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Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Das Lustroulette: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Henke
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lange genug unglücklich gewesen.« Das Hämmern auf den Tasten begann erneut und diesmal noch lauter, als wäre das Gespräch für Jacob beendet, als hätte er Rhys alles mitgeteilt, was er loswerden wollte.
    Während der Krampf in seinem Oberkörper langsam wieder nachließ, beobachtete er, wie Val etwas in ihren Mund schob, eine kleine Wasserflasche aus ihrer Tasche nahm und gierig daran trank.
    Überrascht stemmte Rhys seine Hände in die Hüften. Er blinzelte gegen das Sonnenlicht an, doch da packte sie die Flasche schon wieder weg. Sie musste Tabletten eingenommen haben. »Geht es Valentine nicht gut?«
    »Wieso fragst du?« Ein Stift kratzte über Papier.
    Rhys schaute über seine Schulter und sah, dass Jacob den Brief, den er gerade unterzeichnet hatte, faltete und in einen Umschlag schob. »Sie schluckt Pillen.«
    »Vielleicht hat sie Kopfweh.«
    Das mochte sein. Ja, natürlich. Manchmal lag die Erklärung näher, als man dachte. Möglicherweise handelte es sich auch nur um Magnesium, damit ihr nicht wieder schwindelig wurde. Rhys schüttelte den Kopf über seine übertriebene Sorge um Val, doch ihm fielen die Einstiche an ihren Armbeugen ein. Zuerst hatte sie sie nur an einer Seite gehabt, inzwischen waren beide zerstochen und sogar ihre Handgelenke. Einige Einstiche waren älter als andere und verblassten bereits. Das hatte er in der Wüste entdeckt, sie aber aufgrund des Stimmungswechsels zwischen ihnen nicht darauf angesprochen. Wie viele Blutabnahmen musste sie machen lassen? Das kam ihm äußerst merkwürdig vor. »Bist du sicher, dass mit ihr alles in Ordnung ist? Sie ist ungewöhnlich blass.«
    »Wie viele Rothaarige.« Leise lachte Jacob, aber es schwang eine bittere Note in diesem Lachen mit. »Oh, Mann, dich hat es echt erwischt!«
    Rhys war, so kam es ihm wenigstens vor, seit seiner Zeit als Teenager nicht mehr errötet. Aber nun brannten seine Wangen heiß vor Verlegenheit, weil Jacob ausgesprochen hatte, was Rhys nicht einmal vor sich selbst zugeben wollte.

21
    Valentine konnte kaum glauben, dass sie hier saß. Sie fühlte sich unwohl, rutschte auf ihrem Stuhl herum und schob den Stoff ihres Rocks dabei unter ihre Schenkel, damit er eng anlag. Hätte sie sich doch nur für eine Hose entschieden, der Mini war viel zu aufreizend und setzte ein falsches Zeichen. Und warum hatte sie nur in einem Anflug von Trotz die obersten drei Knöpfe ihrer weißen Bluse geöffnet? Rick, die Schildkröte, der gegenüber Platz genommen hatte, reckte immer wieder seinen Hals und starrte auf ihr Dekolleté. Das war ihr unangenehm.
    »Hast du dich schon entschieden?« Seine Fingerspitzen trommelten auf der geschlossenen Menükarte herum. Er hatte nicht einmal reingeschaut. Wahrscheinlich kam er so oft hierher, dass er das Angebot auswendig kannte.
    »Ich nehme einen Chiliburger.« Nervös ließ sie ihren Blick durch den Raum schweifen. Holzvertäfelte Wände, weiß-rot karierte Deckchen und Plastikblumen auf den Tischen. Stil sah anders aus. Sie erwischte sich dabei, wie sie dachte, dass Rhys sie niemals in diesen Schuppen ausgeführt hätte. Aber dann wies sie sich zurecht. Rhys hatte sie zu gar nichts eingeladen, nicht einmal zu einem harmlosen Kaffee, da er Sex und real life strikt trennte. Das war weitaus schlimmer!
    Bei diesem Laden handelte sich um einen Fast-Food-Tempel, der sich als Restaurant tarnte. Ausschließlich XL - und XXL -Portionen standen auf der Karte und Val fragte sich, ob ihr Kollege versuchte, damit etwas zu kompensieren – Essen statt Zuwendung, Essen statt Erfolg? Oder wollte er sie womöglich durch die schiere Masse an Essen beeindrucken? Vielfalt hieß in diesem Schuppen nicht eine Auswahl verschiedenster Gerichte, sondern lediglich, dass es Fritten, Hamburger, Pressfleisch in allen möglichen Formen gab – sogar als Faust mit Stinkefinger wurde es für die Rebellen unter den Kunden angeboten. Genauso roch es auch. Dämpfe von Frittierfett und Fleisch zogen aus der Küche in das Lokal. Eigentlich verspürte Val keine Lust, hier etwas zu essen, aber sie hatte Ricks Einladung angenommen, also würde sie es auch durchziehen.
    Als ihr Kollege sie gebeten hatte, mit ihm auszugehen, hatte sie zuerst ablehnen wollen, aber nach kurzem Ringen mit sich selbst doch zugesagt, weil sie noch sauer auf Rhys war. Inzwischen hatte sie ihre Wunden geleckt und die Verärgerung war Resignation gewichen. Ihr war klar geworden, dass ein Mann wie Rhys Snowden – reich, gutaussehend, gebildet und

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