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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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aber das habe ich verboten. Ich habe Falyse gesagt, ich lasse nicht zu, dass sie den unrechtmäßigen Abkömmling irgendeines Schweinehirten und einer schwachsinnigen Sau mit dem edlen Namen unseres Vaters ehren.«
    »Lady Schurwerth erklärt nachdrücklich, sie habe mit dem Namen des Kindes nichts zu tun«, warf Großmaester Pycelle ein. Schweißtropfen standen auf seiner faltigen Stirn. »Lollys’ Gemahl habe die Wahl getroffen, schreibt sie. Dieser Mann, Bronn, er … es scheint, er …«
    »Tyrion«, versuchte es Jaime. »Er hat das Kind Tyrion genannt.«
    Der alte Mann nickte zitternd und wischte sich mit dem Ärmel seiner Robe über die Stirn.

    Jaime musste lachen. »Siehst du, süße Schwester. Überall hast du nach Tyrion gesucht, und die ganze Zeit hat er sich in Lollys’ Bauch versteckt.«
    »Sehr komisch. Du und Bronn, ihr seid ja so komisch. Zweifellos liegt der Bastard gerade in diesem Moment an Lollys’ Euter, während dieser Söldner zuschaut und sich hämisch über seine kleine Unverschämtheit freut.«
    »Vielleicht ähnelt der Kleine Eurem Bruder«, schlug Lady Sonnwetter vor. »Möglicherweise ist er verkrüppelt oder hat keine Nase.« Sie lachte kehlig.
    »Wir werden dem süßen Jungen ein Geschenk schicken müssen«, verkündete die Königin. »Nicht wahr, Tommen?«
    »Wir könnten ihm ja ein Kätzchen schicken.«
    »Ein Löwenjunges«, meinte Lady Sonnwetter. Das ihm seine kleine Kehle herausreißt, ließ ihr Lächeln vermuten.
    »Ich hatte eine andere Art Geschenk im Sinn«, erwiderte Cersei.
    Höchstwahrscheinlich einen neuen Stiefvater. Jaime kannte diesen Blick seiner Schwester. Er hatte ihn schon öfter gesehen, zuletzt am Abend von Tommens Hochzeit, als sie den Turm der Hand niedergebrannt hatte. Das Seefeuer hatte die Gesichter der Zuschauer in grünen Schein getaucht, so dass sie verwesenden Toten glichen, einer Schar ausgelassener Ghule, einige der Leichen jedoch waren hübscher als andere. Selbst in diesem unheilvollen Licht hatte Cersei sie mit ihrer Schönheit überstrahlt. Sie hatte dagestanden, eine Hand an der Brust, mit geöffnetem Mund und glänzenden grünen Augen. Sie weint, hatte Jaime begriffen, doch ob aus Trauer oder Verzückung, hätte er nicht sagen können.
    Der Anblick hatte ihn beunruhigt, hatte ihn an Aerys Targaryen erinnert, daran, wie ein Brand ihn stets erregt hatte. Ein König hat keine Geheimnisse vor seiner Königsgarde. Die Beziehung zwischen Aerys und seiner Königin war während der letzten Jahre seiner Herrschaft angespannt gewesen. Sie hatten in getrennten Gemächern geschlafen und sich alle Mühe
gegeben, sich tagsüber aus dem Wege zu gehen. Doch wann immer Aerys einen Mann den Flammen übergab, bekam Königin Rhaella in der Nacht Besuch. An dem Tag, an dem er seine Keule-und-Dolch-Hand hatte brennen lassen, hatten Jaime und Jon Darry vor ihrem Schlafgemach Wache gehalten, während sich der König vergnügte. »Du tust mir weh«, hörten sie Rhaellas Schreie durch die Eichentür. »Du tust mir weh. « Seltsamerweise war das schlimmer gewesen als Lord Chelsteds Gebrüll. »Wir haben geschworen, auch sie zu beschützen«, hatte Jaime schließlich gesagt. »Gewiss«, hatte Darry eingeräumt, »aber nicht vor ihm.«
    Jaime hatte Rhaella danach nur noch ein einziges Mal gesehen, am Morgen des Tages, an dem sie nach Drachenstein aufbrach. Die Königin stieg, mit Mantel und Kapuze verhüllt, in das königliche Räderhaus, das sie Aegons Hohen Hügel hinunter zum wartenden Schiff brachte, doch er hatte das Getuschel der Zofen gehört, nachdem sie abgefahren war. Sie sagten, die Königin habe ausgesehen, als sei sie von einem wilden Tier angefallen worden, das ihre Schenkel aufgekratzt und ihr in die Brüste gebissen habe. Ein gekröntes Tier, wie Jaime wusste.
    Am Ende war der Irre König so furchtsam geworden, dass er in seiner Gegenwart niemanden außer seiner Königsgarde Schwerter tragen ließ. Sein Bart war verfilzt und ungewaschen, sein Haar ein silbergoldenes Gewirr, das bis zur Taille reichte, seine Fingernägel waren gesplitterte gelbe Krallen von neun Zoll Länge. Trotzdem folterten ihn die Klingen, jene, denen er nicht entkommen konnte, die Klingen des Eisernen Throns. Seine Arme und Beine waren beständig mit Wundschorf und halb verheilten Schnitten übersät.
    Soll er doch König über verkohlte Knochen und gekochtes Fleisch sein, dachte sich Jaime und betrachtete das Lächeln seiner Schwester. Soll er doch König der Asche sein. »Euer

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