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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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bist einer der Gründe, warum ich Priester geworden bin.«
    Nun war es an Maureen, schockiert stehen zu bleiben. »Ich? Wie das denn? Warum?«
    »Veraltete Kirchengesetze haben dazu geführt, dass du dich von deinem Glauben abgewandt hast. So etwas passiert immer wieder, aber das muss es nicht. Und nun gibt es Orden – jüngere, gebildete, progressive Orden –, die versuchen, eine neue Spiritualität ins einundzwanzigste Jahrhundert zu bringen und sie der Jugend zugänglich zu machen. Dieses Denken habe ich bei den Jesuiten gefunden, denen ich in Israel begegnet bin. Sie haben versucht, genau die Dinge zu verändern, die dich vertrieben haben. Daran wollte ich teilhaben. Ich wollte dir helfen, deinen Glauben wiederzufinden. Dir und anderen wie dir.«
    Maureen starrte ihn an und kämpfte mit den Tränen, die sich in ihren Augen sammelten.
    »Ich kann nicht glauben, dass du mir das bis jetzt verschwiegen hast.«
    Peter zuckte mit den Schultern. »Du hast ja nie danach gefragt.«

I sas letztes Leiden war für uns alle die reinste Qual, doch Philippus hat es den Großteil seines Wesens gekostet, damit fertig zu werden. Oft hat er im Schlaf geschrien, und er wollte mir weder sagen, warum, noch ließ er mich ihm helfen. Zu guter Letzt war es Bartholomäus, der mir die Wahrheit zeigte, als er mir zu bedenken gab, dass Philippus mich mit solch schrecklichen Erinnerungen nicht quälen wolle. Doch durch die Art, wie seine Wunden beschrieben worden waren, wurde Philippus jede Nacht von dem Gedanken an dessen Leid heimgesucht.
    Die Männer ehren mich, weil ich die Einzige bin, die Zeuge von Isas Passion geworden ist.
    Während unserer Zeit in Ägypten wurde Bartholomäus mein eifrigster Schüler. Er wollte so viel wie möglich wissen und das so schnell wie möglich. Er gierte förmlich danach wie ein Verhungernder nach Brot. Es war, als hätte Isas Opfer ein Loch in Bartholomäus gerissen, das nur durch die Lehren des Rechten Weges wieder geschlossen werden konnte. Da wusste ich, dass er eine besondere Berufung hatte, die Worte der Liebe und des Lichts in die Welt hinauszutragen und andere zu verändern. Also unterwies ich Bartholomäus jede Nacht in den Geheimnissen, wenn die Kinder und die anderen schliefen. Wenn die Zeit kam, würde er bereit sein.
    Aber ich wusste nicht, ob ich bereit sein würde. Ich hatte gelernt, Bartholomäus zu lieben, als wäre er von meinem Blut, und ich hatte Angst um ihn – Angst, dass seine Schönheit und Reinheit von anderen nicht so verstanden werden würde, wie jene sie verstanden, die ihn am meisten liebten. Er war ein Mann ohne jedes Arg.
     
    Das Evangelium von Arques nach Maria Magdalena
    Das Buch der Jünger

Kapitel sieben
    Languedoc, Frankreich
22. Juni 2005
     
    Das Grün der französischen Landschaft flog an den Fenstern des Hochgeschwindigkeitszuges vorbei. Maureen und Peter hatten jedoch alles andere im Kopf als die Aussicht. Sie waren vollkommen auf die Karten, Bücher und Papiere konzentriert, die vor ihnen ausgebreitet lagen.
    »Et in Arcadia Ego« , murmelte Peter und kritzelte auf einem gelben Notizblock herum. »Et … In … Arca-di-a … E-go …« Er war vollkommen gefesselt von der Karte Frankreichs mit der roten Linie durch die Mitte. Er deutete darauf. »Siehst du, wie der Pariser Meridian zum Languedoc runtergeht, genau bis zu dieser Stadt hier? Arques. Interessanter Name.«
    Peter betonte den Namen so, dass er wie »Ark» klang.
    »Ark … Wie Noahs Schiff, das ja auf Englisch ›Ark‹ heißt? Oder die Bundeslade, ›Ark of the Covenant‹?« Interessiert verfolgte Maureen, wohin sie das wohl führen würde.
    »Genau. ›Arca‹ ist im Lateinischen ein sehr vielseitiges Wort. Für gewöhnlich bezeichnet man damit einen Kasten oder Behälter, aber es kann auch ›Grab‹ bedeuten. Moment. Sehen wir uns das einmal an.«
    Peter griff wieder nach dem Notizblock und seinem Stift. Dann begann er mit den einzelnen Buchstaben von Et in Arcadia Ego herumzuspielen. In dicken schwarzen Druckbuchstaben schrieb er ARK auf den Kopf der Seite, darunter dann ARC in der gleichen Schrift.
    Maureen hatte eine Idee. »Okay, was ist mit diesem ARC . ARC – ADIA . Vielleicht bezieht sich das ja nicht auf das mythischeArkadien, sondern ist schlicht ein Kompositum. Ergäbe das im Lateinischen einen Sinn?«
    Peter schrieb die Großbuchstaben aus: ARCADIA .
    »Und?« Maureen wollte es endlich wissen. »Bedeutet das irgendetwas?«
    »Wenn man es so betrachtet, könnte es ›Gefäß Gottes‹

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