Das Locken der Sirene (German Edition)
Zimmer und setzte sich zu ihm auf die Bettkante. Er drehte sich auf den Rücken und schaute sie an. „Kannst du nicht schlafen?“, fragte er.
„In meinem Zimmer ist ein Monster“, erwiderte sie flüsternd.
„Du bist doch kein Baby mehr.“ Trotzdem schlug er die Decke zurück. „Komm her.“
Nora tauchte mit jugendlichem Übermut unter die Bettdecke und ruschelte so lange wie ein Fisch auf dem Trockenen hin und her, bis Wesley ihre Arme packte und sie niederdrückte.“
„Ach Wesley! Ich wusste ja nicht, dass du darauf stehst!“ Sie klimperte mit den Wimpern.
„Wenn du bei mir schlafen willst, Weib, musst du dich benehmen.“
Nora versuchte zu ignorieren, wie gut es sich anfühlte, unter Wesley zu liegen, seine Hände auf ihren Oberarmen, seine nackte Brust dicht vor ihrem Gesicht. Sie wollte den Kopf heben und seine Schultern küssen. Seinen muskulösen Hals.
„Ja, Meister“, gab sie kleinlaut zurück.
Wesley strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Deine Haare sind feucht“, stellte er fest. „Du hast schon wieder geduscht.“
Nora konnte die Besorgnis in seiner Stimme hören. „Ich hatte keinen Sex mit Zach. Oder mit Søren. Manchmal ist eine heiße Dusche nur eine heiße Dusche, Wes“, sagte sie und überging der Einfachheit halber die Sache mit Michael.
„War er da?“, fragte Wesley. Er ließ sie los und legte sich neben sie.
Nora lag mit dem Gesicht zu ihm auf der Seite. Es war schon irgendwie lustig, aber sie fühlte sich in Wesleys viel kleinerem Bett so viel wohler als in ihrem riesigen Kingsize-Bett. „Ja. Wir haben ein wenig geredet. Wir haben nicht gespielt. Er wollte, aber ich habe ihn davon abgehalten.“
„Du hast wirklich Nein zu ihm gesagt?“
Nora setzte sich auf und schaltete die Nachttischlampe ein. Dann drehte sie Wesley den Rücken zu und knöpfte ihr Pyjamaoberteil auf.
„Nora, das brauchst du nicht …“
Aber sie machte weiter. Sie ließ das Oberteil über ihre Arme gleiten. Dann hob sie ihr Haar und zeigte ihm ihren nackten Rücken.
„Siehst du?“, fragte sie. „Keine Spur von ihm. Du kannst auch meinen restlichen Körper absuchen, wenn du willst.“
Sie wartete, dass Wesley etwas erwiderte. Doch er fuhr stattdessen mit den Fingerspitzen über ihren Rücken. Seine Berührung war so sanft, dass es beinahe kitzelte.
„Okay“, sagte er schließlich. „Ich glaube dir.“
Nora zog ihr Oberteil wieder an und knöpfte es zu. Sie schaltete die Lampe aus und legte sich wieder hin. Eine Weile lagen sie schweigend nebeneinander.
„Du hast ihn davon abgehalten, weil Zach da war, oder?“
Nora öffnete die Augen. Wesley sah sie prüfend an. Sie verwuschelte mit beiden Händen seine blonden Haare. „Nein, ich habe ihn daran gehindert, weil ich es dir versprochen habe.“
Wesley nahm ihre Hand und hielt sie fest. „Das hast du getan?“
Sie drückte seine Hand und blickte ihn offen an. „Ja, habe ich. Wes, ich darf dich einfach nicht verlieren.“ Sie legte ihre Hand direkt über sein Herz. Dieses Mal sagte er ihr nicht, sie müsse sich benehmen. Darum lehnte sie sich vor und küsste Wesley auf die Stirn. Sie wünschte sich so sehr, den Kopf zu senken und ihn auf den Mund zu küssen. Aber sie dachte auch an Sørens Warnung. Sie wollte so gerne glauben, dass man ihr in Bezug auf Wesley vertrauen konnte.
Er drehte sich auf die Seite, sodass sie sein Gesicht nicht mehr sehen konnte. Sie versuchte zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Aber Wesleys Körper war ihrem so nah, war so warm und so einladend. Nur um ihn zu necken, fuhr sie mit einem Finger an seinem Rücken vom Hals bis zur Hüfte hinab.
„Nora, hast du etwa vergessen, dass du dich hier benehmen musst?“
„Ich erwidere nur den Gefallen“, sagte sie. „Du hast meinen Rücken gestreichelt, da darf ich ja wohl auch deinen streicheln.“ Sie ließ den Finger wieder zu seinem Hals hinaufgleiten. Das leise Zittern, das sie dabei spürte, genoss sie sehr. „Warum bist du eigentlich noch Jungfrau, Wes?“
Er wartet, bis du erwachsen genug bist
. Nora hörte Sørens Stimme in ihrem Kopf. Sie schob den Gedanken beiseite.
„Ist die Frage ernst gemeint?“ Wesley nahm sich ein Kissen und drückte es gegen seine Brust.
„Ja, ich meine das sehr ernst. Ich möchte es gerne wissen.“
„Nun, ich bin Christ und …“
„Ich bin auch Christin. Und ich bin keine Jungfrau. Das heißt wohl, dass ich eine schlechte Christin bin.“
„Du bist keine schlechte Christin“, widersprach Wesley. „Du
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