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Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff

Titel: Das Mädchen auf den Klippen - Riley, L: Mädchen auf den Klippen - Girl on the Cliff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucinda Riley
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Flasche.
    Joe schnupperte daran und rümpfte die Nase.
    »Was bist du? Mann oder Mäuschen? Jeder Ire sollte das Nationalgetränk mal versucht haben. Sonst hält Lily dich am Ende für einen Schlappschwanz, Joe.«
    Joe setzte die Flasche vorsichtig an die Lippen. Hustend und würgend gab er sie Gerald zurück.
    »Der erste Schluck ist der schlimmste, später schmeckt’s besser.« Gerald trank noch einmal.
    Als die Mädchen zurückkamen, waren die Würstchen durch, und Joe und Gerald alberten herum. Kathleen schlang zitternd eine Decke um den Leib, froh darüber, dass es keine Spannungen zwischen den Jungen zu geben schien.
    »Probiert mal den Holundersaft.« Gerald zwinkerte Joe zu und reichte den Mädchen Gläser. Sie leerten sie durstig.
    »Igitt!«, rief Lily aus. »Schmeckt komisch.«
    »Ja«, pflichtete Kathleen ihr bei und sah Gerald an. »Was ist da drin?«
    »Was gegen die Kälte, stimmt’s, Joe? Möchtest du noch was?« Gerald reichte ihm die Flasche und erkundigte sich: »Wer will Würstchen?«
    Vierzig Minuten später schaute Kathleen auf dem Boden liegend zum Himmel hinauf und fragte sich, warum die Sterne sich drehten. Gerald und Joe kicherten hemmungslos, und Lily tanzte ums Feuer.
    Lächelnd schloss Kathleen die Augen und schlief ein.
    Beim Aufwachen war ihr speiübel.
    »Jesus, Maria und Josef!«, stöhnte sie und übergab sich. Als sie das Erbrochene mit Sand zuschüttete, stellte sie fest, dass sie sehr durstig war, und suchte nach der Flasche Wasser, die sie mitgebracht hatte.
    Die Decke neben ihr war leer, das Feuer erloschen.
    Sie trank gierig, sah sich nach den anderen um und trottete auf wackeligen Beinen zum Wasser, wo sie weder vergnügtes Lachen noch lautes Planschen hörte. Kathleen kehrte zum Feuer zurück und rief: »Ich weiß, dass ihr euch versteckt. Kommt raus!«
    Keine Reaktion, nur das Geräusch sich am Strand brechender Wellen. »Sind sie am Ende nach Hause gegangen und haben mich allein zurückgelassen?«, fragte sich Kathleen laut. »Ich trage die Sachen nicht allein die Klippen hinauf.«
    Nachdem sie sich heiser gerufen hatte, setzte Kathleen sich wieder auf die Decke. Dort bemerkte sie die leere Flasche im Sand. Sie hob sie auf, roch daran und stöhnte auf. Jetzt begriff sie, warum ihr so übel gewesen war. Gerald hatte den Holundersaft mit Kartoffelschnaps versetzt.
    »Gerald, du Idiot! Warum hast du das gemacht?«
    Mit einem flauen Gefühl im Magen stellte sich Kathleen vor, wie die drei betrunken ins Meer gegangen waren. Sie überlegte, was sie tun sollte. Wenn sie Hilfe holte und die Geschichte herauskam, versohlte Vater ihr den Hintern. Er glaubte ihr sicher nicht, dass Gerald Schnaps in den Saft gegeben hatte. Wie viel hatte Joe, der sonst nie Alkohol anrührte, getrunken? Der Himmel allein wusste, wie er auf ihn wirkte.
    Nach weiteren zehn Minuten Suche wurde Kathleen klar, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als Alarm zu schlagen. Sie wusste nicht, wie spät es war, und konnte nur hoffen, dass die anderen nach Hause zurückgekehrt waren. Kathleen ging ohne schlechtes Gewissen darüber, dass sie ihre Sachen am Strand ließ, in Richtung Klippenpfad.
    Plötzlich hörte sie jemanden rufen.
    Sie blickte sich um, konnte jedoch nichts erkennen.
    »Kathleen, bist du das?«
    »Ja!«, rief sie zurück.
    »Ich bin’s, Gerald!« Er rannte auf sie zu und erreichte sie schwer atmend. Nachdem er Luft geschöpft hatte, fragte er: »Hast du Lily und Joe gesehen? Sie wollten vor ungefähr einer Stunde ins Wasser. Ich habe ihnen versprochen, aufs Feuer aufzupassen. Als sie nicht zurückgekommen sind, habe ich nach ihnen gesucht, konnte sie aber nirgends finden. Waren sie bei dir? Hab ich sie verpasst?«
    »Nein, ich war die ganze Zeit hier und hab sie auch nicht gesehen.«
    »O Gott«, stöhnte Gerald. »Joe war ganz schön beschwipst. Hoffentlich ist ihnen nichts passiert.«
    Kathleen stemmte die Hände in die Hüften. »Wieso hast du ihm Alkohol gegeben?«
    »Joe ist erwachsen. Er hat nicht Nein gesagt.«
    »Und was ist mit Lily und mir?«, fragte Kathleen wütend. »Du hast den Saft mit Kartoffelschnaps versetzt, du Idiot! Was für ein Teufel hat dich da geritten? Was, wenn Lily ertrunken ist? Dann bist du schuld!«
    »Kathleen, ich hab nur ein bisschen Leben in die Sache gebracht. Mir kann keiner was nachweisen. Wem, glaubst du, glauben sie? Dir oder mir? Aber egal.« Er zuckte mit den Achseln. »Wir müssen Lily und Joe finden. Ich habe wirklich überall nach ihnen

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