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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Gnaden«, sagte Qyburn, »vielleicht könnte ich Ser Gregor in die Verliese verlegen? Dort werden Euch seine Schreie nicht stören, und ich wäre in der Lage, mich ungehinderter um ihn zu kümmern.«
    »Um ihn zu kümmern?« Sie lachte. »Soll sich Ser Ilyn um ihn kümmern.«
    »Wenn Euer Gnaden es so wünscht«, erwiderte Qyburn, »aber dieses Gift … es wäre nützlich, mehr darüber in Erfahrung zu bringen, nicht wahr? Schickt einen Ritter, um einen
Ritter zu töten, und einen Bogenschützen, um einen Bogenschützen umzubringen, heißt es im gemeinen Volk. Im Kampf gegen die schwarzen Künste …« Er brachte den Gedanken nicht zu Ende, sondern lächelte sie nur an.
    Er ist nicht wie Pycelle, das ist klar. Die Königin musterte ihn staunend. »Warum hat Euch die Citadel die Kette genommen?«
    »Die Erzmaester sind im Grunde Feiglinge. Die Grauen Schafe nennt Marwyn sie. Ich war ein ebenso erfahrener Heiler wie Ebros, aber ich strebte danach, ihn zu übertreffen. Seit Hunderten von Jahren haben die Männer der Citadel die Leiber von Toten geöffnet, um das Wesen des Lebens zu studieren. Ich wollte das Wesen des Todes verstehen, also öffnete ich die Leiber von Lebenden. Für dieses Verbrechen haben die Grauen Schafe Schande über mich gebracht und zwangen mich, in die Verbannung zu gehen … aber ich verstehe die Natur von Leben und Tod besser als jeder andere Mann in Altsass.«
    »Tatsächlich?« Das machte sie neugierig. »Also gut. Der Berg gehört Euch. Stellt mit ihm an, was Ihr wollt, aber beschränkt Eure Studien auf die Schwarzen Zellen. Wenn er stirbt, bringt mir seinen Kopf. Mein Vater hat ihn Dorne versprochen. Fürst Doran würde Gregor zweifellos lieber selbst töten, aber wir alle müssen im Leben nun einmal gewisse Enttäuschungen hinnehmen.«
    »Sehr wohl, Euer Gnaden.« Qyburn räusperte sich. »Allerdings bin ich nicht so gut ausgestattet wie Pycelle. Ich müsste mir unbedingt bestimmte Ausrüstungsgegenstände beschaffen …«
    »Ich werde Lord Gil anweisen, Euch mit ausreichend Gold zu versorgen. Kauft Euch auch eine neue Robe. Ihr seht aus, als kämet Ihr geradewegs aus Flohloch.« Sie sah ihm in die Augen und fragte sich, wie weit sie ihm trauen durfte. »Muss ich erwähnen, wie übel es Euch ergehen wird, wenn irgendein Wort über Eure … Bemühungen aus diesem Raum gelangt?«

    »Nein, Euer Gnaden.« Qyburn lächelte sie beruhigend an. »Eure Geheimnisse sind bei mir bestens aufgehoben.«
    Nachdem er gegangen war, schenkte Cersei sich einen Becher Starkwein ein und trank ihn am Fenster. Sie schaute zu, wie die Schatten draußen auf dem Hof länger wurden, und dachte über die Münze nach. Gold aus der Weite. Warum besitzt ein Unterkerkermeister in Königsmund Gold aus der Weite, wenn nicht, weil er bezahlt worden ist, um an Vaters Ermordung mitzuwirken?
    Sosehr sie sich auch bemühte, es gelang ihr nicht, sich Lord Tywins Gesicht vor Augen zu rufen, ohne dieses alberne Halblächeln zu sehen und sich an den Gestank seines Leichnams zu erinnern. Sie fragte sich, ob auch dahinter Tyrion steckte. Das wäre armselig und grausam, genau wie er. Hatte Tyrion Pycelle zu seinem Handlanger gemacht? Er hat den alten Mann in die Schwarzen Zellen gesteckt, und dieser Rugen hatte dort die Aufsicht, fiel ihr ein. Alle Fäden hatten sich zu einem Gewirr verknäult, das ihr nicht gefiel. Dieser Hohe Septon ist ebenfalls Tyrions Geschöpf, schoss es Cersei durch den Kopf, und Vaters armer Leichnam war von früh bis spät in seiner Obhut.
    Pünktlich zum Sonnenuntergang traf ihr Onkel ein; er trug ein dunkelgraues wattiertes Wollwams, so düster wie seine Miene. Wie alle Lennisters war Ser Kevan hellhäutig und blond, obwohl er jetzt, mit fünfundfünfzig, den Großteil seines Haars eingebüßt hatte. Niemand würde ihn je ansehnlich nennen. Dick in der Taille und rund an den Schultern erinnerte er mit seinem kantigen, vorspringenden Kinn, das der kurze gelbe Bart kaum verhüllte, an eine alte Dogge … aber eine treue alte Dogge war genau das, was sie brauchte.
    Sie nahmen ein einfaches Abendessen zu sich, Rote Bete und Brot und blutiges Rindfleisch, und spülten es mit einer Flasche Dornischem Roten hinunter. Ser Kevan sprach wenig und rührte seinen Weinkelch kaum an. Er grübelt zu viel, entschied sie. Man muss ihm Arbeit geben, damit er seinen Gram überwindet.
    Das sagte sie auch, als die Diener die Reste abgeräumt hatten
und hinausgegangen waren. »Ich weiß, wie sehr Vater sich auf Euch verlassen

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