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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Konnte er ihr glauben, dass das Timing Zufall war?
    Doch auch dann hätte sie ihm nicht vormachen dürfen, dass er mit ihr geschlafen hatte und das Baby von ihm war.
    Egal, wie er es drehte und wendete: Ihm fiel keine Entschuldigung für Charley ein. Und schlimmer noch: Sie war bereit gewesen, mit dieser Lüge zu leben. Möglicherweise hätte er nie erfahren, dass das Kind nicht von ihm stammte.
    Bei der Vorstellung wurde Matt übel.
    Matt erkannte auch seine Schuld an der Sache. Sein Schmerz über Granias Heirat hatte zu seinem überstürzten Antrag in dem Lokal geführt.
    Sie hatte ihm in der Tat gesagt, dass sie das Baby allein großziehen würde. Am Ende war er es gewesen, der vorgeschlagen hatte, es miteinander zu versuchen. Erst jetzt wurde ihm klar, dass er nie um Charleys Gefühle für ihn gewusst hatte. Als er Grania kennengelernt hatte, waren keine Emotionen mehr für Charley übrig gewesen.
    Matt überlegte, was zu tun war.
    Sie konnten so weitermachen wie bisher. Er liebte Charley nicht und würde es auch nie tun – in dieser Hinsicht lebte er die Lüge bereits. Doch nun wusste er, dass das Kind in ihrem Bauch nicht von ihm war.
    Matt erinnerte sich, wie sehr er Grania in der Anfangszeit ihrer Schwangerschaft hatte beschützen wollen. Bei jedem Gedanken an ihr Baby und die Geburt hatte er Schmetterlinge im Bauch bekommen. Bei Charley hatten sich keine vergleichbaren Gefühle eingestellt. Konnte er lernen, das Kind zu lieben, das er als sein eigenes großziehen würde? Matt biss sich auf die Lippe.
    Als die Sonne über den Dächern von New Jersey aufging, kehrte Matt langsamen Schrittes nach Hause zurück. Er hatte nach wie vor keine Ahnung, was er Charley sagen würde.
    Das Loft war verlassen. Auf dem Schreibtisch entdeckte er einen an ihn adressierten Umschlag.
    Matt,
    ich gehe. Tut mir leid, dass ich Dich getäuscht habe, aber Du hast auch zu dem Chaos beigetragen. Ich wähle den unkompliziertesten Weg für uns und das Baby.
    Man sieht sich,
    Charley
    Matt stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Charley hatte ihm die Entscheidung abgenommen. Dafür war er ihr dankbar.

41
    Vor Granias Atelierfenster färbten dahinjagende Winterwolken den Himmel über Dunworley Bay blau und grau. Ihre Skulpturensammlung wuchs, denn sie arbeitete wie besessen, manchmal bis spätabends.
    »Willst du denn nichts mit den Figuren anfangen?«, fragte Kathleen eines Nachmittags, als sie Grania mit Aurora im Atelier besuchte. »Sogar ein Kunstbanause wie ich sieht, dass die etwas Besonderes sind, das Beste, was du je gemacht hast.«
    »Sie sind wunderschön, Mummy.« Aurora ließ die Finger über die Skulpturen gleiten. »Oma hat recht. Es ist nicht richtig, wenn sie hier rumstehen und nur wir sie anschauen können. Du solltest sie einer Galerie geben. Ich möchte, dass die Leute meine Figuren sehen!«
    Grania, die gerade an einer neuen Skulptur arbeitete, nickte geistesabwesend. »Ja, vielleicht tue ich das.«
    »Kommst du mit zum Essen, Grania?«, fragte Kathleen.
    »Bald, Mam. Nur noch den Arm …«
    »Mach nicht mehr so lange. Wir möchten dich bei Tisch dabeihaben.«
    »Ja«, pflichtete Aurora ihr bei. »Du siehst blass aus, Mummy, stimmt’s, Oma?«
    »Ja.«
    »Ich hab doch gesagt, dass ich bald komme. Es ist schlimm genug, eine Mutter zu haben, die ständig auf mich einredet, und jetzt fängt auch noch meine Tochter an.«
    »Bis bald.« Kathleen nickte ihr zu und scheuchte Aurora aus dem Atelier.
    Ein kalter Wind blies Aurora und Kathleen ins Gesicht, als sie den Klippenpfad hinuntergingen.
    »Oma?«
    »Ja, Aurora?«
    »Ich mach mir Sorgen um Mummy.«
    »Ich auch, Liebes.«
    »Was, glaubst du, ist nicht in Ordnung mit ihr?«
    Kathleen wusste, dass es keinen Sinn hatte, Aurora mit Lügen abzuspeisen. »Ihr fehlt ein Mann. Es ist nicht gesund für eine Frau in Granias Alter, allein zu sein.«
    »Der Mann, den sie geliebt hat, bevor sie Daddy begegnet ist – Matt, sagt sie, heißt er –, weißt du, was da los war? Warum Grania ihn verlassen hat und von New York nach Irland gegangen ist?«
    »Wenn ich das wüsste, wäre ich froh. Meine Tochter ist stur; sie verrät es mir nicht.«
    »Ist er nett?«
    »Ein echter Gentleman. Er liebt Grania abgöttisch.«
    »Immer noch?«
    »Nachdem sie von New York weg ist, hat er ständig bei uns angerufen. Aber jetzt?« Kathleen seufzte. »Wer weiß? Schade, dass Grania es nicht geschafft hat, mit ihm zu reden. Viele Probleme lassen sich bei einer Tasse Tee und einem Gespräch

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