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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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Sie?“ Seine Neugier war geweckt. „Dann finden wir es doch am besten gemeinsam heraus.“
    „Los geht’s“, sagte Nora zufrieden. „Sie fangen an.“
    Für seine erste Frage musste Zach nicht lange nachdenken. „Ich stelle Ihnen die Frage, die Sie mir heute Mittag nicht beantwortet haben. Wer ist, Pardon,
war
Ellie?“
    „Ich war vor langer Zeit Ellie. Meine Mutter und meine Freunde nannten mich immer Elle oder Ellie. Søren, der in der Hinsicht ziemlich förmlich ist, nennt mich Eleanor. Ich wurde als Eleanor Schreiber geboren.“
    „Eine deutsche Katholikin also. Dieser arme Jude vor Ihnen fühlt sich gleich noch eingeschüchterter. Nora Sutherlin ist also Ihr Pseudonym?“
    „Das ist der Name, unter dem ich arbeite, ja“, antwortete sie, und Zach glaubte kurz den Schatten eines ihrer Geheimnisse über ihr Gesicht huschen zu sehen. „Aber das waren schon zwei Fragen. Meine Frage lautet: Warum hat Ihre Frau Sie verlassen? Oder haben Sie sie verlassen?“
    Zach beugte sich vor, goss ein Schnapsglas voll und trank es in einem Zug aus. Er unterdrückte ein Keuchen, weil der Alkohol sich durch seine Kehle brannte und seinen Bauch wärmte. Es war ziemlich lange her, dass er etwas so Hartes getrunken hatte. Er hatte immer gefürchtet, wenn er einmal damit anfinge, könnte er irgendwann nicht mehr aufhören. Hier, bei Nora, fühlte er sich immer noch wie auf einer Beerdigung, aber wenigstens war es eine jazzige Beerdigung.
    „Okay, verstanden“, sagte Nora. „Sie sind dran.“
    „Da wir gerade über unsere ehemaligen Ex sprechen – warum haben Sie Ihren geheimnisvollen und förmlichen Søren verlassen?“
    Nora schien darüber nachzudenken. Dann goss sie sich einen Whiskey ein und kippte ihn runter.
    „Søren ist tabu“, erklärte sie. „Mehr um seinetwillen als um meinetwillen. Jetzt bin ich dran. Werden Sie meinen Vertrag unterschreiben?“
    „Ehrliche Antwort: Ich weiß es nicht.“ Hoffentlich war Nora wegen seiner Zurückhaltung nicht verletzt. Deswegen setzte er erklärend hinzu: „Es geht gut voran. Besser, als ich gehofft habe. Aber es gibt immer noch eine Menge zu tun. Und ich weiß nie, ob ich ein Buch mag, bis ich die letzte Seite gelesen habe. Mit dem Ende steht und fällt jedes Buch. Ich hoffe, das stört Sie nicht.“
    „Ach, das prallt alles an mir ab.“ Nora hob grüßend ihr Schnapsglas. „Sie sind dran.“
    „Warum ist Søren so ein großes Geheimnis?“
    Nora feixte und kippte den nächsten Whiskey, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
    „Sie versuchen mich betrunken zu machen. Das gefällt mir. Ich sage Ihnen mal was – ich bezweifle irgendwie, dass Søren aus demselben Grund so ein großes Geheimnis ist wie Ihre Frau, Exfrau oder was sie auch immer sein mag.“
    „Die auch tabu ist.“
    „Dann vergessen wir einfach mal die Ehefrauen. Wie sieht es mit Geliebten aus? Schon mal einen Dreier gehabt?“
    „Hier gibt’s kein Aufwärmtraining, kann das sein? Sie gehen einem direkt an die Gurgel.“
    „Ich bin für meine direkte Art bekannt, mein Hübscher. Antworten Sie, oder trinken Sie.“
    „Die Antwort lautet, dass ich trinken werde.“
    Nora johlte. „Das nehme ich dann als ein Ja“, erwiderte sie.
    Zach verschluckte sich fast am Whiskey und stellte das Glas mit einem lauten Klicken auf den Tisch. „Es ist ein Ja, aber ich wollte den Whiskey trotzdem.“
    „Das gefällt mir. Wer, was, wie, wann? Können Sie es mir in allen Farben ausmalen?“
    Zach lehnte sich in dem Sessel zurück und spürte die Hitze vom Alkohol und der Erinnerung, die ihm zu Kopf stieg.
    „Ich gebe zu, ich kann mich kaum noch an den Abend erinnern. Es war während meiner Zeit an der Universität, noch als Student und nicht als Professor. Ich war auf einer Geburtstagsparty. Ich glaube, auch in jener Nacht spielte irischer Whiskey eine nicht unbedeutende Rolle. Ich traf mich mit einer jungen Lady, und ihre ziemlich freizügige Zimmergenossin entschied, sich nach der Party zu uns ins Bett zu gesellen. Hübsche Mädchen, alle beide. Eine ist heute mit einem Parlamentsabgeordneten verheiratet.“
    „Ich bin neidisch“, gab Nora freimütig zu. Sie stieg von ihrem Stuhl auf den Tisch und setzte sich im Schneidersitz hin. „Ich hatte noch nie einen Dreier mit zwei anderen Frauen. Meine Dreier waren immer mit einem Mann und einer Frau. Oder mit zwei Männern.“ Sie zwinkerte ihm zu.
    „Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es etwas gibt, das Sie noch nicht gemacht haben. Gibt’s da noch

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