Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)
außer Schussweite. Shimon legte den Finger an den Abzug und drückte ab.
Kraftvoll schoss der Pfeil aus der Waffe und sirrte durch die Luft.
Einen Moment später bauschte sich der Rock des Mädchens auf. Sie schrie, lief aber weiter. Der Pfeil hatte sie nur gestreift und sich dann in die Scheunenwand gebohrt.
Als Shimon sah, wie das Mädchen in den Wald rannte, warf er die Armbrust fort und eilte zu seinem Pferd. Kurz darauf hatte er sie eingeholt. Er trat nach ihr, und das Mädchen fiel zu Boden. Sie stand nicht wieder auf. Ihre Haare waren zerzaust, sie atmete schwer und sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an.
»Willst du das Geld? Es ist im Zimmer des Generals«, sagte sie voller Angst. »Ich wollte das nicht … Ich wollte das nicht … Er hat mich dazu gezwungen …«
Shimon bedeutete ihr, aufzustehen, dann packte er sie bei den Haaren und ließ sein Pferd zum Haus zurücktrotten. Das Mädchen folgte ihm stöhnend und klammerte sich an Shimons Händen fest, um den schmerzhaften Zug auf ihre Haare zu verringern.
Sie kamen an der Leiche des Generals vorbei. Das Mädchen schrie auf und begann zu weinen. »Nein … Oh nein …«
Shimon saß ab und sah sie an. Dann gab er ihr eine heftige Ohrfeige. Er würde sie töten, dachte er, aber erst, nachdem er sie hatte leiden lassen. Sie würde nicht so schnell sterben wie der General. Sie musste leiden, wie auch Mercurio eines Tages würde leiden müssen. Denn sie beide hatten ihn gedemütigt.
Er drängte sie zu dem Zimmer auf der Rückseite des Hauses, wo sie ihn betäubt hatte.
»Willst du Liebe machen?«, wimmerte das Mädchen. »Willst du Liebe machen?«
Shimon stieß die Tür mit einem Fußtritt auf, in der Hand hielt er inzwischen wieder das bluttriefende Schwert. Brutal schob er das Mädchen in den Raum, dann schloss er die Tür hinter sich.
Das Mädchen kniete vor ihm nieder und hielt ihm flehend die gefalteten Hände entgegen. »Töte mich nicht! Bitte töte mich nicht …!« Dann riss sie sich mit einer plötzlichen Handbewegung das Kleid auf, ohne darauf zu achten, dass alle Knöpfe absprangen, und enthüllte ihren üppigen Busen. »Willst du Liebe machen?« Immer noch auf Knien kroch sie näher und rieb ihre Brüste an seinen Beinen. »Willst du Liebe machen?«, wiederholte sie noch einmal. »Nimm mich … nimm mich …« Sie wich bis zu der Bettstatt zurück, wo Shimon zwei Tage zuvor bewusstlos geworden war, legte sich darauf und streichelte ihre Brüste. »Schau mich an. Gefalle ich dir? Bin ich schön? Willst du Liebe machen?«
Shimon dachte, dass er sie im Wald hätte töten sollen. Er fühlte sich schwach. Genau wie an dem Abend, als sie ihn verführt hatte. Er sah sie an und musste wieder an den Morgen denken, als man ihn in den Gefängniswagen verfrachtet und er auf ihrem Gesicht die Spuren des Alterns entdeckt hatte. Dieses Bild kam ihm nun in den Sinn und verwirrte ihn. Weil sie nicht mehr das Mädchen war, das er sich niemals hätte erlauben können. An dem Morgen hatte er eine Frau gesehen, die er durchaus hätte haben können. Das hatte er in seinem Innersten gefühlt. Und jetzt, als er sie am Boden sah, seiner Macht ausgeliefert, fühlte er sich noch schwächer. Denn jetzt wusste er, noch ehe er es sich selbst eingestehen konnte, dass er sie mit jeder Faser seines Körpers begehrte.
Er warf das Schwert beiseite und tat einen Schritt auf das Mädchen zu.
Sie hob ihren Rock. »Ja, komm … ja …«, hauchte sie leise, spreizte die Beine und enthüllte einen blonden Haarbusch. »Komm … Ich begehre dich … Schau, wie ich dich begehre …«, fuhr das Mädchen fort, leckte sich die Finger einer Hand an und ließ sie dann zwischen die Beine gleiten.
Shimon spürte, dass sein Blut in Wallung geriet, wie ein Meer zwischen Ebbe und Flut. Es stieg ihm in den Kopf und strömte dann blitzschnell in die Lenden. Auch sein Herz schlug schneller, sein Atem ging keuchend. Shimon kam noch einen Schritt näher.
Das Mädchen öffnete ihm schnell und geschickt die Hose. Shimon wurde klar, dass sie es gewohnt war, dies zu tun. Und wieder fühlte er sich schwach. Und einsam. Die Hand des Mädchens ergriff sein Glied. Sie bewegte sie rasch auf und ab, um sein Fleisch wachsen zu lassen, aber Shimon war wie erstarrt von dem Gefühl, das ihn überfiel.
Du hast nie eine Frau besessen, ging es ihm durch den Kopf. Deine Gemahlin war keine Frau, und du warst nie ein Mann. Zumindest kein richtiger Mann. Bis tief in jede Faser seines Körpers spürte er seine
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