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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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auf dem Weg nach Westen folgen aus Angst vor dem, was sie erwartete, wenn sie hierblieben … Allerdings würden sie auf dem Marsch vielleicht ein noch viel schlimmeres Schicksal erleiden. Selbst wenn sie jeden Kornspeicher der Stadt leerte und Meereen dem Hungertod überließ, wie sollte sie so viele Menschen ernähren? Der Weg vor ihr war voller Not, Blutvergießen und Gefahren. Ser Jorah hatte sie davor gewarnt. Er hatte sie vor so vielen Dingen gewarnt … Er … Nein, ich werde nicht an Jorah Mormont denken. Soll er noch ein wenig schmoren. »Ich möchte diesen Handelskapitän sehen«, verlangte sie. Vielleicht brachte er bessere Kunde.

    Doch ihre Hoffnungen wurden enttäuscht. Der Herr der Indigostern stammte aus Qarth, daher wehklagte er laut, als er nach Astapor gefragt wurde. »Die Stadt blutet. Leichen verrotten unbegraben in den Straßen, jede Pyramide ist ein befestigtes Lager, und auf den Märkten gibt es weder Lebensmittel noch Sklaven zu kaufen. Und die armen Kinder! König Hackebeil Schläger haben jeden hochgeborenen Jungen von Astapor eingezogen, um neue Unbefleckte für den Handel aufzuziehen, obwohl es Jahre dauern wird, bis ihre Ausbildung abgeschlossen ist.«
    Am meisten überraschte Dany, wie wenig sie diese Nachrichten überraschten. Sie erinnerte sich an Eroeh, das Mädchen aus Lhazar, das sie einst hatte beschützen wollen, und an ihr Schicksal. In Meereen wird es genauso sein, nachdem ich erst einmal abgezogen bin, dachte sie. Die Sklaven aus den Arenen, die geboren und ausgebildet waren, um zu töten, erwiesen sich bereits als missmutig und streitsüchtig. Sie schienen zu glauben, die Stadt gehöre nun ihnen und damit jeder Mann und jede Frau. Zwei von ihnen befanden sich unter den acht, die sie hatte hängen lassen. Mehr kann ich nicht tun, sagte sie sich. »Was wünscht Ihr von mir, Kapitän?«
    »Sklaven«, antwortete er. »Meine Frachträume sind zum Bersten voll mit Elfenbein, grauem Amber, Fellen von schwarzweißen Pferden und anderen feinsten Waren. Ich will sie hier gegen Sklaven tauschen, um diese in Lys oder Volantis zu verkaufen. «
    »Wir haben keine Sklaven, die wir verkaufen können«, wandte Dany ein.
    »Meine Königin?« Daario trat vor. »Das Ufer des Flusses ist voller Meereener, die um die Erlaubnis gebettelt haben, sich als Sklaven an diesen Mann aus Qarth verkaufen zu dürfen. Sie sind zahlreicher als Fliegen.«
    Dany war schockiert. »Sie wollen Sklaven werden?«
    »Jene, die sich dort versammelt haben, sind gebildet und von edler Geburt, liebe Königin. Solche Sklaven haben ihren
Preis. In den Freien Städten können sie Lehrer, Schreiber, Bettsklaven oder sogar Heiler und Priester werden. Sie schlafen in weichen Betten, essen köstliche Speisen und wohnen in großen Häusern. Hier haben sie alles verloren und leben in Furcht und Elend.«
    »Ich verstehe.« Vielleicht war es gar nicht so schockierend, wenn die Geschichten über Astapor stimmten. Dany dachte einen Moment nach. »Jeder Mann, der sich selbst in die Sklaverei verkaufen will, mag dies tun. Oder jede Frau.« Sie hob die Hand. »Kinder werden nicht verkauft, auch darf ein Mann nicht seine Frau verkaufen.«
    »In Astapor hat die Stadt den Zehnten des Preises genommen, wenn ein Sklave den Besitzer wechselte«, erklärte ihr Missandei.
    »Wir werden es ebenso halten«, entschied Dany. Kriege wurden nicht nur mit Schwertern, sondern auch mit Gold gewonnen. »Den Zehnten. In Gold- oder Silbermünzen oder in Elfenbein. Meereen braucht keinen Safran, keine Gewürznelken und keine schwarzweißen Felle.«
    »Es soll geschehen, wie Ihr sagt, glorreiche Königin«, sagte Daario. »Meine Sturmkrähen werden Euren Zehnten eintreiben. «
    Wenn die Sturmkrähen sich um das Eintreiben kümmerten, würde die Hälfte des Goldes verloren gehen, so viel wusste Dany. Aber die Zweitgeborenen waren nicht besser, die Unbefleckten dagegen waren ebenso ungebildet wie unbestechlich. »Alle Einnahmen müssen abgerechnet werden«, sagte sie. »Sucht unter den Befreiten nach Männern, die des Lesens, des Schreibens und des Rechnens fähig sind.«
    Nachdem er seine Bitte vorgebracht hatte, verneigte sich der Kapitän der Indigostern und verabschiedete sich. Dany rutschte unbehaglich auf der Ebenholzbank hin und her. Sie fürchtete sich vor dem, was als Nächstes folgen würde, dennoch hatte sie es schon viel zu lange aufgeschoben. Yunkai und Astapor, Kriegsdrohungen, Heiratsanträge, vor allem der Marsch
nach Westen, der ihnen

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