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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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„Im Moment ist es deine einzige Aufgabe, dich mir zu ergeben.“
    Sich zu ergeben … Er hatte vergessen, wie das ging. Er atmete tief ein und ließ den Kopf auf den Teppich sinken, während sie ihn weiter bearbeitete. Tief in seinen Lenden spürte er, wie sich die Spannung immer mehr aufbaute.
    „Nora“, keuchte er warnend. Doch sie hörte nicht auf ihn. Er zuckte heftig zusammen und kam. Sein Atem ging stoßweise, und durch den Nebel aus Alkohol und Orgasmus sah er, wie Nora sich auf seinen Oberschenkeln aufsetzte. Sie nahm die Whiskeyflasche, goss sich noch einen ein und schluckte seinen Samen und den Alkohol auf einmal hinunter.
    Dann schaute sie ihn an.
    „Ich liebe ein gutes Damengedeck.“
    Zach öffnete die Augen und bereute im selben Moment die Entscheidung. Er schloss sie wieder, weil er erkannte, dass er nicht in seiner eigenen Wohnung war. Er war immer noch bei Nora.
    Mit größter Mühe richtete er sich in eine sitzende Position auf. Die Bewegung erschütterte seinen ohnehin schon dröhnenden Schädel und hatte die unangenehme Nebenwirkung, dass sein Erinnerungsvermögen sich sofort daranmachte, die Ereignisse der letzten Nacht zu rekapitulieren. Nora und er hatten … Nein, nur fast. Zach lehnte sich zurück und schloss die schmerzenden Augen. Er wurde von Schamgefühl überflutet, als er sich daran erinnerte, wie er sich ihr ergeben hatte und sie ihm … Oh Gott, er hatte sich von seiner Autorin einen blasen lassen!
    Zach öffnete die Augen wieder und schaute sich um. Er war vollständig bekleidet und lag auf dem Sofa in Noras Wohnzimmer. Nicht in ihrem Schlafzimmer. Wo sie steckte, wusste er nicht. Behutsam stand er auf und schlich in ihr Büro, aber sie war nirgends zu sehen. Er benutzte das Telefon auf ihrem Schreibtisch und rief ein Taxi, das ihn zum Bahnhof bringen sollte. Anschließend legte er auf und fand nach kurzem Suchen das kleine Badezimmer im Erdgeschoss. An den Spiegel hatte Nora eine Nachricht geklebt –
Guten Morgen, Sonnenschein
, stand dort.
Katholiken 1 – Liverpooler 0
. Zach riss den Zettel vom Spiegel und warf ihn in den Mülleimer. Er fand sogar eine Zahnbürste, die sie für ihn hingelegt hatte, sowie ein Fläschchen Aspirin. Er bediente sich und öffnete den Medizinschrank, um das Aspirin zurückzustellen. Dabei blieb sein Blick an Noras Namen hängen, der auf einem Pillenfläschchen vermerkt war. Er wusste, er war gerade unverzeihlich neugierig, aber er konnte nicht anders. Mit zusammengekniffenen schmerzenden Augen las er das Etikett. Sein Magen verdrehte sich schmerzlich, denn es handelte sich um einen Betablocker. Warum, zum Teufel, fragte er sich, nahm sie das gleiche Medikament, das sein Vater gegen seine Herzprobleme hatte nehmen müssen? Zach konnte einfach nicht glauben, dass jemand, der einen so lebhaften und munteren Eindruck machte wie Nora, ein so ernstes gesundheitliches Problem haben konnte. Mit zitternder Hand stellte er das Fläschchen zurück in den Schrank und schloss die Tür.
    Zach stolperte aus dem Badezimmer und hörte ein Geräusch aus Richtung Küche. Alles in ihm wollte einfach nur seinen Mantel schnappen und gehen, ehe jemand bemerkte, dass er wach war. Aber er wusste, dass er sich früher oder später der Unbehaglichkeit am Morgen danach stellen musste. Und er musste Nora sehen. Er musste sich überzeugen, dass es ihr gut ging.
    Er fand Nora und Wesley geschäftig in der Küche vor, wo sie versuchten, gemeinsam das Frühstück zuzubereiten, was aber eher nach einem Kampf als nach guter Zusammenarbeit aussah.
    „Herrgott noch mal, Wesley!“, rief Nora mit gespielter Wut. „Käseomeletts müssen auch Käse enthalten, sonst sind es nur blöde Rühreier.“
    „Frau, ganz Wisconsin hat keinen Käse mehr wegen deines Omeletts.“ Er schlug ihr leicht auf die Hand, als sie versuchte, noch mehr Käse zu den Eiern zu geben. „Deck den Tisch, und hör auf, dich wie der Souschef zu benehmen.“
    Nora holte Teller aus dem Schrank, und Zach zuckte bei dem klappernden Geräusch des Geschirrs zusammen.
    „Könnten wir vielleicht Papierteller benutzen?“, fragte er und betrat die Küche. „Die sind leiser.“
    Nora drehte sich um und strahlte ihn an. In ihrem Lächeln erkannte er nichts außer Freundlichkeit und Besorgnis. Hatte er sich die Ereignisse der letzten Nacht etwa nur eingebildet?
    „Guten Morgen, Zach. Wie geht es dir?“, fragte sie.
    „Kaffee“, sagte er nur. „Bitte.“
    „Kaffee. Ich weiß genau, wie du dich fühlst.“ Nora goss

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