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Das Maedchen mit dem Stahlkorsett

Titel: Das Maedchen mit dem Stahlkorsett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kady Cross
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seine Angst herunterschlucken und für sie beide die Prügel einstecken.
    »Ich bin sicher«, knirschte er. Wenn er schon sterben musste, dann wollte er wenigstens nicht kampflos untergehen.
    Gleichzeitig griffen sie an.
    Nun veränderte sich der Automat abermals. Es begann mit einem grässlichen Knirschen in den Gelenken, die plötzlich aufbrachen und die Gliedmaßen verlängerten. Zahnräder ließen die Schultern wachsen, und binnen Sekunden war der Apparat noch einmal einen Kopf größer und eine Armlänge breiter geworden. Auf den Händen öffneten sich Abdeckungen, und aus den Knöcheln fuhren kleine Dornen wie Fingernägel hervor. Ein einziger Hieb mit einer derart bewehrten Faust konnte einem Menschen mühelos ein Auge herausreißen.
    Dieses Mal fluchten Finley und Sam gleichzeitig.
    »Lass uns abhauen«, schlug Finley vor.
    Sam blickte sie an und fand den Vorschlag keineswegs feige. Es war das Beste, was sie tun konnten. »Was wettest du, dass er uns folgt?«
    Als hätte er die Worte verstanden, nickte der Metallmann und zielte mit einem langen schimmernden Finger auf Sam.
    »O mein Gott«, keuchte Finley. Die Maschine konnte sie verstehen. Der Automat hatte zugehört und griff schon wieder an.
    »Raus hier«, entschied Sam. »Überlass das mir. Sobald er mich getötet hat, wird er aufhören. Es muss niemand sonst verletzt werden. Es ist sowieso alles meine Schuld.«
    »Sieht aus, als könntet ihr etwas Hilfe gebrauchen.«
    Sam und Finley drehten sich zu Jasper um, der auf der Fens terbank saß und gerade das zweite Bein hereinschwang. Er zog eine ungewöhnliche Pistole aus dem Halfter. Im gleichen Augenblick platzten Emily und Griffin zur Tür herein.
    »Nicht auf den Antrieb schießen!«, rief Emily, als Jasper zielte. »Sonst machst du alles kaputt.«
    Überrascht hielt der Cowboy inne. »Ich dachte, ich soll genau das tun.«
    Bleich und mit großen Augen starrte Emily die Maschine an. »Wir müssen ihn unbeschädigt fangen, um Garibaldi zu finden.«
    Als der Automat den Namen seines Herrn hörte, drehte er sich zu den Neuankömmlingen um. Griffin stellte sich schützend vor Emily, worauf der Metallmann ihn mit zwei Händen packte und festhielt.
    »Griffin!«, rief Finley. Sie wollte den Automaten wieder angreifen, doch Sam hielt sie zurück. »Warte. Griff hat einen Plan.«
    »Woher weißt du das?«, fragte sie.
    Sam und Jasper betrachteten sie amüsiert. »Griff hat immer einen Plan«, informierte Jasper sie, als wäre es eine unumstößliche Tatsache.
    Griffin hatte gerade eben genug Spielraum, um die Hände zu heben und die Metallarme zu packen, die ihn festhielten. Er schloss die Augen, und Sam bekam fast den Eindruck, sein Freund begänne zu glühen. Es war, als könnte er zusehen, wie sich Griffins Kräfte aufbauten.
    Auf einmal zitterte der Automat. Die Finger der Hände, die Griff festhielten, öffneten und schlossen sich unsicher. Von der anderen Seite kam das zweite Armpaar herum, als sich die Maschine abermals anpasste. Das zweite Händepaar half dem ersten und hielt Griffin nun ebenfalls fest. Sam hörte seinen Freund stöhnen. Griffin war nicht wie er oder Finley, er konnte viel leichter verletzt werden.
    »Jasper!«, rief Emily. »Ziel auf den rechten Fuß!«
    Jasper reagierte so schnell, dass die anderen die Bewegungen kaum verfolgen konnten. Er feuerte auf die Maschine, doch was den Automaten traf, war keine Kugel, sondern ein Energiestrahl, der sich in kleinen Wellen durch die Luft ausbreitete. Finley stürzte sofort los, als das Bein des Ungetüms wackelte und einknickte. Es löste einen Arm von Griffin, um nach ihr zu schlagen, doch sie tauchte blitzschnell ab, und die Faust traf den Fußboden und drang durch die Bretter, als bestünden sie aus Papier. Sie sprang dem Biest auf die Schultern und drosch auf die Augen ein, um das Metallmonster orientierungslos zu machen.
    »Jetzt, Emmy!«, rief Griffin.
    Emily hatte es offenbar auf die Kontrolltafel abgesehen, die durch die offene vordere Luke zugänglich war. Sie wollte den Metallmann abschalten.
    Als der Automat erkannte, was gleich geschehen sollte, ließ er Griff mit einer Hand los und wollte auf den kleinen roten Kopf einschlagen. Jasper war schneller denn je, und auch Sam reagierte sofort. Der Cowboy war als Erster zur Stelle, doch die Maschine fegte ihn weg wie eine lästige Fliege. Die Faust prallte auf den Boden, abermals splitterten Dielenbretter. Viel mehr würde der Fußboden nicht aushalten.
    In diesem Moment erkannte Sam,

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