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Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 7 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 7 - A Feast of Crows. A Song of Ice and Fire, vol 4 (4/1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Euch zu besprechen als Eure Abstammung.«
    Langwasser neigte den Kopf. »Der verschwundene Gefangene.«
    »Und der vermisste Kerkermeister.«
    »Rugen«, hatte der alte Mann ergänzt. »Ein Unterkerkermeister. Er hatte die Aufsicht über das dritte Stockwerk, die Schwarzen Zellen.«
    »Erzählt mir von ihm«, musste Jaime sagen. Ein verfluchtes Possenspiel. Er wusste, wer Rugen war, auch wenn Langwasser keine Ahnung hatte.
    »Ungepflegt, unrasiert, derbe Ausdrucksweise. Fürwahr, ich habe den Mann nicht gemocht, das gebe ich zu. Rugen war
schon hier, als ich vor zwölf Jahren kam. Noch König Aerys hatte ihn eingesetzt. Der Mann war selten anwesend, muss man sagen. Ich habe das in meinen Berichten erwähnt, Mylord. Ganz gewiss habe ich das erwähnt, darauf gebe ich Euch mein Wort, das Wort eines Mannes von königlichem Blute.«
    Erwähne dein königliches Blut noch ein einziges Mal, und ich vergieße es vielleicht, dachte Jaime. »Wer bekam diese Berichte zu lesen?«
    »Manche gingen an den Meister der Münze, andere an den Meister der Flüsterer. Alle jedoch zunächst an den Obersten Kerkermeister und den Richter des Königs. So war es in den Kerkern immer Brauch.« Langwasser kratzte sich die Nase. »Rugen war hier, wenn es erforderlich war, Mylord. Muss man sagen. Die Schwarzen Zellen werden kaum genutzt. Bevor der Bruder Eurer Lordschaft heruntergeschickt wurde, hatten wir eine Zeit lang Großmaester Pycelle hier, und davor Lord Stark den Verräter. Es gab noch drei weitere gewöhnliche Männer, aber Lord Stark hat sie zur Nachtwache geschickt. Ich hielt es nicht für richtig, diese drei freizulassen, aber die Dokumente waren in Ordnung. In einem Bericht habe ich ebenfalls eine Anmerkung dazu gemacht, da könnt Ihr sicher sein.«
    »Erzählt mir von den beiden Kerkermeistern, die eingeschlafen sind.«
    »Kerkermeister?« Langwasser schnaubte. »Die waren keine Kerkermeister. Sie waren lediglich Schließer . Die Krone zahlt Sold für zwanzig Schließer, Mylord, genau zwanzig, aber solange ich hier bin, hat es nie mehr als ein Dutzend gegeben. Wir sollten auch sechs Unterkerkermeister haben, zwei auf jedem Stock, aber es gibt nur drei.«
    »Euch und die beiden anderen?«
    Langwasser schnaubte abermals. »Ich bin der Haupt unterkerkermeister, Mylord. Ich stehe über den Unterkerkermeistern. Deshalb obliegen mir auch die Zahlen. Wenn Mylord sich die Bücher anschauen will, wird er sehen, dass alle Zahlen korrekt sind.« Langwasser hatte das große in Leder eingebundene
Buch zu Rate gezogen, das aufgeschlagen vor ihm lag. »Gegenwärtig haben wir vier Gefangene im ersten Stock und einen im zweiten, zusätzlich zum Bruder Eurer Lordschaft.« Der alte Mann runzelte die Stirn. »Der allerdings geflohen ist. Fürwahr. Ich werde ihn ausstreichen.« Er nahm eine Feder und begann, sie anzuspitzen.
    Sechs Gefangene, dachte Jaime säuerlich, und wir zahlen Lohn für zwanzig Schließer, sechs Unterkerkermeister, einen Hauptunterkerkermeister, einen Kerkermeister und einen Richter des Königs. »Ich möchte diese beiden Schließer befragen.«
    Rennifer Langwasser unterbrach das Spitzen der Feder und blickte Jaime zweifelnd an. »Sie befragen, Mylord?«
    »Ihr habt mich gehört.«
    »Ja, Mylord, gewiss habe ich Euch gehört, nur, äh … Mylord mag befragen, wen er möchte, fürwahr, es steht mir nicht zu, ihm das zu verbieten. Allerdings, Ser, wenn ich so frei sein darf, glaube ich, sie werden wohl kaum antworten. Sie sind tot, Mylord.«
    » Tot? Auf wessen Befehl?«
    »Auf Euren, dachte ich, oder … den des Königs vielleicht? Ich habe nicht gefragt. Es … es steht mir nicht zu, die Handlungen der Königsgarde in Frage zu stellen.«
    Das war Salz in seinen Wunden; Cersei hatte seine Männer benutzt, um ihr blutiges Werk zu tun, sie und ihre geschätzten Schwarzkessels.
    »Ihr einfältigen Narren«, hatte Jaime anschließend Boros Blount und Osmund Schwarzkessel angefahren, in einem Verlies, das nach Blut und Tod stank. »Was habt ihr euch dabei gedacht?«
    »Nur, was uns gesagt wurde, Mylord.« Ser Boros war kleiner als Jaime, jedoch kräftiger gebaut. »Ihre Gnaden haben es befohlen. Eure Schwester.«
    Ser Osmund schob den Daumen in den Schwertgurt. »Sie hat gesagt, die Kerle sollten für immer schlafen. Also haben meine Brüder und ich dafür gesorgt.«

    Das stimmt. Eine der Leichen lag mit dem Gesicht nach unten auf einem Tisch wie ein Zecher, der bei einem Gelage ohnmächtig geworden ist, nur hatte sich unter seinem

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