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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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Vielleicht ist er es einfach leid, dass Leute wie wir über seinen Grund und Boden stapfen. Vierhundert Jahre Tourismus machen vermutlich jeden zu einem Griesgram.«
    Vorsichtig traten sie über die Zweige und Blätter hinwegund folgten dem Pfad zur Hügelkuppe. Als die Trümmer des rechteckigen Grabmals aus Granit sich unmittelbar vor ihnen befanden, holte Maureen den Druck von Poussins Gemälde hervor und verglich das Bild mit der Landschaft. Der Felsen hinter dem Grab fand sich auch auf dem vierhundert Jahre alten Gemälde.
    »Sie sind identisch … oder zumindest glaube ich das. Die Umgebung stimmt, und wenn wir uns die Ruinen vorstellen, wie sie wohl einmal ausgesehen haben …«
    Peter näherte sich den Trümmern und strich mit der Hand darüber. »Nur dass das Grab glatt ist«, bemerkte er. »Von einer Inschrift keine Spur.«
    »Dann war die Inschrift Poussins Erfindung?« Maureen ließ die Frage in der Luft hängen, während sie die Ruine umrundete. Im hinteren Teil waren die Bruchstücke von Pflanzen überwuchert. Maureen versuchte, die Hindernisse zu entfernen. Ein freier Blick auf die einstige Rückwand ließ sie nach Peter rufen.
    »Komm her! Das musst du dir ansehen!«
    Peter trat neben sie und half ihr, das Gestrüpp zurückzuhalten. Als er den Grund für Maureens Aufregung sah, schüttelte er ungläubig den Kopf.
    Auf einem größeren Bruchstück befand sich ein Muster aus neun Ringen um eine zentrale Scheibe.
    Es entsprach genau dem auf Maureens antikem Ring.

    Maureen und Peter verbrachten die Nacht in einem kleinen Hotel in Couzia, ein paar Meilen von Arques entfernt. Tammy hatte die Stadt wegen ihrer Nähe zu einem rätselhaften Ort mit Namen Rennes-le-Château für sie ausgesucht, der in esoterischen Kreisen als das »Dorf der Mysterien« bekannt war. Tammy war spät am vorangegangenen Abend im Languedoc angelangt, undsie hatten sich für den folgenden Morgen im Frühstücksraum verabredet.
    Tammy hüpfte in den Speisesaal, wo Maureen und Peter gerade eine Tasse Kaffee tranken, während sie auf sie warteten.
    »Tut mir leid, dass ich so spät bin. Mein Flug nach Carcassonne hatte Verspätung, sodass ich erst nach Mitternacht hier eingetroffen bin. Ich habe ewig gebraucht, um einzuschlafen, und dann bin ich nicht mehr aufgewacht.«
    »Ich hatte mir schon Sorgen gemacht, als wir gestern Abend nichts von dir gehört haben«, sagte Maureen. »Bist du selbst von Carcassonne hierhergefahren?«
    »Nein. Ein paar Freunde sind auch zu Sinclairs Fete morgen eingeladen; ich bin mit ihnen gefahren. Einer von ihnen ist ein Einheimischer, und der hat uns dann abgeholt.«
    Ein Korb mit frischen Croissants wurde auf den Tisch gestellt, und der Kellner nahm Tammys Getränkebestellung entgegen. Tammy wartete, bis der Mann sich wieder in die Küche zurückgezogen hatte, bevor sie fortfuhr: »Nun denn, wir müssen heute Morgen wieder auschecken.«
    Maureen und Peter schauten verwirrt drein. »Warum?«, fragten sie im Chor.
    »Sinclair ist außer sich, weil wir in einem Hotel übernachtet haben. Er hat letzte Nacht eine Nachricht für mich hinterlassen. Er hat für uns alle Zimmer im Château vorbereiten lassen.«
    Peter verzog misstrauisch das Gesicht. »Mir gefällt der Gedanke nicht.« Er wandte sich flehentlich an Maureen. »Ich würde es vorziehen, hierzubleiben. Ich denke, hier ist es sicherer für dich. Das Hotel ist neutraler Boden, ein Ort, an den wir uns zurückziehen können, sollte irgendetwas geschehen, das dir unangenehm ist.«
    Tammy schaute ihn verärgert an. »Hört zu: Wisst ihr eigentlich, wie viele Leute sich für solch eine Einladung ein Bein ausreißen würden? Das Château ist fantastisch; es ist wie ein lebendes Museum. Ihr riskiert wirklich, Sinclair zu beleidigen,wenn ihr euch weigert, und das wollt ihr sicherlich nicht, glaubt mir. Er hat euch viel zu viel zu bieten.«
    Maureen war hin und her gerissen. Sie blickte vom einen zum anderen. Peter hatte recht; das Hotel war neutral. Aber die Vorstellung, im Château zu wohnen und den rätselhaften Berenger Sinclair aus der Nähe in Augenschein nehmen zu können, übte einen unwiderstehlichen Reiz auf sie aus.
    Tammy spürte Maureens Dilemma. »Ich habe dir doch gesagt, dass Sinclair nicht gefährlich ist. Tatsächlich halte ich ihn für einen wunderbaren Mann.« Sie schaute zu Peter. »Aber wenn du anders empfindest, betrachte es einmal wie folgt: Wie heißt es doch so schön? ›Bleib nahe bei deinen Freunden, aber bei deinen Feinden noch

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