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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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Tellerschiff reflektierte bläuliche Licht zerfloß wie ein matter Nebel über der Ebene und ließ in der Ferne hohe dunkle Erhebungen erkennen, wahrscheinlich Felsen, zwischen denen bodenlose Finsternis herrschte.
    Dumpf dröhnend kroch der Geländewagen heran und lud den Universalroboter des Sternschiffes ab. Unempfindlich gegen die dreifache Schwere, bewegte er sich rasch auf das Tellerschiff zu und machte vor der Metallwand halt. Er glich einem dicken Menschen mit kurzen Beinen, langem Rumpf und drohend vorwärtsgestrecktem riesigem Kopf.
    Von Erg Noor gesteuert, hob der Roboter mit seinen vier oberen Extremitäten gehorsam den schweren Schneidbrenner und spreizte die Beine, bereit, das gefährliche Vorhaben auszuführen.
    »Keh Ber und ich haben Höchstschutzskaphander an. Wir werden den Roboter steuern«, entschied der Expeditionsleiter. »Die anderen in den leichten biologischen Skaphandern gehen ein wenig zurück . . .«
    Erg Noor stockte. Etwas, was seine Energie lähmte, drängte sich in sein Bewußtsein. Ihn erfüllte die stumpfe Ergebenheit eines kraftlos gewordenen Tieres. Völlig in Schweiß gebadet, schritt Erg Noor willenlos auf die schwarzen Felsen zu. Ein Schrei Nisas ließ ihn aufhorchen. Er blieb stehen, doch eine dunkle, unerklärliche Macht trieb ihn wieder vorwärts.
    Keh Ber und Eon Tal, die sich am Rande des Lichtkreises befanden, folgten langsam dem Expeditionsleiter. In den Nebelschwaden bei den dunklen Felsen entstand eine Bewegung, die über jedes menschliche Vorstellungsvermögen hinausging und deshalb um so furchteinflößender wirkte. Das waren nicht die bereits bekannten Medusen. Aus dem aschgrauen Dunkel glitt ein schwarzes Kreuz mit breiten Schaufeln und einer konvexen Ellipse in der Mitte. An drei Enden des Kreuzes waren Linsen erkennbar, in denen sich das Schweinwerferlicht spiegelte. Der untere Teil des Kreuzes versank im Dunkel der Bodenvertiefungen.
    Erg Noor, der schneller als die anderen ausschritt, stürzte plötzlich etwa hundert Schritt vor dem gespenstischen Kreuz leblos zu Boden. Ehe jemand begreifen konnte, daß es um Leben oder Tod des Expeditionsleiters ging, war das schwarze Kreuz über die Hochspannungsleitung hinausgewachsenund neigte sich wie ein Pflanzenstengel nach vorn, Erg Noor entgegen.
    Nisa, der die Wut Riesenkräfte verlieh, stürzte zu dem Roboter und betätigte die Bedienungshebel auf seinem Rücken. Langsam und scheinbar unsicher hob der Roboter den Schneidbrenner. In der Annahme, es verstehe den komplizierten Mechanismus nicht zu bedienen, rannte das Mädchen auf Erg Noor zu, um ihn mit ihrem Körper zu decken. Aus den drei Enden des Kreuzes schossen schlangenförmige Blitze hervor. Mit ausgebreiteten Armen stürzte das Mädchen auf Erg Noor nieder. Zum Glück hatte der Roboter jedoch die trichterförmige Öffnung des Schneidbrenners bereits auf die Mitte des schwarzen Kreuzes gerichtet. Das Untier krümmte sich und verschwand in der undurchdringlichen Finsternis am Felsen, als wäre es rücklings hingestürzt. Erg Noor und seine beiden Gefährten kamen wieder zu sich. Sie hoben das Mädchen auf und trugen es zum Tellerschiff. Die übrigen, die sich inzwischen wieder gefaßt hatten, schleppten ein Ionentriebwerk herbei und improvisierten daraus eine Art Kanone. Mit einer bisher nie gekannten Wut richtete Erg Noor den vernichtenden Feuerstrahl auf die Felsen, wobei er besonders sorgfältig am Boden entlangstrich, bemüht, nicht einen einzigen Quadratmeter auszulassen. Eon Tal kniete bei der unbeweglich liegenden Nisa. Leise rief er sie durchs Helmtelefon an und versuchte ihr Gesicht hinter der Silikollscheibe zu erkennen. Mit geschlossenen Augen lag das Mädchen da wie tot. Durch das Helmtelefon konnte der Biologe keine Atemzüge wahrnehmen.
    »Das Ungeheuer hat Nisa getötet!« rief Eon Tal bitter, als Erg Noor näher trat.
    Die Augen des Expeditionsleiters waren durch den schmalen Sehschlitz des Schutzhelmes nicht zu erkennen.
    »Bringen Sie sie sofort zu Luma Laswi in die ›Tantra‹, und tun auch Sie Ihr möglichstes, die Art der Verletzung festzustellen!« Erg Noors Stimme klang seltsam fremd. »Wir übrigen bleiben hier und führen die Untersuchung zu Ende. Die Geologin wird Sie begleiten und unterwegs Proben sämtlicher Gesteinsarten sammeln. Wir können uns nicht länger auf diesem Planeten aufhalten. Hier braucht man Schutzvorrichtungen, wie wir sie nicht haben. Wir setzen nur das Leben der Besatzung aufs Spiel. Nehmen Sie den dritten Wagen,

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