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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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niemand so weise wie ich. Wenn Größe Stärke bedeutet, bin ich der Stärkste. Wollt ihr einen König mit Erben? Ich habe mehr, als ich zählen könnte. König Erik, ja, es gefällt mir, wie das klingt. Kommt und sagt es mit mir: ERIK! ERIK AMBOSSBRECHER! ERIK KÖNIG!«
    Während seine Enkel den Ruf aufgriffen, traten deren Söhne mit Truhen auf den Schultern vor. Als sie diese am Fuß
der Steinstufen auskippten, ergoss sich ein Strom von Silber, Bronze und Stahl daraus; Armreife, Halsbänder, Dolche, Messer und Wurfäxte. Einige Kapitäne schnappten sich die besten Stücke und fielen in den Chor ein. Doch kaum begann der Ruf anzuschwellen, unterbrach ihn die Stimme einer Frau. » Erik!« Männer traten zur Seite, um die Frau durchzulassen. Mit einem Fuß auf der untersten Stufe sagte sie: »Erik, steht auf.«
    Schweigen senkte sich herab. Der Wind wehte, die Wellen brachen sich an der Küste, die Männer murmelten. Erik Eisenmacher starrte auf Asha Graufreud hinunter. »Mädchen. Dreimal verfluchtes Mädchen. Was hast du gesagt?«
    »Steht auf, Erik«, rief sie. »Steht auf, und ich werde Euren Namen mit den anderen rufen. Steht auf, und ich bin die Erste, die sich Euch anschließt. Ihr wollt die Krone, gut. Steht auf und nehmt sie Euch.«
    Irgendwo im Gedränge lachte Krähenauge. Erik warf ihm einen finsteren Blick zu. Die Hände des großen Mannes schlossen sich um die Arme seines Treibholzthrons. Sein Gesicht wurde rot, dann violett. Die Arme zitterten vor Anstrengung. Aeron sah eine dicke blaue Ader, die am Hals pulsierte, während der Mann sich abmühte aufzustehen. Einen Augenblick lang schien es, als würde es ihm gelingen, doch plötzlich strömte der Atem aus ihm heraus, und er stöhnte und sank auf seine Kissen zurück. Euron lachte noch lauter. Der große Mann ließ den Kopf hängen und alterte von einem Moment zum anderen. Seine Enkel trugen ihn den Hügel hinunter.
    »Wer soll die Eisenmänner regieren?«, rief Aeron Feuchthaar abermals. »Wer soll unser König werden?«
    Männer sahen einander an. Manche blickten zu Euron, andere zu Victarion, einige zu Asha. Grün und weiß brachen sich die Wellen an den Langschiffen. Die Möwe schrie wieder, heiser und einsam. »Bringt Euren Anspruch vor, Victarion«, rief der Merlyn. »Damit wir dieses Possenspiel endlich hinter uns haben.«
    »Wenn ich so weit bin«, rief Victarion zurück.

    Aeron war zufrieden. Es ist besser, wenn er abwartet.
    Der Drumm kam als Nächster, ein weiterer alter Mann, wenngleich nicht ein solcher Greis wie Erik. Er stieg auf eigenen Beinen den Hügel hinauf, und auf seiner Hüfte ritt Rotregen, sein berühmtes Schwert, das in den Tagen vor dem Verhängnis aus valyrischem Stahl geschmiedet worden war. Er brachte bedeutende Männer als Fürsprecher mit: seine Söhne Denys und Donnel, beides wackere Kämpfer, und zwischen ihnen Andrik den Ernsten, einen Riesen von einem Mann mit Armen so dick wie Baumstämme. Es sprach für den Drumm, dass sich ein solcher Mann für ihn einsetzen wollte.
    »Wo steht geschrieben, dass unser König ein Krake sein muss?«, begann der Drumm. »Welches Recht hat Peik, uns zu regieren? Groß Wiek ist die größte Insel, Harlau die reichste, Alt Wiek die heiligste. Als die schwarze Linie vom Drachenfeuer verzehrt wurde, haben die Eisenmänner Vickon Graufreud den Vorrang gegeben, ja … aber als Lord , nicht als König.«
    Das war ein guter Anfang. Aeron hörte zustimmende Rufe, die jedoch verebbten, als der alte Mann vom Ruhm der Drumms zu reden begann. Er sprach von Dael dem Schrecklichen, Roryn dem Räuber und von den hundert Söhnen von Gormond Drumm dem Altvater. Er zog Rotregen und berichtete, wie Hilmar Drumm der Verschlagene die Klinge einem Ritter in Rüstung mit Gerissenheit und einem Holzknüppel abgenommen hatte. Er erzählte von lange versunkenen Schiffen und von Schlachten, die seit achthundert Jahren der Vergessenheit anheimgefallen waren, und die Menge wurde unruhig. Er redete und redete, und dann redete er noch weiter.
    Und als Drumm seine Truhen öffnete, sahen die Kapitäne die Geschenke, die der Geizhals ihnen mitgebracht hatte. Kein Thron wurde je auf Bronze errichtet, dachte Feuchthaar. Die Wahrheit dieser Worte war deutlich zu hören, als die Rufe » Drumm! Drumm! Dunstan König!« rasch leiser und leiser wurden.

    Aeron spürte eine Spannung im Bauch, und es schien ihm, als stampften die Wellen lauter als zuvor. Es ist an der Zeit, dachte er. Es ist an der Zeit für Victarion, seinen

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