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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Mühe, ihm zu folgen. Wahrscheinlich wusste er nicht mehr als die anderen. Rosby war lediglich ein kleiner Flecken an der Straße; Sansa hätte keinen Grund gehabt, hier zu verweilen. Also kehrte Brienne zur Straße zurück und ritt nach Nordosten, vorbei an Apfelgärten und Gerstenfeldern. In Dämmertal würde sie das Mädchen finden, machte sie sich Mut. Wenn es überhaupt diesen Weg eingeschlagen hat.
    »Ich werde sie finden und beschützen«, hatte Brienne Ser Jaime in Königsmund versprochen. »Um ihrer Hohen Mutter willen. Und um Euretwillen.« Große Worte, aber Worte gingen leicht über die Lippen. Taten hingegen musste man vollbringen. Sie hatte sich zu lange in der Stadt aufgehalten und zu wenig erfahren. Ich hätte eher aufbrechen sollen … nur wohin? Sansa Stark war in der Nacht verschwunden, in der König Joffrey den Tod gefunden hatte, und falls jemand sie seitdem gesehen hatte oder auch nur eine dunkle Ahnung davon hatte, wohin sie verschwunden sein mochte, so redete derjenige nicht. Jedenfalls nicht mit mir.
    Brienne glaubte, dass das Mädchen die Stadt verlassen hatte. Wäre sie in Königsmund geblieben, hätten die Goldröcke sie gefunden. Demnach musste sie anderswo sein … aber anderswo war ein weites Gebiet. Wenn ich eine junge Frau wäre, gerade erst erblüht, allein und von Angst getrieben, in auswegloser Gefahr, was würde ich tun?, fragte sie sich. Wohin würde ich gehen? Ihr selbst fiel die Antwort leicht. Sie würde nach Tarth zurückkehren, zu ihrem Vater. Sansas Vater hingegen hatte man in ihrem Beisein enthauptet. Ihre Hohe Mutter war ebenfalls tot, ermordet auf den Zwillingen; Winterfell, die große Feste der Starks, war geplündert und niedergebrannt worden, und die Bewohner hatten den Tod durch das Schwert gefunden. Sie hat kein Zuhause mehr, das ihr Zuflucht bietet, keinen Vater, keine Mutter, keine Brüder. Vielleicht hielt sie sich in der nächsten Stadt auf, vielleicht befand sie sich auf einem Schiff nach Asshai; das eine war so wahrscheinlich wie das andere.

    Selbst wenn Sansa Stark nach Hause zurückkehren wollte, wie sollte sie dorthin gelangen? Der Königsweg war gefährlich, sogar ein Kind musste das wissen. Die Eisenmänner saßen in Maidengraben und blockierten die Eng, und auf den Zwillingen hockten die Freys, die ihren Bruder und ihre Hohe Mutter ermordet hatten. Mit ausreichend Geld hätte das Mädchen den Seeweg wählen können, doch der Hafen von Königsmund und seine Kais lagen noch immer in Trümmern, der Fluss war durch verbrannte und gesunkene Galeeren versperrt. Brienne hatte sich im Hafen umgehört, aber niemand erinnerte sich an ein Schiff, das in der Nacht von König Joffreys Tod ausgelaufen war. Einige Handelsschiffe lagen in der Bucht vor Anker und wurden mit Booten entladen, teilte ihr ein Mann mit, die meisten jedoch segelten lieber die Küste hinauf bis Dämmertal, wo geschäftigeres Treiben herrschte als je zuvor.
    Briennes Stute war schön anzuschauen und legte ein hübsches Tempo vor. Es waren mehr Reisende unterwegs, als Brienne angenommen hatte. Bettelbrüder, denen die Schüsseln am Riemen um den Hals baumelten, zogen über die Straße. Ein junger Septon galoppierte auf einem edlen Zelter daher, der einem Lord hätte gehören können, und später begegnete sie einer Gruppe Schweigender Schwestern, die den Kopf schüttelten, als Brienne ihnen ihre Frage stellte. Ein Tross Ochsenkarren rumpelte mit Getreide und Säcken voller Wolle gen Süden, und schließlich passierte sie einen Schweinehirten, der seine Tiere trieb, und eine alte Frau in einer Pferdesänfte, die von berittenen Wachen eskortiert wurde. Alle fragte sie, ob sie ein hochgeborenes Mädchen von dreizehn Jahren mit blauen Augen und kastanienbraunem Haar gesehen hätten. Keiner hatte sie gesehen. Sie erkundigte sich auch nach der vor ihr liegenden Straße. »Zwischen hier und Dämmertal kann man sich einigermaßen sicher fühlen«, meinte ein Mann, »aber hinter Dämmertal treiben die Vogelfreien ihr Unwesen, und durch die Wälder streifen Gebrochene.«
    Nur die Soldatenkiefern und Wachbäume zeigten noch
Grün, die Laubbäume hatten sich in Rotbraun und Gold gehüllt oder sich entkleidet, um mit braunen, kahlen Ästen am Himmel zu kratzen. Bei jeder Windböe wirbelten Wolken toten Laubs über die Furchen der Straße. Raschelnd trieben sie an den Hufen der großen braunen Stute vorbei, die Jaime Lennister ihr überlassen hatte. Ebenso leicht könnte man ein Blatt im Wind finden wie ein

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