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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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das Läuten aufhören, Euer Gnaden.«
    »Das wäre eine große Erleichterung. Woher wisst Ihr das?«
    »Wissen ist das Wesen meines Dienstes.«
    Varys hat uns alle glauben gemacht, er sei unersetzlich. Was für Narren wir waren. Nachdem die Königin bekannt gegeben hatte, dass Qyburn von nun an den Platz des Eunuchen einnehmen würde, hatte das übliche Geschmeiß keine Zeit verloren, bei ihm vorzusprechen und ihm sein Gewisper für ein paar Münzen anzubieten. Es war immer das Silber und nicht die Spinne. Qyburn wird uns ebenso gut dienen. Sie freute sich schon auf Pycelles Blick, wenn Qyburn seinen Platz einnehmen würde.
    Wenn der Kleine Rat tagte, stand stets ein Ritter der Königsgarde vor der Tür des Saals. Heute hatte Ser Boros Blount diese Aufgabe übernommen. »Ser Boros«, grüßte die Königin freundlich, »Ihr seht heute Morgen ein wenig fahl aus. Habt Ihr vielleicht etwas Falsches gegessen?« Jaime hatte den Mann zum Vorkoster des Königs ernannt. Ein geschmackvolles Amt, aber eine Schande für einen Ritter. Blount verabscheute diese Tätigkeit. Seine Hängebacken zitterten, als er ihnen die Tür aufhielt.
    Die Ratsmitglieder verstummten bei ihrem Eintreten. Lord Gil hustete zum Gruß laut und weckte damit Pycelle. Die anderen erhoben sich und gaben Nettigkeiten von sich. Cersei gestattete sich ein leises, sehr leises Lächeln. »Mylords, ich weiß, Ihr werdet mir meine Unpünktlichkeit verzeihen.«
    »Wir sind hier, um Euch zu dienen, Euer Gnaden«, erwiderte Ser Harys Swyft. »Es ist uns eine Freude, auf Euer Eintreffen zu warten.«
    »Gewiss kennt Ihr Lord Qyburn bereits.«
    Großmaester Pycelle enttäuschte sie nicht. » Lord Qyburn?«, brachte er hervor und lief dunkelrot an. »Euer Gnaden, dies …
ein Maester legt heilige Gelübde ab, keine Ländereien zu besitzen und niemals in den Stand eines Lords zu treten …«
    »Eure Citadel hat ihm die Kette genommen«, erinnerte Cersei ihn. »Wenn er kein Maester ist, kann man auch nicht von ihm verlangen, dass er sich an die Gelübde eines Maesters hält. Wir haben auch den Eunuchen Lord genannt, wie Ihr Euch vielleicht erinnert.«
    Pycelle stotterte. »Dieser Mann ist … er ist ungeeignet …«
    »Erdreistet Euch nicht, mir gegenüber von Eignung zu sprechen. Nicht nach der stinkenden Posse, zu der Ihr den Leichnam meines Vaters gemacht habt.«
    »Euer Gnaden denken doch nicht etwa …« Er hob die fleckige Hand, als wolle er einen Schlag abwehren. »Die Schweigenden Schwestern haben Lord Tywins Gedärme und Organe entfernt und ihm das Blut abgezapft … ihm wurde jegliche Sorgfalt zuteil … sein Leib wurde mit Salzen und duftenden Kräutern gefüllt …«
    »Oh, erspart mir diese schauderhaften Einzelheiten. Ich habe das Ergebnis Eurer Sorgfalt gerochen. Lord Qyburns Heilkünste haben meinem Bruder das Leben gerettet, und ich bezweifle nicht, dass er dem König besser dienen wird als dieser affektierte Eunuch. Mylord, Ihr kennt die anderen Ratsmitglieder?«
    »Sonst wäre ich ein schlechter Spitzel, Euer Gnaden.« Qyburn nahm zwischen Orton Sonnwetter und Gil Rosby Platz.
    Meine Ratsmitglieder . Cersei hatte alle Rosen ausgerissen und auch jeden, der ihrem Onkel oder ihren Brüdern verpflichtet war. An ihre Stelle hatte sie Männer gesetzt, deren Treue ihr gehören würde. Sie hatte sich sogar neue Bezeichnungen für ihre Ämter ausgedacht, die sie aus den Freien Städten entlehnt hatte; die Königin würde am Hofe keine »Meister« neben sich dulden. Orton Sonnwetter war ihr Justiziar, Gil Rosby ihr Lord Kämmerer, Auran Wasser, der schneidige junge Bastard von Driftmark, würde ihr Großadmiral sein.
    Und Ser Harys Swyft ihre Hand.

    Weich, kahlköpfig und unterwürfig, besaß Swyft dort, wo die meisten Männer ein Kinn hatten, ein absurdes Büschel weißen Haares. Der blaue Zwerghahn seines Hauses war mit Lapislazuliperlen vorn auf sein vornehmes gelbes Wams gestickt. Darüber trug er einen Überwurf aus blauem Samt, der mit hundert goldenen Händen verziert war. Ser Harys hatte sich sehr über seine Ernennung gefreut und war zu dumm, um zu begreifen, dass er eher Geisel als Hand war. Seine Tochter war die Gemahlin ihres Onkels, und Kevan liebte seine kinnlose Lady mit der flachen Brust und den Hühnerbeinen. Solange die Königin Ser Harys in der Hand hatte, musste es sich Kevan Lennister zweimal überlegen, ob er sich gegen sie stellte. Sicherlich ist ein Schwiegervater nicht die ideale Geisel, aber lieber einen schwachen Schild als gar

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