Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
Vom Netzwerk:
Schule und machte sich auf den Weg nach Dunworley House. Sie war erstaunt darüber, wie leicht sie sich an diese Routine gewöhnt hatte und dass sie den Alltag hier als genauso normal empfand wie den früher in New York. Vielleicht, dachte Grania, als sie die Tür zum Atelier aufschloss, hatte das auch mit ihrer Leidenschaft für ihr neues Projekt zu tun.
    Lange hatte die Bildhauerei ihr keine solche Freude mehr bereitet. Die Skulpturen von Kindern und Tieren für die Betuchten der Ostküste hatten lediglich ihren Lebensunterhalt gesichert und ihr den Freiraum verschafft, sich auf ihr Lieblingsprojekt, die Vorbereitung auf das Baby, zu konzentrieren.
    Grania betrachtete die beiden unvollendeten Skulpturen, die auf dem Arbeitstisch standen. Sie wusste, dass sie mit zum Besten gehörten, was sie je geschaffen hatte. Das Gefühl, mit dem sie sich ans Werk machte, rief ihr ins Gedächtnis, warum sie diesen Beruf gewählt hatte: Es befriedigte sie zutiefst, das Abbild von etwas Schönem in einem bestimmten Moment zu fertigen.
    Die Idee war ihr eines Nachmittags bei einem Klippenspaziergang mit Aurora und Lily gekommen. Als Aurora anmutig vor ihr hergetänzelt war, hatte sie plötzlich den Drang verspürt, ihre Bewegungen einzufangen. Sie hatte ihr Handy gezückt, das Mädchen fotografiert und am folgenden Morgen mit der Arbeit an einer Skulpturenserie begonnen.
    Seitdem erfüllte ein Gefühl tiefen inneren Friedens sie, wenn sie bei klassischer Musik, vor sich den grandiosen Ausblick, im Atelier arbeitete.
    Grania war so vertieft in die Gestaltung der Skulpturen, dass sie erst nach drei auf die Uhr sah. Sie würde es gerade noch schaffen, Aurora von der Schule abzuholen und zur Ballettstunde nach Clonakilty zu bringen.
    Im Wagen erzählte Aurora fröhlich von ihrer neuen besten Freundin, die sie am folgenden Tag auf der Farm besuchen wollte, um das Hündchen zu sehen. Die einfachen Dinge, die die meisten Kinder für selbstverständlich hielten, machten Aurora am glücklichsten, dachte Grania, als sie das Auto abstellte. Zum ersten Mal führte sie ein normales Leben.
    Grania saß mit ihrem Zeichenblock in einer Ecke des Studios, um Skizzen von Aurora beim Tanzen zu fertigen. In den vergangenen beiden Monaten war Aurora ziemlich gut geworden. Ihre natürliche Begabung wurde allmählich in die Bahnen des klassischen Balletts gelenkt.
    Am Ende der Stunde scheuchte Miss Elva Aurora aus dem Studio und wandte sich Grania zu. »Und, wie finden Sie sie?«
    »Erstaunlich.«
    »Ja«, pflichtete Miss Elva ihr bei. »Sie ist die vielversprechendste Schülerin, die ich je hatte. Ich hatte befürchtet, dass ihr später Einstieg Probleme verursachen würde, und an ihrer Technik müssen wir tatsächlich noch ein wenig feilen, doch ich glaube, sie hat gute Chancen, von der Royal Ballet School akzeptiert zu werden. Haben Sie mit ihrem Vater darüber gesprochen?«
    »Er weiß, dass Aurora Ballettstunden nimmt, aber von einer professionellen Ausbildung habe ich noch nichts erwähnt. Ich bin mir nicht sicher, ob das das Richtige für sie ist. Zum ersten Mal führt sie ein geregeltes Leben. Wann wäre das Vortanzen?«
    »Spätestens in achtzehn Monaten. Mit elf sollte die professionelle Ausbildung beginnen.«
    »Warten wir ab, wie sie sich entwickelt. Nächstes Jahr sehen wir weiter.« Grania reichte ihr das Geld für die Stunde, bedankte sich bei Miss Elva und ging zu Aurora.
    »Hättest du Lust auf eine professionelle Ausbildung in einer richtigen Ballettschule?«, fragte sie Aurora auf dem Heimweg.
    »Du weißt, dass ich das Ballett liebe, Grania«, antwortete Aurora. »Aber wer würde sich dann um Lily kümmern und Shane beim Melken helfen?«
    »Stimmt«, pflichtete Grania ihr bei.
    »Außerdem würde ich meine neuen Freundinnen in der Schule verlieren«, fuhr Aurora fort. »Vielleicht später.«
    Am Abend, als Grania gerade ins Bett gehen wollte, klingelte ihr Handy.
    »Hallo?«
    »Grania?«
    »Ja.«
    »Ich bin’s, Alexander.«
    Seine Stimme klang leise und gedämpft.
    »Hallo, Alexander. Wie geht’s?«
    »Ich …« Kurzes Schweigen. »Alles in Ordnung. Und Aurora?«
    »Sie ist sehr glücklich bei uns auf der Farm. In der Schule scheint es gut zu laufen; sie hat sich mit vielen Mädchen angefreundet. Heute habe ich mit ihrer Ballettlehrerin gesprochen, und …«
    »Grania«, fiel Alexander ihr ins Wort, »ich muss dich sehen. Dringend.«
    »Wann kommst du nach Hause?«
    »Leider ist das momentan nicht möglich. Bitte komm du zu

Weitere Kostenlose Bücher