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Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 6 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 6 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Barristan. »Viele Jahre lang habt Ihr meinen Vater beschützt, Ihr habt Seite an Seite mit meinem Bruder am Trident gefochten, und doch habt Ihr Viserys in der Verbannung im Stich gelassen und stattdessen das Knie vor dem Usurpator gebeugt. Warum? Und sagt mir die Wahrheit .«
    »Manche Wahrheiten sind schwer zu ertragen. Robert war ein … ein guter Ritter, edel, tapfer … Er hat mein Leben verschont und das Leben vieler anderer … Prinz Viserys war nur ein Junge, es hätte Jahre gedauert, bis er in der Lage gewesen wäre zu herrschen, und – vergebt mir, meine Königin, aber Ihr habt die Wahrheit verlangt – sogar als Kind schien Euer Bruder Viserys oft der Sohn seines Vaters zu sein, und zwar auf eine Art und Weise, wie es bei Rhaegar niemals der Fall gewesen war.«
    »Der Sohn seines Vaters?« Dany runzelte die Stirn. »Was soll das heißen?«
    Der alte Ritter zuckte mit keiner Wimper. »Euer Vater wird in Westeros der ›Irre König‹ genannt. Hat Euch das nie jemand erzählt?«
    »Viserys hat es erzählt.« Der Irre König. »Der Usurpator hat ihn so genannt, der Usurpator und seine Hunde.« Der Irre König. »Das war eine Lüge.«
    »Warum verlangt Ihr die Wahrheit«, fragte Ser Barristan leise, »wenn Ihr die Ohren davor verschließt?« Er zögerte und fuhr schließlich fort: »Ich habe Euch schon gesagt, dass ich einen falschen Namen benutzt habe, damit die Lennisters nicht erfahren, dass ich in Eure Dienste getreten bin. Das war nur die Hälfte der Wahrheit, Euer Gnaden. Die ganze lautet
folgendermaßen: Ich wollte Euch eine Weile beobachten, ehe ich Euch den Treueeid leistete. Um sicherzugehen, dass Ihr nicht …«
    »… meines Vaters Tochter bin?« Wenn sie nicht ihres Vaters Tochter war, wer war sie dann?
    »… wahnsinnig seid«, beendete er seinen Satz. »Aber ich erkenne keinen Makel an Euch.«
    »Makel?«, fuhr Dany auf.
    »Ich bin kein Maester, der Euch die Geschichtsbücher zitiert, Euer Gnaden. Schwerter waren mein Leben, nicht Bücher. Aber jedes Kind weiß, wie nahe die Targaryen stets am Abgrund des Wahnsinns gewandelt sind. Euer Vater war nicht der Erste. König Jaehaerys hat mir einst erzählt, Wahnsinn und Größe seien lediglich zwei Seiten der gleichen Münze. Jedes Mal, wenn ein neuer Targaryen geboren wird, sagte er, werfen die Götter die Münze, und die Welt hält den Atem an, um zu sehen, auf welcher Seite sie landet.«
    Jaehaerys. Dieser alte Mann hat meinen Großvater gekannt. Der Gedanke ließ sie innehalten. Das meiste, was sie über Westeros wusste, stammte von ihrem Bruder, der Rest von Ser Jorah. Ser Barristan hatte vermutlich mehr vergessen, als die beiden anderen je gewusst hatten. Dieser Mann kann mir sagen, woher ich stamme. »Also bin ich eine Münze in der Hand irgendeines Gottes, wollt Ihr das damit sagen, Ser?«
    »Nein«, erwiderte Ser Barristan. »Ihr seid die wahre Erbin des Throns von Westeros. Bis ans Ende meiner Tage werde ich Euer ergebener Ritter sein, solltet Ihr mich für würdig befinden, jemals wieder ein Schwert zu tragen. Wenn nicht, wäre ich damit zufrieden, dem Starken Belwas als Knappe zu dienen. «
    »Und wenn ich Euch nun für würdig befände, mein Narr zu sein?«, fragte Dany höhnisch. »Oder vielleicht mein Koch?«
    »Es wäre mir eine Ehre, Euer Gnaden«, sagte Selmy mit stiller Würde. »Ich kann ebenso gut Äpfel backen und Fleisch braten wie jeder andere, und ich habe schon viele Enten an Lagerfeuern
geröstet. Hoffentlich mögt Ihr sie fettig, mit verkohlter Haut und blutigen Knochen.«
    Jetzt musste sie lächeln. »Ich müsste wahrhaftig wahnsinnig sein, um so etwas zu essen. Ben Pflum, kommt und gebt Ser Barristan Euer Langschwert.«
    Doch Weißbart wollte es nicht annehmen. »Ich habe mein Schwert Joffrey vor die Füße geworfen und seitdem keines mehr angerührt. Nur aus den Händen meiner Königin würde ich je wieder eine Klinge annehmen.«
    »Wie Ihr wünscht.« Dany nahm dem Braunen Ben das Schwert ab und bot es Barristan mit dem Heft voran dar. Ehrerbietig ergriff es der alte Mann. »Jetzt kniet nieder«, befahl sie ihm, »und schwört mir Euren Treueid.«
    Er ging auf ein Knie nieder und legte die Klinge vor sie, während er die Worte sprach. Dany hörte ihn kaum. Das war leicht, dachte sie. Bei dem anderen wird es mir schwerer fallen. Nachdem Ser Barristan fertig war, wandte sie sich Jorah Mormont zu. »Und nun Ihr, Ser. Sagt mir die Wahrheit.«
    Der Hals des großen Mannes war gerötet, ob vor Scham oder vor Zorn, wusste

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