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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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für Elia fragte, hat er ihr stattdessen Euch angeboten.«
    »Ein Angebot, das in ihren Augen einen Frevel darstellte.«
    »In der Tat. Das werdet sogar Ihr einsehen, oder?«
    »Oh, sicherlich.« Es geht alles zurück und immer weiter zurück auf unsere Mütter und Väter und deren Mütter und Väter, dachte Tyrion. Wir sind tanzende Marionetten und werden von jenen an Fäden geführt, die uns vorausgingen, und eines Tages übernehmen unsere Kinder die Fäden und tanzen an unserer Stelle weiter. »Nun, Prinz Rhaegar heiratete Elia von Dorne, nicht Cersei Lennister von Casterlystein. Damit hat Eure Mutter diesen Tjost wohl gewonnen.«
    »Das hat sie geglaubt«, stimmte Prinz Oberyn zu, »doch Euer Vater vergisst solche Niederlagen nicht. Einst hat er Lord und Lady Tarbeck diese Lektion erteilt und auch den Regns von Castamaer. Und in Königsmund erteilte er sie meiner
Schwester. Meinen Helm, Dagos.« Mannkraft reichte ihm einen hohen goldenen Helm mit einer Kupferscheibe auf der Stirn, der Sonne von Dorne. Das Visier war entfernt worden, bemerkte Tyrion. »Elia und ihre Kinder haben lange auf Gerechtigkeit gewartet.« Prinz Oberyn zog sich weiche rote Lederhandschuhe an und ergriff seinen Speer. »Heute soll sie ihnen zuteilwerden.«
    Für den Kampf hatte man den äußeren Hof gewählt. Tyrion musste hüpfen und rennen, um mit Prinz Oberyns langen Schritten mitzuhalten. Die Schlange ist ganz wild auf diesen Kampf, dachte er. Hoffentlich ist sie auch giftig. Es war ein trüber, windiger Tag. Die Sonne bemühte sich, durch die Wolken zu brechen, doch Tyrion hätte ebenso wenig zu sagen vermocht, wer diesen Kampf gewinnen würde, als er wusste, wer in jenem siegen würde, von dem sein Leben abhing.
    Es schien, als hätten sich tausend Menschen versammelt, um zu sehen, ob er leben durfte oder sterben musste. Sie standen auf den Wehrgängen und den Treppen der Türme und Bergfriede. Von den Stalltüren aus schauten sie zu, von den Fenstern und Brücken, von Balkonen und Dächern. Und im Hof drängten sie sich – die Goldröcke und Ritter der Königsgarde mussten sie zurückschieben, damit genug Platz für die Recken war. Einige hatten sich Stühle mitgebracht, um es bequemer zu haben, andere hockten auf Fässern. Wir hätten das Ganze in der Drachengrube veranstalten sollen, dachte Tyrion säuerlich. Dann hätten wir einen Heller pro Kopf verlangen und die Ausgaben für Joffreys Hochzeit und Beerdigung wieder hereinbekommen können. Einige der Zuschauer hatten sich ihre kleinen Kinder auf die Schulter gesetzt, damit diese einen besseren Blick hatten. Sie schrien laut auf und zeigten auf Tyrion, als der sich näherte.
    Neben Ser Gregor wirkte Cersei fast wie ein Kind. In seiner Rüstung sah der Berg größer aus, als ein Mann eigentlich hätte sein dürfen. Unter einem langen gelben Überwurf mit den drei schwarzen Hunden der Cleganes trug er einen schweren Brustpanzer über einem Kettenhemd, dessen grauer stumpfer
Stahl von vielen Schlachten verbeult und zerkratzt war. Darunter wiederum befanden sich gehärtetes Leder und ein wattiertes Wams. Ein oben abgeflachter Großhelm war an die Halsberge genietet mit Atemlöchern für Nase und Mund sowie einem schmalen Sehschlitz. Den Kamm darauf bildete eine Steinfaust.
    Falls Ser Gregor verwundet war, konnte Tyrion dies quer über den Hof hinweg nicht feststellen. Er sieht aus, als wäre er aus Stein gehauen, so wie er da steht. Sein Großschwert hatte er vor sich in den Boden gerammt, fast zwei Meter schartigen Metalls. Ser Gregors riesige Hände, die in Stahlhandschuhen steckten, umklammerten die Parierstange zu beiden Seiten des Hefts. Sogar Prinz Oberyns Mätresse erbleichte bei seinem Anblick. »Gegen das da willst du antreten?«, fragte Ellaria Sand im Flüsterton.
    » Das da werde ich töten«, erwiderte ihr Geliebter leichthin.
    Tyrion hatte ebenfalls seine Zweifel, jetzt wo er dem Berg gegenüberstand. Wenn er sich Prinz Oberyn so anschaute, wünschte er, Bronn hätte ihn verteidigt … oder besser noch Jaime. Die Rote Viper war nur leicht gerüstet mit Beinschienen, Armberge, Halsberge, Brechrand und stählernem Panzerschurz. Ansonsten war Oberyn in geschmeidiges Leder und wallende Seide gekleidet. Über seinem Kettenhemd trug er glitzernde Kupferschuppen, aber beides zusammen würde ihm nicht ein Viertel des Schutzes von Gregors schwerer Rüstung bieten. Da auch das Visier von seinem Helm entfernt war, bot dieser kaum mehr Deckung als ein Halbhelm, noch dazu ohne

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