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Das Maedchen mit dem Flammenherz

Das Maedchen mit dem Flammenherz

Titel: Das Maedchen mit dem Flammenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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erschaffen sollte, würde er sie persönlich aufspüren und vernichten.
    »Nun«, fuhr er fort, nachdem er noch einen Schluck Tee getrunken hatte, »ich denke, wir müssen jetzt Ihre Maschine suchen und sie anhalten.«
    »Nein, nicht unbedingt.« Tesla strich sich mit den Fingern der linken Hand über den Schnurrbart. »Das Gerät ist so konstruiert, dass es aus der Nähe oder auch Ferne bedient werden kann. Ihr Verbrecher muss es also nicht bei sich haben, um es einzusetzen.«
    Griffin knirschte mit den Zähnen. Auf dieser Reise lief auch gar nichts wie geplant. Absolut nichts. Und warum lächelte Tesla ihn an? Begriff der Mann denn nicht, dass sie im Eimer waren?
    »Was ist daran so amüsant, Sir?« Emilys bösen Blick dafür, dass er den Erfinder so scharf anging, überging er.
    Tesla kicherte. »Es sollte doch offensichtlich sein, Durchlaucht. Sie müssen das Gerät nicht berühren, um es anzuhalten. Sie sind eins mit dem Äther. Sie müssen nur auf der ätherischen Ebene das Signal orten und Ihr unglaubliches Talent benutzen, um es abzuschalten.«
    Hatte er wirklich gesagt, was Griffin gehört hatte? Auch Griffin musste kichern, und die anderen stimmten ein.
    Endlich etwas, das er kontrollieren konnte.
    Da Whip Kirby nicht für die Polizei von New York arbeitete, konnte er Finley nicht in die Gruft schleppen, sondern musste sie in Räumlichkeiten unterbringen, die er von einem befreundeten Kopfgeldjäger gemietet hatte. Im Keller und im Erdge schoss gab es mehrere Zellen, wobei diejenigen im Erdgeschoss offenbar den weniger gefährlichen Gefangenen vorbehalten blieben.
    Im Moment war Finley jedoch nicht eingesperrt. Sie saß mit Whip am Tisch, trank Kaffee und aß ein warmes Frühstück mit Biskuits und Würstchen. Die Nacht hatte sie auf einer Pritsche in einem freien Zimmer verbracht. Dafür war sie dankbar, und sie hatte sogar länger geschlafen als beabsichtigt. Sobald ihr bewusst geworden war, dass Kirby ihr nichts Böses wollte, hatte sie sich entspannt. Sie waren lange aufgeblieben und hatten sich unterhalten. Sie hatte auch versucht, mit Griffin Kontakt aufzunehmen, aber ihr persönlicher Telegraf war immer noch nicht völlig in Ordnung, und sie wusste nicht, ob ihre Nachricht ihn überhaupt erreicht hatte.
    »Haben Sie denn keine Angst, ich könnte fliehen?«, hatte sie Kirby gefragt, als er ihr das Gästezimmer gezeigt hatte.
    Er hatte nur mit den Achseln gezuckt. Für einen so alten Mann sah er gar nicht so übel aus. Er musste mindestens dreißig sein. »Mir ist es ziemlich egal, ob Sie bleiben oder gehen. Es könnte aber überzeugender wirken, wenn Sie warten, bis Dalton Sie findet.«
    Daraufhin gab sie ein verächtliches Schnauben von sich. »Er wird mich nicht suchen.«
    »Ich glaube, Sie unterschätzen sich. Dalton betrachtet Sie als seinen Besitz. Er hat Männer nach London geschickt, um Jasper zu holen, und er wird auch Sie holen.«
    Finley fehlte die Kraft, um ihm zu widersprechen. »Wollen Sie wirklich Jasper von dem Verdacht des Mordes reinwaschen?«
    Er nickte. »Das will ich.«
    »Warum?« Sie setzte sich auf das Bett.
    Kirby lehnte sich an den Türrahmen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Weil ich vor sechs Monaten seine Schwester geheiratet und ihr versprochen habe, den wahren Mörder zu finden.«
    Sie sperrte den Mund auf. »Weiß Jasper, dass Sie jetzt verwandt sind?«
    Er tippte mit einer abgestoßenen Stiefelspitze gegen die Türschwelle. »Nein. Er weiß auch nicht, dass er bald Onkel sein wird. Meine Frau hofft, er kommt uns nach der Geburt des Kindes mal besuchen.«
    Finleys Kehle war auf einmal sehr eng. »Verstehe.« Selbst wenn sie vorher noch Zweifel gehabt hatte, in diesem Moment verflogen sie endgültig.
    Er hatte ihr Wäsche für die Nacht gegeben und sich in sein eigenes Zimmer zurückgezogen. Finley hatte sich gefragt, ob er die ganze Nacht lauschen würde, um zu beobachten, ob sie floh.
    Nun saß sie also am Tisch und aß, was er ihr gezaubert hatte. Der Mann konnte wirklich ein köstliches Frühstück zubereiten.
    Als es an der Tür klopfte, zuckten sie beide zusammen. Finley hatte gerade die Tasse zum Mund gehoben und sah Whip erstaunt an.
    »Die letzte Zelle auf der rechten Seite«, befahl der Mann und wartete nicht einmal, ob sie gehorchte, ehe er die Waffe zog und den Stuhl zurückschob.
    Finley eilte zur anderen Seite des Gebäudes, wo sich die Zellen befanden. Sie musste durch eine schwere Tür treten, die versperrt gewesen wäre, wenn sich wirklich

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