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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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grellbuntem Gips als junge Schäferin mit einem Lamm auf dem Arm modelliert war. Jedes einzelne Kunstwerk in der Kirche hatte etwas Irreguläres oder Ungewöhnliches an sich. Am Auffälligsten jedoch war eine fast lebensgroße Skulptur, die Jesus bei der Taufe zeigte, Johannes über ihm – unpassenderweise in eine römische Tunika und Mantel gekleidet.
    »Warum sollte jemand Johannes den Täufer wie einen Römer anziehen?«, fragte Peter.
    Für einen winzigen Augenblick schien ein Schatten auf Tammys Gesicht zu fallen. Sie ging nicht auf die Frage ein, sondern fuhr stattdessen mit ihrem Kommentar fort, als sie sie zum Altar führte.
    »In den einheimischen Legenden heißt es, Saunière habe einige der Skulpturen selbst bemalt. Wir sind ziemlich sicher, dass er zumindest für einen Teil des Altars verantwortlich war. Er war von deiner Maria geradezu besessen.« Maureen folgteTammy zu einem Basrelief von Maria Magdalena im Zentrum des Altars. Sie war von ihren üblichen Symbolen umgeben: der Schädel zu ihren Füßen, das Buch neben ihr. Aufmerksam blickte sie zu dem Kreuz empor, das aus einem lebenden Baum gemacht zu sein schien.
    Peter konzentrierte sich auf die Reliefplaketten, die den Kreuzweg darstellten. Wie die Statuen wiesen auch sie seltsame Details und Eigenheiten auf, die der Kirchentradition zuwider standen.
    Sie untersuchten weiter die bizarren Elemente der Kirche, und jedes einzelne bildete einen neuen Puzzlestein in dem wachsenden Mysterium um sie herum.
    Plötzlich gab es ein scharfes Klicken, das die Kirche durchhallte, und sie standen in völliger Dunkelheit.
    Maureen überkam die Panik. Die Schatten, die ihr selbst im Sonnenlicht gefolgt waren, waren hier drinnen erstickend.
    Sie schrie nach Peter.
    »Ich bin hier!«, schrie er zurück. »Wo bist du?« Die Akustik in der Kirche ließ den Laut durch das Gebäude widerhallen und macht es unmöglich, irgendjemanden zu orten.
    »Ich bin am Altar!«, rief Maureen.
    »Es ist alles in Ordnung!«, rief Tammy. »Keine Panik! Unsere Zeit ist nur abgelaufen!«
    Tammy eilte zur Tür zurück und ließ das Tageslicht herein, sodass Maureen und Peter einander in der gespenstischen Dunkelheit finden konnten. Maureen packte Peter am Ärmel und rannte geradezu zum Kirchenportal hinaus, wobei sie bewusst nach links schaute, um die Statue des Dämons nicht sehen zu müssen.
    »Ich weiß, dass das mit dem Licht nur Mechanik war; trotzdem war es unheimlich. Die ganze Kirche ist einfach so … komisch.« Maureen zitterte trotz der warmen Sonne des Languedoc, die fast den Zenit erreicht hatte. Dieser verwunschene Ort, an dem die Zeit stehen geblieben zu sein schien, hatte etwas Verstörendes, das sie mit ihren Erfahrungen nicht in Einklangbringen konnte. Ein Gefühl von Chaos lauerte hier unter der Oberfläche. Auch wenn das Dorf nahezu menschenleer war, lag etwas Betäubendes in dem Schweigen dieses Ortes. Maureen blickte auf ihr Handgelenk und stellte fest, dass ihre Uhr immer noch stillstand, die ganze Zeit, seit sie hier angekommen waren, und das verstärkte ihr Unbehagen.
    Peter hatte Fragen an Tammy, als diese sie durch den Garten und um die Villa Bethanie zurückführte. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Saunière all das hat machen können, ohne Ärger mit der Kirche zu bekommen.«
    »Oh, er hatte eine Menge Ärger«, erklärte Tammy. »Einmal hat man sogar versucht, ihn seines Amtes zu entheben und durch einen anderen Priester zu ersetzen, aber das hat nicht funktioniert. Die einheimische Bevölkerung wollte niemanden außer Saunière akzeptieren, weil er einer von ihnen war. Im Gegensatz zu dem, was man in den meisten Büchern lesen kann, ist er für seinen Posten erzogen worden. Es ist schon komisch, dass viele so genannte Experten für RLC über Saunière reden, als wäre sein Erscheinen hier Zufall gewesen. Glaubt mir, nichts, was in dieser Region geschieht, ist Zufall. Dafür sind hier zu viele Mächte am Werk.«
    »Meinst du menschliche oder übernatürliche Mächte?«
    »Beides.« Tammy winkte ihnen, ihr zu folgen. Sie ging zu einem steinernen Turm im Westen des Grundstücks; er stand unmittelbar am Rand einer Klippe.
    »Kommt. Das müsst ihr euch ansehen. Den Tour Magdala.«
    »Tour Magdala?« Maureen war von dem Namen fasziniert.
    »Der Magdalenenturm. Das war Saunières Privatbibliothek. Aber es ist die Aussicht, die der Mühe wert ist.«
    Sie folgten Tammy durch das Innere des Turms und schauten sich kurz ein paar von Saunières persönlichen

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