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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Vater. Mein Hoher Vater. Sollte ich jetzt schreien und mir das Haar raufen? Es hieß, Catelyn Stark habe sich das ganze Gesicht blutig gekratzt, als die Freys ihren geliebten Robb erschlagen hatten. Würde dir das gefallen, Vater?, wollte sie ihn fragen. Oder möchtest du mich lieber stark sehen? Hast du um deinen Vater geweint? Ihr Großvater war gestorben, als sie ein Jahr alt gewesen war, doch sie kannte die Geschichte. Lord Tytos war äußerst fett geworden, und eines Tages platzte ihm das Herz, als er die Treppe zu seiner Mätresse hinaufstieg. Ihr Vater hatte sich zu dem Zeitpunkt in Königsmund aufgehalten und dem Irren König als Hand gedient. Lord Tywin war häufig fort in Königsmund gewesen, als sie und Jaime jung gewesen waren. Falls er geweint hatte, als man ihm die Nachricht vom Tod seines Vaters überbrachte, dann an einem Ort, wo niemand seine Tränen sehen konnte.
    Die Königin spürte, wie sich ihre Nägel in ihre Handflächen
gruben. »Wie konntet Ihr ihn so liegen lassen? Mein Vater war die Hand von drei Königen, der größte Mann der Sieben Königslande. Die Glocken müssen für ihn läuten, wie sie für Robert geläutet haben. Man muss ihn baden und kleiden, wie es seinem Rang angemessen ist, in Hermelin und Goldbrokat und purpurrote Seide. Wo ist Pycelle? Wo ist Pycelle?« Sie wandte sich an die Wachen. »Pucken, hol sofort Großmaester Pycelle. Er soll sich um Lord Tywin kümmern.«
    »Er war schon hier, Euer Gnaden«, erwiderte Pucken. »Er ist gekommen, hat ihn gesehen und ist gegangen, um die Schweigenden Schwestern zu rufen.«
    Mich haben sie als Letzte benachrichtigt. Diese Erkenntnis ließ solche Wut in ihr aufsteigen, dass es ihr fast die Sprache verschlug. Und Pycelle rennt davon, um eine Nachricht zu versenden, damit er sich die weichen, runzligen Hände nicht selbst schmutzig machen muss. Der Mann ist nutzlos. »Sucht Maester Ballabar«, befahl sie. »Sucht Maester Frenken. Irgendwen.« Pucken und Kurzohr rannten eilig los. »Wo ist mein Bruder?«
    »Unten im Tunnel. Da gibt es einen Schacht mit Eisensprossen, die in den Stein geschlagen sind. Ser Jaime schaut nach, wie tief es hinuntergeht.«
    Er hat nur eine Hand, wollte sie schreien. Einer von euch hätte gehen sollen. Er sollte keine Leitern hinunterklettern. Die Männer, die Vater ermordet haben, könnten noch dort sein und ihm auflauern. Ihr Zwillingsbruder war schon immer zu unbesonnen gewesen, und wie es schien, hatte selbst der Verlust der Hand ihn keine Vorsicht gelehrt. Sie wollte den Wachen gerade befehlen, ihm nach unten zu folgen und ihn zurückzuholen, als Pucken und Kurzohr mit einem grauhaarigen Mann zwischen sich zurückkehrten. »Euer Gnaden«, sagte Kurzohr, »dieser Mann hier behauptet, er sei ein Maester.«
    Der Mann verneigte sich tief. »Wie kann ich Euer Gnaden zu Diensten sein?« Sein Gesicht war ihr vage bekannt, allerdings konnte Cersei es nicht recht einordnen. Alt, aber nicht so alt wie Pycelle. Der hier hat noch Kraft. Er war groß, wenn auch
leicht gebeugt, und hatte Falten unter seinen kecken blauen Augen. Sein Hals ist nackt. »Ihr tragt nicht die Kette eines Maesters.«
    »Sie wurde mir genommen. Ich heiße Qyburn, wenn es Euer Gnaden beliebt. Ich habe die Hand Eures Bruders behandelt.«
    »Den Stumpf, meint Ihr.« Jetzt erinnerte sie sich an ihn. Er war mit Jaime aus Harrenhal gekommen.
    »Ich konnte Ser Jaimes Hand nicht retten, das stimmt. Meine Künste haben ihm immerhin den Arm bewahrt, vielleicht sogar das Leben. Die Citadel hat mir die Kette genommen, aber mein Wissen mussten sie mir lassen.«
    »Ihr solltet genügen«, entschied sie. »Wenn Ihr versagt, verliert Ihr mehr als nur die Kette, das verspreche ich Euch. Entfernt den Bolzen aus dem Leib meines Vaters, und bereitet ihn für die Schweigenden Schwestern vor.«
    »Wie meine Königin befiehlt.« Qyburn ging zum Bett, zögerte und blickte zurück. »Und was soll ich mit dem Mädchen machen, Euer Gnaden?«
    »Mädchen?« Cersei hatte die zweite Leiche übersehen. Sie ging zum Bett, schlug die blutigen Decken zurück, und da lag sie, nackt, kalt und rosig … abgesehen von ihrem Gesicht, das so schwarz geworden war wie Joffs bei seinem Hochzeitsfest. Eine Kette aus goldenen Händen hatte sich halb in das Fleisch an ihrem Hals gegraben und war so fest zusammengedreht, dass die Haut aufgeplatzt war. Cersei fauchte wie eine wütende Katze. »Was hat sie hier zu suchen?«
    »Wir haben sie dort gefunden, Euer Gnaden«, sagte Kurzohr. »Es ist

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