Das Locken der Sirene (German Edition)
Moment, dass er zum ersten Mal seit ziemlich langer Zeit ernsthaft betrunken war.
„Es ist ein lustiges Spiel und total einfach. Ich sage etwas, das ich noch nie getan habe, und wenn es etwas ist, das Sie schon mal getan haben, müssen Sie einen trinken.“
„Es gibt Sachen, die Sie noch nie gemacht haben?“
„Ein paar Dinge schon. Zum Beispiel habe ich nie …“ Sie beugte sich zu ihm herüber. Jetzt war sie ihm so nahe, dass er ihr Parfum riechen konnte und sogar glaubte, es auf seiner brennenden Zunge zu schmecken. Sie war ihm so nah – er spürte die Hitze, die ihr Körper abstrahlte.
„Ich habe mich noch nie von einer Erotikautorin an ihren Schreibtisch fesseln lassen, damit sie mir einen bläst.“
Zach bekam keine Luft mehr. Er schaute Nora in die Augen. Er spürte, wie seine Entschlossenheit in den Grundfesten erschüttert wurde. Er hatte sich nie von irgendeiner Frau fesseln lassen, damit sie mit ihm machen konnte, was sie wollte. Aber heute Nacht … Er schaute auf sein Schnapsglas.
„Das habe ich auch noch nie gemacht und werde es auch nie tun.“
„Sind Sie sich da so sicher?“ Nora starrte ihn an, bis er wegsehen musste. Er wollte ihr Knie berühren, und im selben Moment schloss sie die Handschelle um sein rechtes Handgelenk. „Kommt Ihnen das bekannt vor? Ich dachte, wir sollten das Geschenk Ihres Scherzbolds wenigstens einmal seiner wahren Bestimmung zuführen.“
„Sie haben den Verstand verloren.“
„Und Sie sind im Moment so erregt, dass Sie kaum atmen können. Ihre Pupillen sind erweitert, Ihre Haut ist gerötet. Und das kommt ganz gewiss nicht vom Whiskey, das wissen wir beide.“
Schweigend erwiderte Zach ihren Blick.
„Dreizehn Monate, Zach! Sie müssen vor mir keine Angst mehr haben.“
Er erinnerte sich wieder daran, wie er früher an diesem Abend auf Noras Veranda gestanden und gedacht hatte, dass sich alles ändern würde, wenn er nicht wegen ihres Buches über die Schwelle trat. Zach nahm das Schnapsglas. Er blickte auf die bernsteinfarbene Flüssigkeit und dann wieder in Noras Augen. Schließlich hob er das Glas an die Lippen und kippte den Whiskey hinunter. Er sah, wie Nora übers ganze Gesicht grinste. Einen Moment lang schien sie nur aus diesem Lächeln zu bestehen.
„Braver Junge.“
Für jemanden, der eigentlich genauso betrunken sein müsste wie er, bewegte Nora sich mit so viel Geschick und Präzision, dass er fast Angst bekam. Sie drückte ihn nieder, bis er auf dem Rücken lag, zog seine Arme nach oben und fesselte die Handgelenke um das Tischbein. Dann setzte sie sich rittlings auf seinen Bauch und knöpfte das schwarze Seidenoberteil ihres Pyjamas auf. Sie ließ es langsam von ihren Schultern gleiten. Die Seide streifte sein Gesicht, ehe Nora das Oberteil auf seinen Mantel warf. Darunter trug sie einen schwarzen BH, der weit mehr enthüllte, als er verbarg. Er konnte die Augen nicht von ihr lassen, von ihren Kurven, ihrer blassen Haut und den weichen Schultern.
Nora schob beide Hände unter sein schwarzes T-Shirt. Ihre Berührung ließ alle seine Nervenenden in Flammen aufgehen. Sie beugte sich über ihn und hauchte einen Kuss mitten auf seinen Bauch. Dann öffnete sie seine Jeans und schob sie ein kleines Stück über seine Hüften hinunter. Als sie in seinen linken Hüftknochen biss, atmete Zach scharf ein.
„Nora …“
Nora richtete sich auf und legte einen Finger auf seine Lippen.
„Søren nannte mich immer seine Sirene“, flüsterte sie und beugte sich über ihn, sodass ihr Gesicht nur wenige Zentimeter von seinem entfernt war. „Er sagte, das, was ich mit meinem Mund mache, kann jeden Mann vom Kurs abbringen. Willst du nicht wissen, was er damit meinte?“
Zach antwortete nicht, aber das schien Nora nicht zu kümmern. Sie begann an seinem Hals und arbeitete sich küssend langsam nach unten vor. Ein leises Seufzen entfuhr ihm, als sie ihn in den Mund nahm. Nicht einmal der Alkohol konnte das Vergnügen dämpfen. Lippen und Zunge stellten Unbeschreibliches mit ihm an. Die Haare fielen ihr wie ein Schleier vors Gesicht, und die Locken kitzelten seinen Bauch.
Es war so lange her. So lange, seit er etwas so Intensives und Heftiges hatte empfinden dürfen … Fast hätte er die Lust mit Schmerz verwechselt. Zach sehnte sich danach, Nora zu berühren. Aber als er die Hand nach ihr ausstrecken wollte, wurde er an die Handschellen erinnert.
„Entspann dich, Zach. Genieß es einfach“, sagte Nora leise. Sie küsste erneut seinen Bauch.
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