Das Locken der Sirene (German Edition)
„Weißt du, jeder Trottel mit einem Baseballschläger kann jemanden auf offener Straße verprügeln, und nach fünf Sekunden fleht der Geschlagene um Gnade. Søren hingegen verprügelt dich so, dass du ihn nach fünf Minuten anflehst, niemals damit aufzuhören. Das ist seine Gabe.“
„Er ist Priester. Ein katholischer Priester. Er hat ein Gelübde …“
„Das er nicht bricht. Nur mit Nora, soweit ich weiß. Ein katholischer Priester, der nur mit einer erwachsenen Frau Sex hat, die zudem damit einverstanden ist? Himmel, sie werden ihn noch zum Bischof machen. Ein richtiger Sadist braucht keinen Sex. Er braucht nur jemanden, den er quälen kann.“
„Ich kann einfach nicht glauben, dass Nora so lange mit jemandem zusammengeblieben ist, der ihr Schmerzen zugefügt hat. Sie ist so …“
„Dominant? Oh ja, sie ist ein höllisch guter Switcher. Sie ist jetzt so dominant, wie sie früher unterwürfig war. Du hättest sie nicht wiedererkannt, wenn du sie vor sechs Jahren gesehen hättest. Natürlich hättest du auch nie ihr Gesicht gesehen, denn das war damals die meiste Zeit in seinem Schoß vergraben.“
Zach hatte gerade einen Schluck Gin Tonic trinken wollen, stellte das Glas jetzt aber wieder ab.
„Er hat sie gezwungen, so etwas in der Öffentlichkeit zu tun?“
„Zum Teufel, ja! Er hat sie auch ein paarmal in der Öffentlichkeit gevögelt. Also, nicht so richtig öffentlich, aber auf diversen Privatpartys. Ich war einmal eingeladen. Das war das einzige Mal, dass ich diese Frau beherrschen durfte. Eine der besten Nächte meines Lebens. Er hat sie geschlagen, gevögelt und dann herumgereicht. Er und King haben sich oft mit ihr abgewechselt. Das Dominanteste, was man tun kann, ist, seine Sklavin jemand anderem zu geben, damit der sich mit ihr vergnügt.“
„Nora hat das zugelassen?“
Griffin erstickte fast an seinem Lachen. Er drehte sich so auf seinem Hocker um, dass er Zach ansehen konnte. „Zugelassen? Alter, sie hat es verflucht noch mal geliebt.“
Zach schüttelte den Kopf. „Ich glaub das einfach nicht. Wem würde es gefallen, so behandelt zu werden?“
„Ob du es glaubst oder nicht, aber alle Sklaven hier unten würden ihre Seele verkaufen, wenn sie ihm gehören dürften. Das ist der Grund, warum er die Nummer eins ist. Er ist das einzig Wahre. Er spielt nicht, weil er flachgelegt werden will. Und er macht’s auch nicht für Geld, so wie einige andere hier. Er macht es, weil es ihm ein sadistisches Vergnügen bereitet.“
„Aber Nora – warum macht sie das?“
„Aus vielen Gründen. Hauptsächlich wohl seinetwegen.“
„Es gefällt ihm bestimmt nicht, dass sie eine Domina geworden ist.“
Griffin lächelte ihn von der Seite an. „Was denn, was denn? Hast du nie früher auf dem Spielplatz das Mädchen, das du gerne mochtest, am Pferdeschwanz gezogen? Das hier ist sein Spielplatz“, sagte Griffin und machte eine weit ausholende Armbewegung, mit der er die Bar und den Kessel darunter einschloss, in dem die Lust tobte. „Er würde nie jemand anderem erlauben, sie zu besitzen. Wenn sie auf seinem Spielplatz mitspielen will, muss sie es als Domina tun. Es gefällt ihm nicht, aber er hält sie auch nicht davon ab. Dafür liebt er sie noch immer zu sehr.“
Zach wandte den Kopf und beobachtete, wie die junge Frau mit dem blassrosa Halsband zu ihrem Herrn zurückkehrte. Die Augen niedergeschlagen und den Kopf gesenkt, reichte sie ihm ein Glas Wein. Der Mann stellte das Weinglas beiseite, packte sie an den Haaren und zwang ihr Gesicht zwischen seine Beine. Zach versuchte wegzuschauen, aber er konnte nicht. Der Mann legte den Kopf in den Nacken und schloss arrogant die Augen, während das Mädchen ihn mit Lippen und Zunge umfing.
„Gott, ich liebe es hier unten“, bemerkte Griffin. Zach konnte deutlich die Erregung in seiner Stimme hören. „Ich muss mir schleunigst eine Sklavin besorgen.“
Zach versuchte zu ignorieren, wie sehr ihn der Anblick des Mädchens erregte. Der Mann krallte die Finger in den Nacken des Mädchens, seine Hüften zuckten. Erst als der Mann das Mädchen gehen ließ, konnte Zach seinen Blick von der Szene losreißen.
„Nora und Søren waren genauso?“, fragte Zach entsetzt.
Griffin zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Nora sagt, er ist ein wunderbarer Priester.“
„Und worüber willst du mit mir reden? Wir führen diesen Kampf nun schon seit fünf Jahren. Ich glaube, wir können das schon blind, oder? Ja, ich vermisse dich. Ja, ich vermisse
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