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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Loras schenkte sich einen Becher Wein ein und setzte sich auf die andere Seite des halbmondförmigen Tisches.
    »Ein bescheidenerer Mann hätte geantwortet: ›Mylord ist zu gütig‹ oder ›Ich hatte ein gutes Pferd‹.«
    »Das Pferd war passabel, und Mylord ist ebenso gütig wie
ich bescheiden.« Loras deutete auf das Buch. »Lord Renly hat immer gesagt, Bücher seien etwas für Maester.«
    »Dieses ist etwas für uns. Darin wurde die Geschichte jedes einzelnen Mannes aufgezeichnet, der je einen weißen Mantel getragen hat.«
    »Ich habe einen Blick hineingeworfen. Die Schilde sind sehr hübsch. Ich bevorzuge Bücher mit mehr Illuminationen. Lord Renly hatte einige mit Zeichnungen, die einen Septon hätten erblinden lassen.«
    Jaime musste lächeln. »So etwas gibt es in diesem Buch nicht, Ser, aber die Geschichten werden Euch die Augen öffnen. Ihr würdet gut daran tun, über das Leben jener Bescheid zu wissen, die Euch vorausgegangen sind.«
    »Ich kenne sie. Prinz Aemon der Drachenritter, Ser Ryam Rothweyn, das Großherz, Barristan der Kühne …«
    »… Gawan Corbray, Alyn Connington, der Dämon von Darry, ja. Auch von Lucamor Kraft werdet Ihr gehört haben.«
    »Von Ser Lucamor dem Lüsternen?« Ser Loras schien belustigt. »Drei Frauen und dreißig Kinder, nicht wahr? Sie haben ihm den Schwanz abgeschnitten. Soll ich das Lied für Euch singen, Mylord?«
    »Und Ser Terenz Toyn?«
    »Legte sich zur Geliebten des Königs und starb unter Schreien. Was wir daraus lernen: Männer, die weiße Hosen tragen, sollten sie fest zuschnüren.«
    »Gil Graumantel? Orivel der Freigebige?«
    »Gil war ein Verräter, Orivel ein Feigling. Diese Männer haben dem weißen Mantel Schande bereitet. Was will Mylord damit andeuten?«
    »Nichts, überhaupt nichts. Sucht nicht nach einer Beleidigung, wo keine beabsichtigt war, Ser. Wie steht es mit dem Langen Tom Costayn?«
    Ser Loras schüttelte den Kopf.
    »Er war sechzig Jahre lang Ritter der Königsgarde.«
    »Wann war das? Ich habe nie …«

    »Ser Donnel von Dämmertal?«
    »Den Namen habe ich vielleicht schon einmal gehört, aber …«
    »Addison Hügel? Die Weiße Eule, Michael Mertyns? Jeffor Norcross? Sie nannten ihn Nimmerfüg. Der Rote Robert Blumen? Was könnt Ihr mir über sie sagen?«
    »Blumen ist ein Bastardname. Und Hügel ebenfalls.«
    »Trotzdem sind beide Männer zu Kommandanten der Königsgarde aufgestiegen. Ihre Geschichten stehen in diesem Buch. Die von Rolland Finsterlyn ebenfalls. Vor mir war er der Jüngste, der je in der Königsgarde gedient hat. Er hat seinen Mantel auf dem Schlachtfeld erhalten und ist eine Stunde später gefallen.«
    »Er kann nicht besonders gut gewesen sein.«
    »Gut genug. Er starb, aber sein König hat überlebt. Eine Menge tapferer Männer haben den weißen Mantel getragen. Die meisten sind in Vergessenheit geraten.«
    »Die meisten verdienen nichts anderes, als vergessen zu werden. An die Helden wird man sich stets erinnern. An die Besten.«
    »An die Besten und die Schlimmsten.« Also wird einer von uns vermutlich in einem Lied weiterleben. »Und an einige, die ein bisschen von beidem in sich tragen. So wie er.« Er tippte auf die Seite, die er gelesen hatte.
    »Wer?« Ser Loras reckte den Hals. »Zehn schwarze Kugeln in scharlachrotem Feld. Das Wappen kenne ich nicht.«
    »Es gehörte Kriston Kraut, der dem ersten Viserys und dem zweiten Aegon gedient hat.« Jaime schloss das Weiße Buch. »Man hat ihn den Königsmacher genannt.«

CERSEI
    Drei jämmerliche Narren mit einem Ledersack, dachte die Königin, als sie vor ihr auf die Knie sanken. Ihr Anblick ermutigte sie nicht. Immerhin besteht wohl immer eine Chance.
    »Euer Gnaden«, sagte Qyburn leise, »der Kleine Rat …«
    »… wird auf mich warten. Möglicherweise können wir die Nachricht vom Tode eines Verräters überbringen.« Aus der Stadt hallte das Trauerlied der Glocken von Baelors Septe herüber. Für dich werden keine Glocken läuten, Tyrion, dachte Cersei. Ich werde deinen Kopf in Teer tauchen und deinen verkümmerten Leib den Hunden vorwerfen. »Erhebt euch«, befahl sie den Möchtegern-Lords. »Zeigt mir, was ihr mitgebracht habt.«
    Sie standen auf; drei hässliche Kerle in Lumpen. Einer hatte ein Furunkel am Hals, keiner von ihnen hatte sich im letzten halben Jahr gewaschen. Die Aussicht, solchen Gestalten den Titel eines Lords zu verleihen, erheiterte sie. Ich könnte sie bei Festen neben Margaery setzen. Als der Anführer der Narren den Sack aufband und

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