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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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herumschubst.« Mehr sagte sie nicht dazu, und zum zweiten Mal an diesem Tag drohte Finley demjenigen, der ihre Freundin in der Vergangenheit verletzt hatte, im Geiste Gewalt an.
    »Ich reinige die Wunden und lege Schminke auf, damit niemand merkt, dass es bei dir schneller verheilt als bei anderen Leuten. Die Rippen behandle ich mit einer Injektion der Biesterchen, und falls es innere Verletzungen gibt, können sie sich auch gleich darum kümmern.«
    Die inneren Organe heilten zwar genauso schnell wie alles andere, aber an einer schweren Verwundung konnte sie trotzdem schneller sterben, als die Heilung vonstattenging. Das wusste sie, weil sie einmal Sam verletzt und beinahe getötet hatte. Sie nickte zustimmend.
    Hinten in der Halle fanden sie eine Bank, auf die sich Finley vorsichtig niederließ. Emily kramte in ihrem Beutel herum, nahm eine metallene Spritze heraus und zog die nach Erde riechende Substanz auf, in der sich die Organellen befanden. Griffins Großvater hatte sie vor vielen Jahren auf seinem Grundstück entdeckt. Angeblich war dieser Stoff die Ursache für die »Entwicklungen«, die Finley und die anderen durchgemacht hatten. Ihr eigener Vater hatte mit dem Zeug experimentiert, und sie war bereits mit ihren Fähigkeiten auf die Welt gekommen. Emily, Sam und Griffin hatten die ihren dagegen erst im Laufe der Jahre entwickelt. Sam war zum Teil eine Maschine und ungeheuer stark. Griffin konnte den Äther bändigen, die Energie zwischen den Dimensionen, die den meisten Menschen unzugänglich blieb. Und Emily konnte mit Maschinen reden.
    Die Organellen waren überall, sie waren ein Teil der Erde. Wer konnte schon sagen, wen sie sonst noch auf der Welt be einflusst hatten? Jasper hatte seine besonderen Fähigkeiten beispielsweise in Kalifornien entwickelt, doch sie hatten sich noch einmal verstärkt, nachdem er Emilys Heilsalbe benutzt hatte.
    »Es tut vielleicht weh«, warnte Emily, als sie die Nadel zwischen die Platten von Finleys Stahlkorsett schob. Die Spritze drang durch das Hemd und piekste. Finley fauchte vor Schmerzen, als Emily in die Nähe einer geprellten Rippe kam, blieb aber ruhig sitzen. Sie wollte schließlich nicht, dass Emily ihre Lunge punktierte.
    »Entschuldige«, flüsterte ihre Freundin. »So, das war’s schon.« Die Nadel glitt heraus.
    Fast sofort spürte Finley, wie die Organellen ihre Arbeit aufnahmen. Es kribbelte oder kitzelte beinahe, und die Schmerzen im Oberkörper ließen rasch nach. Es würde noch ein Weilchen dauern, bis alles vollständig verheilt war, aber wenigstens waren schon einmal die Schmerzen gelindert.
    Dann wischte Emily ihr das Blut aus dem Gesicht, während Finley die feuchten, schmutzigen Bandagen abnahm. Sie spannte die Finger. Die Knöchel waren wund, aber sie hatte sich nichts gebrochen.
    »Bist du bereit?«, fragte Emily, als sie fertig war.
    Finley nickte. »Em, du solltest vielleicht mit Sam und Griffin ins Hotel zurückkehren.«
    Emily lief dunkelrot an. »Und dich mit dem Riesen und Dalton allein lassen? Ich glaube nicht, Mädchen.«
    Das sah ihr ähnlich, aber Finley dachte an den Maschinisten und seine Automaten, die Emily schwer verletzt hatten. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn ihrer Freundin etwas zustieß, während sie zusammen waren.
    »Em …«
    »Halt den Mund. Ich lass dich bei dieser Sache nicht allein, also lässt du mich entweder mitkommen, oder ich marschiere da raus und erkläre diesem Berg von einem Mann, dass du die Freundin des Duke of Greythorne bist.«
    Finley sperrte den Mund auf. »Das ist nicht dein Ernst.«
    Mit steifen Bewegungen packte Emily ihre Siebensachen wieder in die Tasche. »Lass es lieber nicht darauf ankommen. Gegen Mut habe ich nichts, aber es gibt einen Unterschied zwischen Mut und Dummheit. Du näherst dich Letzterer bedenk lich schnell.« Mit unbewegtem Gesicht schulterte sie die Tasche und nickte in Richtung Ausgang. »Lass uns gehen.«
    Vorsichtig stand Finley auf. Es tat nicht so weh wie erwartet. Sie konnte ohne Hilfe zu ihrem wartenden Begleiter gehen.
    »Na gut«, sagte Finley, als sie vor dem Riesen standen. »Dann mal los.«
    Er deutete auf Emily. »Die da nicht.«
    Emily wollte etwas sagen, doch Finley kam ihr zuvor. »Tut mir leid, Kumpel. Sie kommt mit.« Sie verzichtete darauf, sich einen üblen Akzent zuzulegen und die Sprache genauso zu verhunzen, wie Jack es tat. Es war in Ordnung, wenn sie ein wenig nach Unterschicht klang, aber Dalton sollte sich andererseits nicht zu überlegen

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