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Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition)

Titel: Das mach' ich doch mit links: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Sanders
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professionell, Florian, aus dir kann noch was werden.«
    »Jetzt wird erst einmal etwas aus dir, mein Sohn, und zwar ein kleiner hässlicher Zwerg – nur so groß!« Florian deutete die ungefähre Größe einer Streichholzschachtel an und kam mit Riesenschritten auf seinen Neffen zu. Fünf Minuten lang standpaukte er auf ihn hinunter, dann ging ihm die Luft aus.
    »Auch wer sich vor Leistung drückt, steht unter Leistungsdruck«, war alles, was Rüdiger drauf zu sagen hatte. »Nur keine Hektik, ich schneide ja den verdammten Rasen heute noch, obwohl ich das für verschwendete Energie halte. Bis die Regierung einreitet, steht er wieder genauso hoch. Langes Gras müsste mal ebenso in Mode kommen wie lange Haare.« Er nahm seinen Schläger vom Tisch und ging ins Haus. An der Tür drehte er sich noch einmal um.
    »Ws ich noch sagen wollte – hast du schon den Vorgarten gesehen?«
    »Nein. Warum? Ist der Maulwurf wieder aktiv?«
    »Nee, aber da liegt eine ganze Fuhre wieder aufbereitete Vegetation.«
    » Was liegt da?«
    »Kuhmist! Den kriegen wir jedes Jahr. Immer dann, wenn die Erdbeeren abgeerntet sind.«
    Bis in den Abend hinein karrte Florian eine Schubkarre nach der anderen voll Mist in den Garten und verteilte ihn zwischen den Stauden, obwohl sein Instinkt ihm sagte, dass mit diesem leicht vor sich hin dampfenden Dünger vorher wahrscheinlich noch etwas geschehen müsste. Vielleicht musste man ihn erst auslüften oder mit Laub vermengen. Er erinnerte sich, etwas Derartiges mal gelesen zu haben, aber bis die ersten Blätter von den Bäumen fielen, würde es noch eine Weile dauern. Rüdiger hatte wie immer keine Meinung, und Tinchen brauchte er erst gar zu fragen. Also rollte er weiter seine Mistladungen und beneidete seinen Neffen, der mit dem Rasenmäher gemächlich seine Bahnen zog und jedes Mal einen Bogen schlug, sobald er in Florians Nähe kam. »Du riechst so komisch.«
    Das allerdings ließ sich nicht abstreiten. Um es ganz genau zu sagen: Er stank aus allen Poren. Wie bei einem Aussätzigen spritzte Frau Künzel zur Seite, als er endlich nach der letzten Fuhre und auf kürzestem Weg ins Bad lief.
    Das war besetzt. Mit aufgerollten Ärmeln, Gummischürze vor dem Bauch, stand Tinchen neben der Wanne und schrubbte Julia mit der Wurzelbürste ab. Auf dem Toilettendeckel saß Tobias und heulte. Er hatte die Prozedur schon hinter sich und war krebsrot. Im ganzen Raum roch es nach Mylènes Badesalz.
    »Ihr alten Ferkel! So mistig habt ihr nicht mal ausgesehen, als wir die Überschwemmung hatten. Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? Und so ein kleines Dreckschwein soll nächsten Monat in die Schule kommen! Die lassen dich ja gar nicht rein! Seid ihr denn total verrückt geworden?«
    »Auf’m Hof ha-haben wir au-auch immer beim M-mist-haufen gespielt u-und da hat keiner gesch-impft«, schluchzte Julia.
    »Ja, sogar alte Hosen hat uns die Frau Reitmeier gegeben und Holzpantinen«, trumpfte Tobias auf. »Die hat uns überhaupt nie was verboten.«
    Tinchen holte neues Shampoo. »Aua, das brennt!«
    »Das kann gar nicht brennen. Steht jedenfalls drauf.« Weil sie durch die Dampfschwaden nichts erkennen konnte, ging sie zum Fenster und vergewisserte sich, dass sie die Flasche mit dem Kindershampoo in der Hand hatte. Es war die mit dem flüssigen Scheuermittel. »Na, wenn schon, dann wirst du hoffentlich auch gleich so porentief reinen, strahlenden Glanz verbreiten!«
    Geräuschlos schloss Florian die Tür. Er hatte keine Lust, ausgerechnet jetzt Tinchen vor die Augen zu treten. Sie bekam es glatt fertig und steckte ihn mit in die Wanne. Also musste er das Bad von den Jungs benutzen. Da gab es zwar nur die Dusche, und irgendwie hatte er das Gefühl, ein Vollbad wäre in seinem gegenwärtigen Zustand wirkungsvoller, aber das konnte er immer noch nachholen. Hauptsache, er bekam endlich diesen penetranten Geruch aus der Nase.
    Im Duschbecken saß Klausdieter. Eine Wäscheleine, die an sein Halsband geknotet und um die Armaturen gewickelt war, machte jeden Fluchtversuch aussichtslos. Vollgeschäumt mit Hundeseife hockte er kläglich winselnd in der äußersten Ecke, immer bemüht, diesen grässlichen Schwamm zu entkommen, mit dem Melanie ihn bearbeitete. Er verstand die Welt nicht mehr. Wie konnte man einen kleinen Hund, der Wasser nur in seinem Trinknapf akzeptierte, von dem schönen Spielplatz wegholen und unter diese ekelhafte Dusche stellen? Anfangs hatte er gar nicht glauben wollen, dass Herrchen extra für

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