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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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besorgt drein, doch Maureen winkte ab. »Es ist alles in Ordnung. Geh. Ich bin ja nicht weit weg.«
    Peter nickte und zog von dannen, um die Kathedrale zu erkunden. Maureen setzte sich auf die Kirchenbank und versuchte, sich wieder zu fangen. Peter gegenüber hatte sie nicht zugeben wollen, wie unsicher sie sich wirklich fühlte. Es war so schnell gekommen, und sie hatte gewusst, sollte sie sich nicht rasch setzen, würde sie zusammenbrechen. Aber das hatte sie Peter nicht sagen wollen. Vermutlich war ohnehin nur eine Kombination aus Jetlag und Erschöpfung daran schuld.
    Maureen wischte sich mit den Händen übers Gesicht und versuchte, die Benommenheit abzuschütteln. Bunte Lichtstrahlen fielen durch die Rosette auf den Seitenaltar und beleuchteten das Kruzifix. Maureen blinzelte. Das Kruzifix schien zu wachsen, wurde immer größer und größer …
    Maureen fasste sich an den Kopf, als die Benommenheit sie einhüllte und die Vision die Kontrolle übernahm.

    Blitze zuckten über den unnatürlich dunklen Himmel an jenem düstersten Freitagnachmittag. Die Frau in Rot stolperte den Hügel hinauf und versuchte, die Kuppe zu erreichen. Die Schrammen und Schnitte, die sie sich dabei zuzog, bemerkte sie ebenso wenig wie das Zerreißen ihrer Kleidung. Sie hatte nur ein Ziel, und das war, Ihn zu erreichen.
    Das Geräusch eines Hammers, der auf einen Nagel schlug – Metall auf Metall –, hallte mit Übelkeit erregender Endgültigkeit durch die Luft. Schließlich verlor die Frau die Fassung und begann zu heulen, ein eigenartiges Geräusch, geboren aus unheilbarer, menschlicher Verzweiflung.
    Die Frau erreichte den Fuß des Kreuzes im selben Augenblick, da der Regen einsetzte. Sie blickte hinauf, und Blutstropfen fielen auf ihr verstörtes Gesicht und vermischten sich mit dem gnadenlosen Regen.

    Verloren in der Vision, hatte Maureen kein Gefühl dafür, wo sie sich befand. Ihr Heulen, ein perfektes Echo von Maria Magdalenas Verzweiflung, hallte durch die Kathedrale von Notre Dame, erschreckte die Touristen und ließ Peter mit voller Geschwindigkeit zu ihr rennen.

    »Wo sind wir?«
    Maureen wachte auf einer Couch in einem holzvertäfelten Raum wieder auf. Peters ernstes Gesicht schwebte über ihr, als er antwortete: »In einem der Büros, die zur Kathedrale gehören.« Er nickte zu dem französischen Priester, der ihnen zuvor begegnet war und nun mit besorgter Miene durch eine verborgene Tür an der hinteren Wand den Raum betrat.
    »Père Marcel hat mir geholfen, dich hierherzubringen. Aus eigenem Willen wärst du nirgendwo hingegangen.«
    Père Marcel trat vor und reichte Maureen ein Glas Wasser. Dankbar trank sie einen Schluck. »Merci« , sagte sie zu dem Kirchenmann, der stumm nickte und sich dann zurückzog, um in der Nähe zu warten, für den Fall, dass weitere Hilfe benötigt wurde. »Es tut mir leid«, wandte sie sich dann lahm an Peter.
    »Das muss es nicht. Das entzieht sich offenbar deiner Kontrolle. Willst du mir erzählen, was du gesehen hast?«
    Maureen berichtete von der Vision, und mit jedem Wort wurde Peter ein Stück blasser. Nachdem sie geendet hatte, schaute er sie ernst an.
    »Maureen, ich weiß, dass du das nicht hören willst, aber ich denke, du hast göttliche Erscheinungen.«
    »Dann sollte ich wohl besser mit einem Priester reden, hm?«, witzelte sie.
    »Ich meine es ernst. Mit so etwas habe ich nicht die geringste Erfahrung, aber ich kann jemanden finden, der sich mit solchen Dingen auskennt. Du sollst nur mit ihm reden, mehr nicht. Es könnte helfen.«
    »Niemals.« Entschlossen setzte Maureen sich auf. »Bring mich einfach ins Hotel zurück, damit ich mich etwas ausruhen kann. Wenn ich erst einmal ein wenig geschlafen habe, wird es mir schon wieder besser gehen.«

    Maureen war in der Lage, die Vision abzuschütteln und aus eigener Kraft den Raum zu verlassen. Sie war erleichtert, durch einen Seitenausgang hinauszukönnen und nicht wieder durch das Innere dieser großartigen Ikone des Christentums zu müssen.
    Nachdem Peter sich vergewissert hatte, dass sie wieder sicher in ihrem Hotelzimmer war, ging er in seins. Einen Augenblick lang saß er einfach nur da und blickte nachdenklich auf das Telefon.
    Es war noch zu früh, um in den Staaten anzurufen. Deshalbbeschloss er, noch ein wenig spazieren zu gehen, bis die Tageszeit in der entsprechenden Zeitzone ein wenig menschlicher war.

    Zur gleichen Zeit, ein Stück weiter die Seine hinab, schritt der französische Priester Père Marcel durch das

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