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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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die Gräben bringen, wenn die Wahrheit bekannt wäre.« Er hob den Kopf. »Ich sollte dir das alles nicht erzählen.«
    »Sean.« Mary strich ihm über die borstigen Haare. »Doch, das ist wichtig. Ich soll deine Frau werden, sobald der Krieg vorbei ist. Es kann nicht mehr lange dauern, oder?«
    »Das denke ich seit dreieinhalb Jahren jeden Tag und bin immer noch an der Front.«
    Sie schwiegen eine Weile.
    »Mary«, sagte Sean schließlich, »ich habe vergessen, wofür wir kämpfen. Und ich weiß nicht, ob ich in den Schützengraben zurückkann.«
    »Es ist bald vorbei«, versicherte Mary ihm, »und dann kommst du mit mir nach Dunworley in unser schönes neues Haus.«
    »Du darfst meiner Mutter nichts davon sagen.« Sean sah sie an. »Versprichst du mir das, Mary? Sie soll sich keine Sorgen machen. Du hast recht.« Er ergriff ihre Hand und drückte sie so fest, dass das Blut aus ihren Fingern wich. »Es ist bald vorbei. Das muss es einfach.«
    Als Mary einige Stunden später nach Cadogan House zurückkehrte und in ihr Zimmer hinaufschlich, wurde sie von Nancy begrüßt, die im Bett sitzend auf sie wartete.
    »Und? Wie war’s? Ich hab Mrs. C. noch nie so erlebt. Er ist wirklich charmant, dein Sean.«
    »Ja, stimmt.« Mary zog sich müde aus.
    »Wo wart ihr? Ist er mit dir tanzen gegangen?«
    »Nein.«
    »Hat er dich zum Essen in einen Klub ausgeführt?«
    Mary schlüpfte in ihr Nachthemd. »Nein.«
    »Was habt ihr dann gemacht?«, fragte Nancy.
    Mary legte sich ins Bett. »Wir haben uns in den Garten gegenüber gesetzt.«
    »Ihr seid nirgendwo hingegangen?«
    »Nein, Nancy.« Mary schaltete das Licht aus. »Wir waren nirgends.«

12
    Am folgenden Abend holte Sean Mary noch einmal von Cadogan House ab. Sie fuhren mit der Straßenbahn zum Piccadilly Circus, wo sie sich unter die Erosstatue setzten und Fish and Chips aßen.
    »Ich wünschte, ich könnte länger bleiben und dir etwas Besonderes bieten, Mary.«
    »Das ist etwas Besonderes für mich, Sean.« Mary küsste ihn auf die Wange. »Hier nimmt niemand von uns Notiz.«
    »Mir ist alles recht, solange es dir gefällt«, sagte Sean und stopfte hungrig Pommes in den Mund. »Mary, entschuldige wegen gestern. Ich wollte dir nicht mit meinem Gejammer auf die Nerven gehen.«
    »Zerbrich dir darüber mal nicht den Kopf, Sean. Es musste raus. Gut, dass du es mir erzählt hast.«
    »Aber jetzt möchte ich nicht mehr drüber reden. Ich stecke wieder früh genug in diesem Schlamassel. Erzähl mir von dir und deinem Leben in London.«
    Sie tat ihm den Gefallen, während sie Hand in Hand zum St. James’s Park gingen.
    »Mary, nicht mehr lange, dann können wir nach Hause«, sagte Sean nach einer Weile. »Du willst doch zurück nach Dunworley, oder? Ich meine …«, Sean breitete die Arme aus, »… es ist nicht gerade London.«
    »Stimmt«, pflichtete Mary ihm bei. »Aber wir sind beide erwachsener geworden. Und die Welt hat sich auch verändert. Wir werden uns gemeinsam ein Leben aufbauen, egal, wo.«
    »Ach, Mary.« Sean küsste sie und löste sich wieder von ihr. »Ich muss mich zusammenreißen.« Er atmete tief durch. »Wir sollten zurückgehen, damit du keine Schwierigkeiten mit Mrs. Carruthers kriegst.«
    Sie schlenderten durch die um elf Uhr abends noch immer belebten Straßen. »Erinnert mich an Clonakilty an einem verregneten Sonntagabend«, meinte Sean grinsend. »Wie findest du Lawrence Lisle? Ist er so lasch wie sein Bruder? Grund und ein großes Haus hat er ja.«
    »Keine Ahnung«, antwortete Mary. »Ich habe ihn seit meiner Ankunft nicht mehr gesehen.«
    »Wo ist er?«
    »Das weiß keiner so genau. Er arbeitet für die britische Regierung im Ausland, angeblich in Russland.«
    »Du hast wahrscheinlich gehört, was da im Moment los ist. Wenn dein Mr. Lisle sich tatsächlich in Russland rumtreibt, kommt er bestimmt bald zurück. Die Bolschewiken gewinnen von Tag zu Tag mehr Macht.« Sean seufzte. »Was für ein Chaos überall. Wo das noch hinführen wird …«
    Als sie Cadogan House erreichten, blieben sie eine Weile am oberen Ende der Stufen stehen, weil sie nicht wussten, wie sie sich voneinander verabschieden sollten.
    »Drück mich, Mary, und gib mir die Kraft, in die Hölle zurückzugehen«, murmelte Sean, als sie die Arme um ihn legte.
    »Ich liebe dich, Sean«, flüsterte sie. »Komm heil wieder, ja?«
    »Nun hab ich’s so lange geschafft … Ich schreibe dir, so oft ich kann. Mach dir keine Gedanken, wenn du erst mal nichts von mir hörst. Es könnte

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