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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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aufflackerte. Sie bestrahlte die zittrigen Schneeflocken und warf weiße kreisförmige Lichthöfe auf die Erde.
    Sie drehte sich um, weil sie ein Geräusch hörte. Wesley stand in der Tür und beobachtete sie mit derselben Intensität, mit der sie eben dem Treiben zwischen Licht und Schatten zugesehen hatte.
    „Wie lange sitzt du schon hier im Dunkeln?“, fragte er. Er trat in den einzigen Fleck Licht in der Küche.
    Sie seufzte. „Seitdem es dunkel ist.“
    Wesley wollte den Lichtschalter betätigen.
    „Lass es aus.“
    Er ließ die Hand wieder sinken.
    „Ich wusste nicht, dass du im Dunkeln schreiben kannst.“
    Nora lächelte nur ganz leicht. „Du wärst überrascht, was ich alles im Dunkeln vermag, Wes.“
    Er verzog das Gesicht, und sie lachte leise. „Zach weiß, was du im Dunkeln treibst?“
    Nora schüttelte den Kopf. „Nein. Er denkt, ich bin bloß eine Autorin. Lassen wir ihn in dem Glauben, ja?“
    „Ich werde damit garantiert nicht hausieren gehen.“
    „Wes, als du für diesen Job unterschrieben hast, wusstest du, was ich bin.“
    „Und als du mir angeboten hast, bei dir einzuziehen, wusstest du, wie ich darüber denke.“
    Nora atmete tief durch. „Trotzdem bist du bei mir eingezogen. Warum?“
    Wesley hob trotzig das Kinn und erwiderte stumm ihren Blick.
    „Dein Schweigen sagt alles.“ Nora trat vom Fenster zurück und nahm ein Weinglas aus dem Schrank.
    „Was machst du?“, fragte er und trat ein Stück weiter in die im Dunkeln liegende Küche.
    „Wenn du schmollen willst, will ich etwas trinken“, sagte sie und schenkte sich ein ordentliches Glas Rotwein ein. „Ich habe mal irgendwo gelesen, Rotwein sei gut für Diabetiker. Möchtest du auch ein Glas?“
    „Ich schmolle nicht. Und ich trinke nicht.“
    „Es gibt eine Menge, was du nicht tust.“ Nora setzte sich auf den Küchentisch und schaute Wes an, forderte ihn mit ihren Blicken dazu auf, entweder zu sagen, was er sagen wollte, oder sie allein zu lassen.
    „Ich muss noch Hausaufgaben machen“, sagte er.
    „Dann geh.“ Nora zeigte zur Tür.
    Wesley machte Anstalten, an ihr vorbeizugehen, aber Nora streckte die Hand nach ihm aus und hielt ihn zurück.
    „Oder du bleibst.“ Sie trank einen großen Schluck Wein und stellte das Glas dann neben sich auf die Tischplatte. „Es ist schöner, wenn du bleibst.“ Sie krallte ihre Finger in den Stoff seines T-Shirts und zog Wesley zu sich heran. Zwischen ihre Knie. Sein Gesicht war eine ausdruckslose Maske, und er vermied es, ihr in die Augen zu sehen.
    Nora legte ihre Hand auf seinen Bauch und lächelte, als die harten Muskeln unter dem T-Shirt zuckten.
    „Nora, nicht …“
    „Søren und ich haben auf diesem Küchentisch früher oft ein Spiel gespielt.“ Nora ignorierte das Flehen in seiner Stimme. „Habe ich dir davon schon mal erzählt?“
    „Nein.“ Wesley verspannte sich spürbar, als Nora sein T-Shirt hochschob und ihre Hände unter den Stoff gleiten ließ. Sie drückte beide Handflächen auf seine warme Haut und sah, dass er seine Hände zu Fäusten ballte.
    „Es ist ein einfaches Spiel – er stellte ein Glas mit einem seiner teuersten Rotweine auf die Tischkante. Und dann fickte er mich. Richtig hart.“ Wesley zuckte zusammen, und Nora grinste. „Wenn ich mich zu viel bewegte oder mich gegen ihn wehrte und dabei das Glas vom Tisch stieß – nun, dann war der Wein nicht das einzige Rote, das an diesem Abend vergossen wurde.“
    Wesley schloss die Augen, als versuchte er, das Bild auszublenden.
    „Mein kleines Geheimnis ist“, fuhr sie fort und strich mit ihren Fingernägeln sanft über Wesleys Brust und bis hinab zu seinem Bauch, „dass ich es manchmal absichtlich zu Boden stieß.“
    „Das Spiel werde ich mit dir nicht spielen“, erklärte er. Nora liebkoste ohne Unterlass die zarte Haut seiner Brust und seiner Seiten. „Und dieses Spiel hier werde ich auch nicht mit dir spielen.“
    „Aber es muss gar kein Spiel sein, Wesley.“ Sie verengte die Augen wie eine Katze zu Schlitzen. „Es kann sehr real werden.“
    „Tu das nicht“, flehte er. Sein Atem ging schwerer, alles an ihm spannte sich an. „Nicht mit mir.“
    „Dein Herz rast ja.“ Sie ließ ihre Hand einen Augenblick auf der linken Seite seiner Brust verweilen.
    Von dort zog sie träge eine Spur zu seinem Bauch. Wes hielt den Atem an, als sie geschickt den obersten Knopf seiner Jeans öffnete.
    „Nora …“
    „Ich halte dich nicht fest. Du kannst jederzeit gehen, wenn du willst. Die Frage

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