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Das Mädchen aus Mantua

Das Mädchen aus Mantua

Titel: Das Mädchen aus Mantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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fern jeder Wahrscheinlichkeit war, wie er es gern für sich postuliert hätte.
    »Ich würde niemals eine Frau schlagen!«
    »Darauf hatte ich gehofft«, sagte sie. Diesmal hörte sich ihre Stimme erleichtert an. Sie hatte wirklich Angst davor gehabt.  
    »Wobei du durchaus Prügel verdient hättest«, fügte er an. »Du hast mir übel mitgespielt. Chiara erwartet ein Kind, und ich sollte den nützlichen Idioten abgeben. Und du hast in diesem betrügerischen Spiel die führende Rolle übernommen.« Der Groll in seiner Stimme war echt, und mit einem Mal war ein Teil der Wut wieder da.
    Sie hob die Schultern. »Ich wollte zuerst nicht dabei mitmachen, aber dann tat ich es doch. Leider habe ich dafür keine Entschuldigung, jedenfalls keine, die für dich akzeptabel wäre. Darf ich fragen, wie du dahintergekommen bist?«
    »Das geht dich nichts an«, sagte er barsch.
    »Oh. Ja, natürlich hast du recht. Entschuldige bitte.«
    Er hielt sein Windlicht höher, um ihr Gesicht besser sehen zu können, doch es war halb unter der Kapuze verborgen. »Nimm die Kapuze ab«, befahl er.
    Sie tat sofort, was er verlangte, obwohl er damit gerechnet hatte, dass sie wegen des Nieselregens protestieren würde. Gleich darauf erkannte er, dass er besser daran getan hätte, seine Forderung zu unterlassen. Sie trug keine Haube. Ihr Haar lockte sich in ungebärdiger Fülle bis auf ihre Schultern, und im Schein der Lampe leuchtete es wie eine abenteuerliche Mischung aus Honig und Zimt. Ihre Augen waren fast zu groß für das schmale Gesicht, und ihr Mund …
    Die Erregung packte ihn so unvermittelt, dass er zusammenzuckte.
    »Wenn du mich nicht schlagen willst, was willst du dann?«, fragte sie.
    Das wusste er plötzlich sehr genau, und es hatte nichts mit dem zu tun, was ihn hergetrieben hatte. Als er die Botschaft geschrieben hatte und sogar noch auf dem Weg hierher hatte er nur daran gedacht, dass er es ihr auf irgendeine Weise heimzahlen würde. Die Kränkung und die Demütigung hatten wie Säure in ihm gebrannt. Er hatte ja nicht ahnen können, dass ein einziger Blick auf sie ausreichen würde, seine Rachsucht zum Versiegen zu bringen und seine Begierde zu wecken.
    »Ich habe dich in der Hand«, sagte er gedehnt. »Du musst tun, was ich sage. Auch dann, wenn es dir nicht passt.«
    »Das weiß ich.« Es klang abwartend. Sie machte sich auf weitere Erpressungen gefasst. Gut so. Damit konnte er dienen.
    »Ich will …« Er schluckte, denn plötzlich hatte er Angst, sie würde es einfach ablehnen.
    »Du willst mich noch einmal küssen?«
    Er nickte überrumpelt. Wie hatte sie das so schnell wissen können?
    »Einverstanden«, sagte sie.
    Er traute seinen Ohren nicht, doch sie hatte es wirklich gesagt, und sie hatte nicht einmal dabei gezögert. Triumph wallte in ihm auf. Dann holte er Luft, denn das Wichtigste kam erst noch. »Ein Kuss wird mir nicht reichen«, sagte er. »Ich will mehr. Ich will … alles.«
    Sie gab keine Antwort, sei es, weil sie keine Einwände hatte, sei es, weil ihr ob der Ungeheuerlichkeit dieses Ansinnens die Sprache wegblieb.
    Linkisch trat er näher, halb und halb darauf gefasst, dass sie aufsprang und wegrannte. Doch sie blickte nur mit großer Ernsthaftigkeit zu ihm hoch. Ihre Augen waren wie unergründliche Seen, als er sich neben sie setzte und zögernd den Arm um ihre Schultern legte. Er merkte, dass sie zitterte, doch das war nichts gegen sein eigenes Zittern.
    Er nahm sie in seine Arme, und mit einem Mal war sein Begehren so stark, dass er stöhnte. Als sich seine Lippen den ihren näherten, kam sie ihm entgegen.
    Sie will es genauso sehr wie ich, dachte er wie betäubt.
    Hitze schoss durch seinen Körper und strömte in seine Lenden, während er ihren Mund förmlich mit dem seinen verschlang.
    Unbeholfen tastete er unter dem Umhang nach ihren Brüsten, er kam sich grob dabei vor, doch er war völlig außerstande, seine Hände bei sich zu behalten. Sie wehrte sich nicht, im Gegenteil. Ihr Stöhnen war fast so laut wie seines, als seine Finger unter ihre Bluse glitten und ihre nackte Haut fanden. Als ihre Brustwarzen unter seiner Handfläche zu harten kleinen Beeren wurden, steigerte sich seine Lust in nie gekanntem Ausmaß. Er keuchte, als sie ebenfalls an seiner Kleidung zerrte, sein Hemd auseinanderschob und ihn entblößte, um gleich darauf mit beiden Händen fieberhaft über seinen erhitzten Leib zu streichen. Sein Verstand löste sich in einem rasenden Wirbel auf, während seine Hand unter ihre

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