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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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und fest. Im Morgengrauen stand er ausgeruht und mit herzhaftem Appetit auf und aß sein Frühstück, geröstetes Brot, Blutwurst, Apfelkuchen und eine doppelte Portion gebratene Eier, die mit Zwiebeln und scharfen dornischen Pfefferschoten zubereitet waren. Danach bat er seine Wachen um die Erlaubnis, seinem Recken einen Besuch abzustatten. Ser Addam willigte ein.
    Tyrion fand Prinz Oberyn bei einem Becher Roten vor, während er seine Rüstung anlegte. Dabei halfen ihm vier seiner jüngeren dornischen Lords. »Guten Morgen, Mylord«, sagte der Prinz. »Trinkt Ihr einen Becher Wein?«
    »Sollte man vor dem Kampf trinken?«
    »Ich trinke immer vor dem Kampf.«
    »Das könnte Euch das Leben kosten. Schlimmer noch, es könnte mich das Leben kosten.«
    Prinz Oberyn lachte. »Die Götter verteidigen die Unschuldigen. Ihr seid doch unschuldig, will ich hoffen?«
    »Nur des Mordes an Joffrey«, gestand Tyrion. »Ich hoffe, Ihr wisst, was Euch bevorsteht. Gregor Clegane ist …«
    »… groß? Das habe ich schon gehört.«
    »Er ist fast zweieinhalb Meter groß und muss an die vierhundert Pfund wiegen, nichts als Muskeln. Er kämpft mit einem zweihändigen Großschwert, doch er braucht nur eine Hand, um es zu führen. Angeblich hat er schon Männer mit einem einzigen Hieb in zwei Teile gespalten. Seine Rüstung ist so schwer, dass ein kleinerer Mann das Gewicht nicht tragen, geschweige denn sich darin bewegen könnte.«
    Prinz Oberyn zeigte sich unberührt. »Ich habe schon früher große Männer getötet. Man braucht sie nur umzuwerfen. Liegen sie erst am Boden, sind sie so gut wie tot.« Der Dornische klang so unbekümmert und selbstbewusst, dass Tyrion sich beinahe sicher fühlte, bis der Prinz sich umdrehte und sagte: »Daemon, meinen Speer!« Ser Daemon warf ihm die Waffe zu, und die Rote Viper fing sie aus der Luft.

    »Ihr wollt dem Berg mit einem Speer gegenübertreten?« Bei diesem Gedanken wurde Tyrion wieder unbehaglich zu Mute. In der Schlacht bildeten Reihen mit vielen Speeren eine gefährliche Front, doch im Zweikampf gegen einen erfahrenen Schwertkämpfer sah die Sache anders aus.
    »In Dorne mögen wir Speere. Außerdem ist das die einzige Möglichkeit, seine größere Reichweite auszugleichen. Seht ihn Euch gut an, Lord Gnom, aber berührt ihn nicht.« Der zweieinhalb Meter lange Speer bestand aus gedrehter Esche, der Schaft war glatt, dick und schwer. Der letzte halbe Meter war aus Stahl: Eine schlanke blattförmige Klinge lief in einer bedrohlichen Spitze aus. Ihre Kanten wirkten scharf genug, um sich damit zu rasieren. Als Oberyn den Griff in den Händen drehte, glänzten sie schwarz. Öl? Oder Gift? Tyrion entschied, dass er es lieber gar nicht wissen wollte. »Ich hoffe, Ihr wisst damit umzugehen«, sagte er zweifelnd.
    »Ihr werdet keinen Grund haben, Euch zu beschweren. Ser Gregor allerdings möglicherweise schon. Wie dick seine Rüstung auch sein mag, an den Gelenken wird sie Schwachstellen haben. Am Ellenbogen, am Knie, unter den Armen … Ich werde schon eine Stelle finden, an der ich ihn kitzeln kann, das verspreche ich Euch.« Er legte den Speer zur Seite. »Es heißt, ein Lennister begleiche stets seine Schulden. Vielleicht werdet Ihr mit mir nach Sonnspeer zurückkehren, wenn das Blutvergießen des heutigen Tages vorüber ist. Mein Bruder Doran würde sich glücklich schätzen, den rechtmäßigen Erben von Casterlystein kennen zu lernen, vor allem wenn er seine liebenswerte Gemahlin, die Lady von Winterfell, mitbringt.«
    Glaubt die Schlange, ich hätte Sansa irgendwo versteckt wie ein Eichhörnchen, das Nüsse für den Winter hortet? Falls dem so war, wollte Tyrion diesen Irrtum nicht unbedingt aufklären. »Ein Besuch in Dorne wäre mir sehr angenehm, wenn ich recht darüber nachdenke.«
    »Plant ruhig einen längeren Aufenthalt.« Prinz Oberyn nippte an seinem Wein. »Ihr und Doran habt viele gemeinsame
Interessen, über die Ihr sprechen könnt. Musik, Handel, Geschichte, Wein, den Zwergenheller, die Gesetze der Erbfolge. Ohne Zweifel wäre der Rat eines Onkels für Königin Myrcella in den schweren Zeiten, die vor ihr liegen, von großem Wert.«
    Wenn Varys seine Vögelchen lauschen ließ, gab Oberyn ihnen eine Menge zu hören. »Ich glaube, jetzt trinke ich doch noch einen Becher Wein«, meinte Tyrion. Königin Myrcella? Die Versuchung wäre weit größer, wenn er Sansa tatsächlich irgendwo unter seinem Mantel versteckt hätte. Wenn sie sich für Myrcella anstatt für Tommen erklärte,

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