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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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ähnelte, die er so sehr verehrte, jenen, die sich außen mit Dornen oder Panzern schützen, sodass niemand zu der weichen, empfindsamen Kreatur darunter vordringen kann. Und doch nahm er Bartholomäus unter seine Fittiche, als er diesen ohne Heimund auf der Straße fand. Er sah die Güte in Bartholomäus und brachte ihn zu uns.
    Nach der Zeit der Dunkelheit waren Philippus und Bartholomäus mein größter Trost. Zusammen mit Josef bereiteten sie alles vor, um uns rasch aus unserem Land und in Alexandria in Sicherheit zu bringen. Bartholomäus war für die Kinder genauso wichtig wie die Frauen. Tatsächlich war er der größte Trost für den kleinen Johannes, der all die Männer liebte. Doch Sarah-Tamar vergötterte Bartholomäus ebenso sehr.
    Ja, diese beiden Männer haben sich wahrlich einen Platz im Himmel verdient – einen Platz voller Licht und Güte für alle Ewigkeit.
     
    Das Evangelium von Arques nach Maria Magdalena
    Das Buch der Jünger

Kapitel sechs
    Paris
19. Juni 2005
     
    Die Sonne funkelte auf der Seine, als Maureen und Peter am Ufer entlanggingen. Paris war in das warme Licht des Frühsommers getaucht, und beide erfreuten sie sich daran, ein wenig zu entspannen und die Sehenswürdigkeiten der schönsten Stadt der Welt zu genießen. Sie würden noch genug Gelegenheit haben, sich über das Treffen mit Sinclair in zwei Tagen den Kopf zu zerbrechen.
    Beide hielten sie Eistüten in den Händen. Sie aßen rasch, bevor das Eis schmelzen und eine klebrig bunte Spur hinter ihnen zurücklassen konnte.
    »Hmmm, du hattest recht, Pete. Berthilion ist vielleicht das beste Eis der Welt. Das ist fantastisch.«
    »Was für eine Geschmacksrichtung hast du da?«
    Maureen übte ihr Französisch. »Poivre.«
    »Pfeffer?« Peter brach in lautes Lachen aus. »Du hast Eis mit Pfeffergeschmack?«
    Maureen lief vor Verlegenheit rot an, versuchte es aber erneut. »Pauvre?«
    »Arm? Du hast armes Eis?«
    »Okay, ich gebe auf. Hör auf, mich zu quälen. Es hat Birnengeschmack.«
    » Poire. Birne heißt poire . Tut mir leid. Ich sollte mich nicht über dich lustig machen. Netter Versuch.«
    »Nun, dass du das Sprachtalent in unserer Familie hast, ist wohl offensichtlich.«
    »Das stimmt nicht. Dein Englisch ist wunderbar.«
    Sie lachten beide und genossen die Leichtigkeit des Augenblicks und die Schönheit des Tages.

    Die gotische Pracht von Notre Dame beherrschte die Île de la Cité, wie sie es schon seit achthundert Jahren tat. Als sie sich der Kathedrale näherten, blickte Peter ehrfürchtig die Fassade mit ihrer Mischung aus Heiligem und Groteskem hinauf.
    »Als ich sie zum ersten Mal sah, habe ich gesagt: ›Hier wohnt Gott.‹ Willst du reingehen?«
    »Nein. Ich bleibe lieber draußen bei den Wasserspeiern, wo ich hingehöre.«
    »Das ist der berühmteste gotische Bau der Welt und ein Wahrzeichen von Paris. Als Touristin ist es deine Pflicht, hineinzugehen. Außerdem sind die Buntglasfenster phänomenal, und du solltest wirklich einmal die Rosette in der Mittagssonne sehen.«
    Maureen zögerte, doch Peter packte sie am Arm und zog sie hinter sich her. »Komm schon. Ich verspreche dir, dass die Wände nicht einstürzen werden, wenn du sie betrittst.«

    Sonnenlicht strömte durch die berühmte Rosette und tauchte Peter und Maureen in azurblaues Licht durchsetzt mit Purpurrot. Peter wanderte umher, das Gesicht zu den Fenstern erhoben, und erfreute sich an dem vollkommenen Gefühl der Glückseligkeit. Maureen ging langsam hinter ihm her und ermahnte sich immer wieder, dass dies ein Gebäude von enormer historischer und architektonischer Bedeutung war und nicht bloß eine weitere Kirche.
    Ein französischer Priester ging an ihnen vorbei und nickte stumm zum Gruß. Maureen stolperte leicht, als er vorüberging.Der Priester blieb stehen, streckte die Hand aus, um sie zu stützen, und sprach sie mit sanfter Sorge in der Stimme auf Französisch an. Maureen lächelte und hob die Hand zum Zeichen, dass sie in Ordnung war. Nachdem der französische Priester wieder weitergegangen war, kehrte Peter an ihre Seite zurück.
    »Bist du okay?«
    »Ja. Mir war nur plötzlich ein wenig schwindelig. Jetlag vermutlich.«
    »In den letzten paar Tagen hast du nicht gerade viel geschlafen.«
    »Gut getan hat mir das sicher nicht.« Maureen deutete auf einen der Seitenchöre, von wo aus man die Rosette sehen konnte. »Ich werde mich einfach mal eine Minute da drüben hinsetzen und das Fenster genießen. Schau du dich nur um.«
    Peter blickte

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