andere waren ans Ufer gespült worden. Ihre Brüder und Schwestern umschwärmten sie und rissen das weiche aufgedunsene Fleisch in Stücke.
    Die Krähen hatten sich auch schon eingestellt, schrien die Wölfe an und ließen Federn in der Luft schweben. Ihr Blut war wärmer, und so schnappte eine ihrer Schwestern nach einem Vogel, der flüchten wollte, und erwischte ihn am Flügel. Sie bekam ebenfalls Lust auf eine Krähe. Sie wollte das Blut schmecken, das Krachen der Knochen hören, sich den Bauch mit warmem Fleisch füllen, nicht mit kaltem. Sie war hungrig, und überall um sie herum lagen Leichen, doch sie wusste, dass sie die nicht fressen konnte.
    Der Geruch wurde jetzt intensiver. Sie stellte die Ohren auf und lauschte dem Knurren ihres Rudels, dem Kreischen der verärgerten Krähen, dem Flattern der Flügel und dem Plätschern des fließenden Wassers. Irgendwo in der Ferne hörte sie Pferde und Rufe lebendiger Menschen, doch die spielten keine Rolle. Nur der Geruch war wichtig für sie. Erneut schnüffelte sie. Da war er, und jetzt sah sie es auch, etwas Bleiches und Weißes, das den Fluss entlangtrieb und sich drehte, wenn es gegen einen Baumstamm stieß. Das Schilf verneigte sich vor ihm.

    Spritzend sprang sie durch das Flachwasser, warf sich in die Fluten und paddelte heftig mit den Beinen. Die Strömung war stark, sie aber war stärker. Sie schwamm und folgte ihrer Nase. Im Fluss gab es viele feuchte Gerüche, doch die waren es nicht, die sie antrieben. Stattdessen folgte sie dem scharfen roten Wispern kalten Blutes, dem widerlich süßen Duft des Todes. Sie jagte ihn, wie sie schon oft Rotwild durch den Wald gejagt hatte, und am Ende erreichte sie ihr Ziel und packte einen bleichen weißen Arm mit den Zähnen. Sie schüttelte ihn, damit er sich bewegte, doch sie hielt

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