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Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest

Titel: Das Mädchen, die goldene Uhr und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John D. MacDonald
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offen ist. Ich mag es zärtlich und so behaglich wie möglich. Machen Sie sich also keine Sorgen, wenn Sie nicht an Mädchen gewöhnt sind. Bonny Lee gefällt es vermutlich. Und grübeln Sie ja nicht über ihre bisherigen Affairen nach. Damit vergiften Sie Ihren Geist und verderben es für beide. Sie wird Ihnen absolut treu sein, so lange die Beziehung dauert, und mehr können Sie nicht erwarten oder erhoffen.«
    Er trank den letzten Schluck Kaffee und stellte die Tasse weg. »Das ist alles sehr interessant. Sie sind eine ungewöhnliche Frau und können wahrscheinlich nichts dafür, daß Sie so verflucht abwehrend sind. Aber ich habe es allmählich satt, mir dauernd Vorträge von Frauen anzuhören. Ich habe es satt, daß man mir über den Kopf streicht und mir stückchenweise simplifizierte philosophische Theorien über das Leben und die Liebe beibringen will. Für mich ist die Welt vielschichtiger. Und mit Ihrer freundlichen Nachsicht, Lizbeth, werde ich auch in Zukunft meine spießigen, rührseligen und unvernünftigen Fehler machen, wie es mir beliebt. Ich habe einen sehr langen Tag hinter mir. Der menschliche Verstand kann einen solchen Tag weder mit dem Verstand noch mit den Gefühlen verarbeiten. Ich bin geistig und emotional am Ende meiner Kräfte. Ich will Ihr Recht, Muskeln spielen zu lassen, von denen ich noch nie gehört habe, weder bestreiten noch verteidigen. Ich möchte Sie auch nicht kategorisieren, also tun Sie mir bitte den gleichen Gefallen. Ich weiß Ihre Hilfe und Anteilnahme für Bonny Lee zu schätzen, aber meine Einstellung und meine Reaktionen sind meine persönliche Angelegenheit. Es tut mir leid, wenn ich Sie damit verärgert habe. Aber ich muß jetzt gehen.«
    Sie sah ihn sehr nachdenklich an und nickte. »Da hat sie doch tatsächlich einen Fang gemacht! Wahrscheinlich haben Hut, Stock und Abzeichen meine Urteilsfähigkeit beeinflußt. Vielleicht kommen Sie eines Tages zurück, Mr. Winter. Falls Sie frei sind. Aber zuerst üben Sie ein wenig in Ihrem Fitness-Raum. Keine Predigten und keine Ratschläge mehr. Sie werden recht gut mit allem fertig. Ich kann Ihnen nur viel Glück wünschen.«
    Sie streckte ihm die Hand entgegen. Es war eine kleine, rundliche Hand, aber in dem raschen Händedruck lag auch die Warnung, daß sie ihn mit einer mühelosen Drehung ihrer Hand wie ein Spielzeug über die Schulter werfen konnte.

Kapitel 13
    In der Seitengasse bei Bernie Sabbiths Apartment parkten die Autos kreuz und quer. Als Kirby die Außentreppe hochstieg, hörte er schallendes Gelächter und das Splittern von Glas. Die Tür stand ein paar Zentimeter offen. Er klopfte, aber er begriff bald, daß ihn niemand hören konnte, stieß die Tür auf und trat ein.
    Die raffinierten Lichteffekte waren eingeschaltet, und die große Musikanlage sorgte für gewaltige Wattleistungen, die aus den eingebauten Lautsprechern dröhnten. Auf einem Tisch hatte man eine Bar eingerichtet, und ein Mann in weißem Jacket mixte Drinks so schnell er konnte. Im ersten Moment glaubte Kirby, daß mindestens fünfzig Leute hier waren, bis er einsah, daß die Spiegel die Zahl verdoppelten.
    Eine Gruppe junger Männer bot ein erstaunlich homogenes Bild: Sie waren alle dunkel, strahlend sauber, trugen dunkle schmale Anzüge, Strickkrawatten und weiße Hemden mit Button-Down-Kragen. Sie lächelten mit ironisch hochgezogenen Augenbrauen und hielten schwere Gläser mit Eis und dunklem Whisky in den Händen. Die anderen jungen Männer waren genauso jung, aber sie sahen aus, als hätte einer dem anderen die Haare geschnitten; ihre Kleider schienen von der Heilsarmee zu stammen, und gebadet wurde offenbar nur alle heiligen Zeiten.
    Auch die Mädchen waren in zwei Gruppen geteilt -ein paar temperamentlose, verhungerte, hochmodisch gekleidete Geschöpfe, und ein Haufen lebhafter, urwüchsiger, lärmende Mädchen, die alles mögliche bunt zusammengewürfelt trugen. Ein dickes, kleines Mädchen in einem schäbigen roten Trikot stürzte ihm entgegen und stieß dabei Freudenschreie aus, die in dem allgemeinen Durcheinander untergingen.
    »Lassen Sie mich raten!« schrie sie. »Sie sind ein Kongreßteilnehmer und heißen ... äh ... Eddie Beeler! Sie haben gehört, daß es Action gibt und sind mit sicherem Instinkt dem Lärm zum Urquell der Action gefolgt. Ich bin Gretchen Firethorn und werde Sie betreuen und Ihr Mentor sein, Eddi!«
    »Welcher ist Bernie Sabbith, bitte?«
    »Verdammt! Sie verderben alles!« rief sie. »Zu schade, daß Sie nicht

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