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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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die Hure des Gnoms.« Als würde das ihre Anwesenheit erklären.
    Mein Hoher Vater hatte nichts für Huren übrig, dachte sie. Nach dem Tod unserer Mutter hat er keine Frau mehr angerührt. Sie warf der Wache einen eisigen Blick zu. »Das ist nicht … als Lord Tywins Vater starb, ist die Hand nach Casterlystein zurückgekehrt und fand eine … eine Frau dieser Sorte … vor, die den
Schmuck und ein Kleid seiner Hohen Mutter trug. Er hat ihr den Schmuck abgenommen, ihr das Kleid und auch die Leibwäsche ausgezogen. Vierzehn Tage lang wurde sie in den Straßen von Lennishort zur Schau gestellt, und sie musste jedem Mann, dem sie begegnete, sagen, dass sie eine Diebin und eine Metze war. So pflegte Lord Tywin Lennister Huren zu behandeln. Er hat niemals … diese Frau war aus irgendeinem anderen Grunde hier, nicht … nicht um …«
    »Vielleicht hat Seine Lordschaft das Mädchen wegen seiner Herrin verhört«, meinte Qyburn. »Sansa Stark ist in der Nacht verschwunden, in der der König ermordet wurde, so ist es mir zu Ohren gekommen.«
    »Das stimmt.« Cersei griff den Vorschlag eifrig auf. »Er hat sie verhört, ganz sicher. Daran gibt es keinen Zweifel.« Sie konnte Tyrions anzügliches Grinsen sehen, sah, wie sich sein Mund unter der Ruine seiner Nase verzog. Und wie könnte man sie besser verhören als nackt und mit gespreizten Beinen, flüsterte der Zwerg. So befrage ich sie auch gern.
    Die Königin wandte sich ab. Ich werde sie mir nicht länger anschauen. Plötzlich wurde es ihr sogar zu viel, sich im gleichen Raum aufzuhalten wie die Tote. Sie schob sich an Qyburn vorbei und trat in den Gang hinaus.
    Zu Ser Osmund hatten sich seine Brüder Osney und Osfryd gesellt. »Im Schlafgemach der Hand liegt eine tote Frau«, berichtete Cersei den drei Schwarzkessels. »Niemand wird je erfahren, dass sie dort war.«
    »Jawohl, M’lady.« Ser Osney hatte einige verblasste Kratzer auf der Wange, die von einer der anderen Huren Tyrions stammten. »Und was sollen wir mit ihr tun?«
    »Verfüttert sie an die Hunde. Behaltet sie als Bettgenossin. Was geht es mich an? Sie war niemals hier. Ich lasse jedem die Zunge herausreißen, der es wagt, das Gegenteil zu behaupten. Versteht Ihr?«
    Osney und Osfryd wechselten einen Blick. »Ja, Euer Gnaden.«

    Sie folgte ihnen zurück in das Gemach und sah zu, wie sie das Mädchen in eine der blutigen Decken ihres Vaters wickelten. Shae, sie hieß Shae. Sie hatten zuletzt in der Nacht vor dem Gottesurteil des Zwergs miteinander gesprochen, nachdem die lächelnde Schlange aus Dorne sich angeboten hatte, für Tyrion einzutreten. Shae hatte nach dem Schmuck gefragt, den Tyrion ihr geschenkt hatte, und nach gewissen Versprechungen, die Cersei ihr gemacht hatte, ein Haus in der Stadt und einen Ritter, der sie heiraten sollte. Die Königin hatte ihr eindeutig erklärt, dass sie nichts von all dem bekommen würde, solange sie ihr nicht verriet, wohin Sansa Stark verschwunden war. »Du warst ihre Zofe, soll ich dir etwa glauben, dass du nichts von ihren Plänen gewusst hast?«, hatte sie gesagt. Shae hatte sie in Tränen aufgelöst verlassen.
    Ser Osfryd warf sich die eingewickelte Leiche über die Schulter. »Ich will diese Kette haben«, verlangte Cersei. »Passt auf, dass ihr das Gold nicht zerkratzt.« Osfryd nickte und ging auf die Tür zu. »Nein, nicht über den Hof.« Sie deutete auf den Geheimgang. »Dort führt ein Schacht zu den Kerkern hinunter. Da entlang.«
    Während Ser Osfryd vor dem Kamin auf ein Knie ging, wurde es in dem Loch plötzlich heller, und die Königin hörte Geräusche. Jaime kam zum Vorschein, gebückt wie eine alte Frau, seine Stiefel wirbelten die Asche von Lord Tywins letztem Feuer auf. »Geht mir aus dem Weg«, herrschte er die Schwarzkessels an.
    Cersei eilte auf ihn zu. »Hast du sie gefunden? Hast du die Mörder gefunden? Wie viele waren es?« Bestimmt waren es mehr als einer. Ein Mann allein konnte ihren Vater nicht getötet haben.
    Das Gesicht ihres Zwillingsbruders sah abgehärmt aus. »Der Schacht führt zu einer Kammer, wo ein halbes Dutzend Tunnel aufeinandertreffen. Sie sind durch eiserne Tore versperrt und mit Ketten verschlossen. Ich muss die Schlüssel finden.« Er blickte sich im Schlafgemach um. »Wer immer dafür verantwortlich
ist, lauert vielleicht noch in den Wänden. Es ist ein richtiges Labyrinth, und dunkel dazu.«
    Sie stellte sich vor, wie Tyrion einer riesigen Ratte gleich hinter den Mauern herumkroch. Nein. Du bist töricht. Der Zwerg

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