Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff
Interpol in Verbindung.«
»Und ich fliege sofort nach Hause.«
»Ja.«
»Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn ihr etwas zugestoßen ist.« Granias Handy klingelte. »Irgendwas Neues, Mam?«
»Ja, Aurora geht es gut.«
»Gott sei Dank. Wo steckt sie?«
»Jetzt wirst du staunen: in New York.«
»Wie bitte?«
»Bei Matt.«
»Bei Matt?«, wiederholte Grania verblüfft.
»Ja. Er hat vor zehn Minuten bei uns angerufen und mir erzählt, die Fluggesellschaft hätte bei ihm nachgefragt, warum er nicht am Flughafen ist, um wie vereinbart ein Kind namens Aurora Devonshire abzuholen.«
»Was?«, rief Grania aus. »Wie um Himmels willen hat sie …?«
»Keine Ahnung. Matt ruft in ein paar Minuten wieder an. Ich wollte dir nur sagen, dass alles in Ordnung ist. Bald wissen wir mehr.«
»Ja, Mam. Wenigstens ist sie in Sicherheit.«
42
Anfangs hatte Matt den Anruf vom Flughafen für einen Scherz gehalten. Die Fluggesellschaft kannte seinen Namen, seine Telefonnummer und Adresse, aber wer das Kind war, wusste er nicht. Als er abstritt, über das Arrangement informiert zu sein, wurde der Aer-Lingus-Mann nervös.
»Heißt das, Sie kennen das Kind nicht, Sir?«
»Ich …« Irgendwie kam Matt der Name des Mädchens bekannt vor.
»Einen Augenblick, bitte.« Matt hörte eine gedämpfte Stimme am anderen Ende der Leitung, dann meldete der Mann sich wieder. »Miss Devonshire sagt, eine Miss Grania Ryan hätte alles mit Ihnen vereinbart.«
»Ach.«
»Wenn Sie nicht in der Lage sein sollten, Miss Devonshire abzuholen, haben wir ein Problem.«
»Nein, nein, schon in Ordnung. Ich bin in einer Dreiviertelstunde bei Ihnen.«
Auf der Fahrt zum Airport überlegte Matt, was los war. Dort angekommen, ging er zum vereinbarten Treffpunkt, wo ein kleines Mädchen mit leuchtend roten Locken auf ihn wartete, ein Eis von Ben & Jerry in der Hand, flankiert von einem Vertreter der Fluggesellschaft und einem Sicherheitsbeamten des Flughafens.
»Hallo, ich bin Matt Connelly«, begrüßte Matt sie.
Das Mädchen stellte den Becher mit dem Eis weg und warf sich in seine Arme. »Onkel Matt! Wie konntest du mich nur vergessen? Grania hat mir versprochen, dass du mich abholen würdest. Wirklich …« Sie wandte sich seufzend den beiden Männern zu. »Wissen Sie, Onkel Matt ist Psychologieprofessor und immer ein bisschen geistesabwesend.«
Die Männer lächelten, eingenommen vom Charme des Mädchens.
Als Aurora sich Matt zuwandte, sah er ihren warnenden Blick. »Können wir jetzt endlich zu dir, Onkel Matt? Ich kann’s gar nicht erwarten, Granias Figuren zu sehen. Und ich bin schrecklich müde«, fügte sie gähnend hinzu.
Wieder dieser Blick, der Matt sagte, dass er mitspielen und keine Fragen stellen solle.
»Okay … Aurora. Tut mir leid, dass Sie meinetwegen Unannehmlichkeiten hatten«, entschuldigte Matt sich bei den beiden Männern. »Sie hat recht, ich bin ein bisschen vergesslich. Wo ist dein Gepäck?«, fragte er Aurora.
»Ich hab nur den dabei.« Sie deutete auf ihren Rucksack. »Du weißt doch, dass ich nie viel mitbringe, Onkel Matt. Ich kaufe so gern mit dir ein.« Sie legte lächelnd ihre Hand in die seine. »Wollen wir gehen?«
»Ja. Danke, meine Herren, und noch mal Entschuldigung für die Verzögerung.«
»Tschüs, Aurora«, verabschiedete sich der Sicherheitsbeamte von dem Mädchen. »Pass gut auf dich auf.«
»Mach ich.«
Sobald sie außer Sicht- und Hörweite waren, sagte Aurora zu Matt: »Sorry, Matt. Ich erkläre dir alles, wenn wir bei dir sind.«
Am Wagen wandte Matt sich Aurora zu. »Tut mir leid, Mädchen, aber wir bewegen uns nicht von der Stelle, bevor du mir nicht gesagt hast, wer du bist und was du hier tust. Ich muss sicher sein, dass das kein Scherz ist. Am Ende werde ich beschuldigt, ein Kind entführt zu haben. Also raus mit der Sprache.«
»Das ist eine lange Geschichte.«
»Nur die groben Züge.« Matt verschränkte die Arme vor der Brust. »Los.«
»Es ist folgendermaßen«, begann Aurora. »Ich bin Grania oben auf den Klippen, nicht weit von meinem Haus in der Nähe von Dunworley, begegnet, und weil Daddy beruflich wegmusste, hat er Grania gebeten, in seiner Abwesenheit auf mich aufzupassen. Dann hat er gemerkt, dass er sterben muss, und Grania gefragt, ob sie ihn heiratet, damit sie meine Stiefmutter werden und mich leichter adoptieren kann. Sie haben geheiratet, und er ist gestorben, und jetzt ist Grania meine neue Mummy und …«
»Stopp!«, unterbrach Matt sie verwirrt. »Grania Ryan
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