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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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auf seine Tochter auf, nichts deutet darauf hin, dass …«
    Kathleen löste sich von John. »Du täuschst dich! Ich habe ihren Blick gesehen. Was wird aus Matt, wenn sie sich in diesen Lisle verguckt? Vielleicht sollte ich Matt anrufen, ihn bitten zu kommen …«
    »Kathleen, beruhige dich.« John seufzte. »Du darfst dich nicht in die Angelegenheiten deiner Tochter einmischen. Wir müssen warten, bis sie uns sagt, was sie uns verschweigt. Vielleicht erleichtert es dich, wenn du ihr über die Vergangenheit erzählst. Es kann nicht schaden, und Grania versteht besser, warum es dich so beunruhigt, wenn sie da oben ist.«
    »Glaubst du?«
    »Ja. Dann kann sie selbst entscheiden. Ich für meinen Teil muss jetzt jedenfalls ins Bett. Ich schwöre dir, dafür zu sorgen, dass ihr nichts passiert.«
    Kathleen lächelte matt.
    »Danke. Das weiß ich.«
    Grania wurde durch ein lautes Geräusch geweckt. Sie setzte sich auf, schaltete das Licht ein, warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, dass es kurz nach drei war. Da nun völlige Stille herrschte, knipste sie das Licht aus, legte sich zurück und versuchte, wieder einzuschlafen.
    Auf dem Flur knarrten die Bodendielen. Grania lauschte. Schritte, eine Tür wurde geöffnet. Grania stand auf und schaute hinaus. Eine Tür am anderen Ende des Flurs stand offen, ein schmaler Lichtstreifen fiel heraus. Grania ging hin und drückte sie ganz auf. Das Zimmer war in Mondlicht getaucht, das durch die hohen Fenster schien. In dem Raum war es eisig kalt. Mit wild klopfendem Herzen trat sie auf den Balkon hinaus.
    Dort stand Aurora mit zum Meer ausgestreckten Armen, so, wie Grania sie das erste Mal gesehen hatte. »Aurora«, flüsterte Grania, der auffiel, dass das Geländer dem Kind nur bis zu den Oberschenkeln reichte. »Aurora.« Keine Reaktion. »Bitte komm rein, Liebes. Hier draußen holst du dir den Tod.« Sie spürte Auroras kalte Haut unter dem dünnen Nachthemd.
    Aurora deutete in Richtung Meer. »Da ist sie … Siehst du sie?«
    Als Grania zum Rand der Klippe blickte, stockte ihr der Atem. Eine schattenhafte Gestalt im Mondlicht, an genau der Stelle, an der sie Aurora das erste Mal begegnet war … Grania schluckte, schloss die Augen, öffnete sie wieder. Und sah nichts mehr. Voller Panik ergriff sie Auroras Arm.
    »Aurora, komm sofort rein!«
    Aurora wandte sich ihr mit leichenblassem Gesicht zu, lächelte stumm und ließ sich hinein und zurück zu ihrem Bett führen. Als Grania sie zudeckte, drehte sie sich um und schloss die Augen. Grania blieb bei ihr sitzen, bis ihr Atem regelmäßig ging und sie wusste, dass Aurora schlief. Dann schlich sie, selbst vor Kälte und Angst zitternd, hinaus und zu ihrem eigenen Zimmer.
    Im Bett dachte sie über die Gestalt im Mondlicht nach.
    Das hatte sie sich bestimmt eingebildet, oder? Grania, die keine Angst vor Unbekanntem empfand, hatte immer nur gelacht, wenn ihre Mutter von der Geisterwelt sprach.
    Aber heute Nacht … da draußen auf den Klippen …
    Grania seufzte. Wie albern.
    Sie schloss die Augen.

7
    Grania wachte nach acht auf und erinnerte sich mit Schaudern an die Ereignisse der Nacht.
    Aurora saß bereits mit einer Schale Frühstücksflocken in der Küche. Als sie Grania erblickte, rief sie enttäuscht aus: »Ich wollte dir das Frühstück ans Bett bringen.«
    »Danke, sehr lieb von dir, aber das kann ich mir selber machen.« Grania füllte den Kessel mit Wasser und stellte ihn auf den Herd. »Wie hast du geschlafen?«, erkundigte sie sich vorsichtig.
    »Sehr gut, danke«, antwortete Aurora. »Und du?«
    »Auch«, log Grania. »Möchtest du Tee?«
    »Nein, danke. Ich trinke nur Milch.« Aurora löffelte Frühstücksflocken aus der Schale. »Manchmal habe ich seltsame Träume, Grania.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Ich träume, dass ich meine Mutter sehe, draußen auf den Klippen.«
    Grania setzte sich wortlos mit dem Tee zu ihr.
    »Das ist nur ein Traum, oder? Mummy kann nicht zurückkommen, weil sie tot und im Himmel ist. Sagt Daddy.«
    »Ja.« Grania legte tröstend eine Hand auf Auroras schmale Schulter. »Daddy hat recht. Menschen, die im Himmel sind, können nicht zurückkommen, egal, wie sehr man sich das wünscht …« Grania musste an ihr eigenes Baby denken, das nie das Licht der Welt erblickt hatte, und bekam feuchte Augen.
    »Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie da ist und ich sie sehe«, beharrte Aurora. »Aber wenn ich Daddy davon erzähle, schickt er mich zum Arzt, also sage ich nichts mehr.«
    »Komm.«

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