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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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erst aufgewacht oder hätte eine saftige Ohrfeige bekommen. Sie hatte einen langen, weißen Hals, große, traurige, schräg gestellte, blaugraue Augen, schattenhaft hohle Wangen und spinnwebenzarte blonde Haare. Sie war den Tränen nahe, und ihre dunkle Stimme klang zutiefst traurig.
    »Noony«, fragte sie, »hat er die Röcke gebracht?«
    Noonan behandelte sie sanft, als wäre sie die einzige Überlebende einer unvorstellbaren Katastrophe. »Nein, Liebste, leider.«
    »Hat er die Röcke nicht gebracht?«
    Noonan strich ihr sanft über die schmale Schulter. »Die bringt jemand anderer. Mach dir keine Sorgen. Wie war doch gleich Ihr Name, Sir?«
    »Eddie, Eddie Beeler.«
    »Darf ich Sie mit Minta Burleigh bekanntmachen, Eddie? Minta, Liebste, zeig doch Eddie, was du machst, ja?«
    Sie sah Noonan an, senkte den Blick zu Boden und auf ihre leeren Hände und sagte traurig. »Was soll ich dafür nehmen?« Noonan gab ihr sein Zigarettenetui. Sie drehte sich langsam um und sah Kirby an. Sie hielt das Zigarettenetui hoch, legte den Kopf schief und lächelte. Plötzlich bekam sie eine ganz besondere Ausstrahlung, sie schien aus einem Nebel aufzutauchen, und dabei ging ein Leuchten von ihr aus, das den Zuschauer überwältigte. »Für die siebente Schönheit«, sagte sie mit schwingender, ausdrucksvoller Altstimme: »Parmalon! In der juwelenbesetzten Schmuckschatulle, für die Frau, die schön sein will.« Ihre Lichter erloschen, wie auf einem Weihnachtsbaum, wenn der Strom abgeschaltet wird; teilnahmslos gab sie Noonan das Etui zurück.
    »Sie macht sich Sorgen um ein paar Röcke«, erklärte Noonan. »Bei einer Aufnahme, in der sie auf die Kamera zugeht, gibt es Schwierigkeiten mit den passenden Farben.«
    »Scheißröcke«, murmelte Minta.
    »Sei nett zu Eddie, Liebste«, bat Noonan. »Ich muß Harry wieder beruhigen.«
    Minta schwankte ein wenig und sah Kirby an. Sie verdrehte kurz die riesigen Augen, dann streckte sie ihm die Hand mit nach oben gekehrtem Handgelenk entgegen, so daß Kirby lesen konnte, was jemand mit Kugelschreiber auf die zarte, blaugeäderte Haut geschrieben hatte. »Habe ich ihn abserviert?« fragte sie.
    »Suitana. Sieben-zwanzig«, las er.
    Sie schwankte auf ihn zu, hakte sich an seinem Gürtel fest und legte ihre weiche Wange an seine Brust. »Is schon gut«, seufzte sie. »Nicht die Haare zerraufen und den Mund nicht zerquetschen.«
    Bonny Lee tauchte hinter Minta auf und sah Kirby seltsam an. »Unterhältst du dich gut?«
    Kirby machte den sanften Versuch, Minta loszuwerden. Er hatte Angst, etwas zu zerbrechen oder auszurenken. »Ich habe auf dich gewartet«, erklärte er.
    »Hast dir wohl die Zeit vertrieben, Liebster? Wo hast du denn diese Katastrophe her?«
    Minta drehte sich schwankend um und sah Bonny Lee an. »Wo kommen die Bauern alle her?«
    Bonny Lee hob langsam die geballte Faust. Da entdeckte Kirby einen der Männer im dunklen Anzug, der etwas abseits stand; er wiegte sich mit geschlossenen Augen im Takt zur lateinamerikanischen Musik. Kirby umfaßte Mintas schmale Taille, hob sie hoch und lehnte sie gegen den Mann mit den geschlossenen Augen. Sie war leicht wie ein Kind. Sofort hakte sie sich am Gürtel des anderen fest und legte ihre weiche Wange an seine Brust. Der Mann öffnete nicht einmal die Augen. Ein paar Sekunden später tanzten sie und bewegten sich langsam zu jedem vierten Takt der Musik.
    »Genauso hat sie es bei mir gemacht, Bonny Lee«, sagte Kirby.
    Sie sah ihn abschätzend an. »Natürlich. Für den Fall, daß ich nicht auftauche, was?«
    »Es gibt so viel zu besprechen, Bonny Lee, wir wollen nicht mit einer Szene anfangen. Ich habe mir schreckliche Sorgen um dich gemacht. Ich muß dir erzählen, was geschehen ist, und wir müssen überlegen, wie es weitergehen soll.«
    »Sieht aus, als hättest du schon eine Idee gehabt.« Sie sah sich um. »Mann o Mann, von dieser Gesellschaft können wir keine Hilfe erwarten. Die sind alle schon hinüber. Ich begrüße nur Bernie, dann verschwinden wir.«
    »Ich sehe keinen Grund, warum du ihn begrüßen mußt.«
    »Nicht?«
    »Nein.«
    »Du führst dich auf, frei wie ein Vogel, und ich soll nicht einmal ›HalIo‹ sagen, was?«
    »Du hast eine falsche Vorstellung von dem Mädchen, Bonny Lee. Aber meine Vorstellung von Bernie Sabbith ist nicht falsch.«
    Sie kam einen Schritt näher und sah ihn finster an. »Bernie ist ein Freund, derzeit nichts weiter als ein Freund, und ich begrüße meine Freunde.«
    »Er wird aber nie mehr als

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