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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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behauptete, denn solches Verhalten war völlig untypisch für ihn. »Charley, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich habe mich immer für einen anständigen Kerl gehalten und muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, dass ich es nicht bin.«
    Charley schob ein Stück Pizza in den Mund. »Und das, nachdem du dich Tag um Tag und Nacht um Nacht bei mir ausgeweint hast. Ich war immer für dich da, und wie behandelst du mich?«
    »Charley, du verstehst es wirklich, mir ein schlechtes Gewissen zu machen.«
    »Sorry, Matt. In der Nacht hast du mit Engelszungen auf mich eingeredet, um zum Ziel zu kommen.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Du hast gesagt, du liebst mich.«
    Matt hatte das Gefühl, in Vorwürfen zu ertrinken. Aber warum sollte Charley lügen? Sie waren zusammen aufgewachsen; er kannte sie besser als jede andere Frau – mit Ausnahme von Grania. Matt fehlten die Worte. Er musterte sie stumm über den Tisch hinweg.
    Charley stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich verstehe ja, dass du in der Nacht betrunken warst und die Dinge, die du gesagt und getan hast, nicht ernst gemeint waren. Ich war gerade verfügbar und habe dir alles geglaubt. Also trifft mich auch ein Teil der Schuld.«
    »Charley, du kannst nun wirklich nichts dafür. Wenn ich es ungeschehen machen könnte, würde ich das. Ich werde mir nie verzeihen, dass ich dir wehgetan habe. Es wundert mich, dass du nicht ausgezogen bist.«
    »Wenn das gegangen wäre, hätte ich es getan, aber die Renovierung meiner Wohnung dauert länger als gedacht. Keine Sorge, Matt …«, sie zuckte traurig mit den Achseln, »… sobald sie fertig ist, verschwinde ich.«
    »Ist das das Ende unserer Freundschaft?«, fragte er.
    »Keine Ahnung, Matt. Ich brauche Zeit, um über alles nachzudenken.«
    »Klar.«
    »Matty, bitte sei ehrlich zu mir. Was du in der Nacht zu mir gesagt hast, bevor wir miteinander geschlafen haben, war nicht dein Ernst, oder?«
    »Du meinst, dass ich dich liebe?«
    »Ja.«
    »Natürlich liebe ich dich, Charley, das weißt du. Ich habe nicht gelogen. Wir kennen uns ewig, du bist die Schwester, die ich nie hatte. Aber …« Matt wusste nicht, wie er es ausdrücken sollte.
    »… es ist nicht diese Art von Liebe«, führte Charley den Satz für ihn zu Ende.
    »Nein«, bestätigte Matt nach einer kurzen Pause.
    »Weil du nach wie vor Grania liebst?«
    »Ja, wahrscheinlich.«
    Charley schnitt ein winziges Stück Pizza ab, schob es in den Mund, kaute und schluckte. Dann stand sie urplötzlich auf. »Entschuldige, Matt, ich muss aufs Klo.«
    Matt beobachtete, wie Charley so schnell, wie ihre gute Kinderstube es erlaubte, das Restaurant durchquerte und die Treppe hinunterhastete. Er schob den Teller mit der Pizza beiseite, stützte die Ellbogen auf den Tisch und wölbte die Hände um den Kopf. Was für ein Albtraum … Wie hatte er nur tun können, was Charley ihm vorwarf? Er, ein Psychologe, der die menschlichen Schwächen kannte?
    Matts Selbstwahrnehmung basierte seit sechsunddreißig Jahren auf der Überzeugung, dass er ein »anständiger Kerl« war. Er hatte immer geglaubt, er behandle Frauen mit Achtung, nutze sie nicht aus, wisse ihre Stärken und Qualitäten zu schätzen und bewege sich innerhalb des Rahmens, den seine Herkunft und Bildung ihm vorgaben. Er hatte stets versucht, integer zu bleiben, und der Gedanke, dass ihm das in jener Nacht mit Charley, einer seiner besten Freundinnen, nicht gelungen war, erfüllte ihn mit Verachtung für sich selbst.
    Matt blickte in Richtung Treppe; noch immer keine Spur von Charley. Wenigstens hatte er den Mumm besessen, ihr ehrlich zu sagen, dass er sich keine Zukunft mit ihr vorstellen könne. Obwohl das möglicherweise das Ende ihrer Freundschaft bedeutete, wusste Matt, dass er das Richtige getan hatte.
    Weil …
    Egal, ob ihm das gefiel: Er liebte Grania.
    Charley kehrte ziemlich blass von der Toilette zurück und setzte sich wieder an den Tisch.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Matt stirnrunzelnd. »Du siehst nicht gut aus.«
    Charley schüttelte den Kopf. »Nichts ist in Ordnung.«
    »Bin ich schuld?«
    »Könnte man so ausdrücken.« Charley blickte ihn mit Tränen in den Augen an. »Matt, ich bin schwanger.«

29
    Als Grania eines Morgens aufwachte, entdeckte sie die ersten Knospen der wilden Fuchsien, die bald die Hecken am Weg tiefrot färben würden. Diese Frühlingsboten zeigten Grania, dass sie sich inzwischen fast vier Monate in Irland aufhielt. Sie zog sich an, frühstückte in der Küche, fuhr Aurora in die

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