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Das Magdalena-Evangelium: Roman

Das Magdalena-Evangelium: Roman

Titel: Das Magdalena-Evangelium: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen McGowan
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gar die Natur der Zeit verändern. Schließlich gibt es noch die sexuellen Alchemisten, die glauben, dass sexuelle Energie eine besondere Art von Transformation hervorruft, wenn zwei Körper sich unter Verwendung bestimmter physischer und metaphysischer Methoden miteinander vereinen.«
    Maureen hörte aufmerksam zu; sie wollte mehr über Tammys persönliche Perspektive erfahren. »Und welcher Theorie hängst du an?«
    Tammy grinste. »Ich persönlich bin ein großer Fan der sexuellenAlchemie. Aber ich glaube, dass sie alle recht haben. Wirklich. Ich denke, dass Alchemie ein Terminus für die ältesten Prinzipien ist, die wir auf der Erde haben. Ich glaube, dass die Alten diese Regeln einst verstanden haben, wie zum Beispiel die Architekten der Großen Pyramide.«
    Die nächste Frage kam von Peter. »Aber was hat das alles mit Maria Magdalena zu tun?«
    »Nun, zum einen glauben wir, dass sie hier gelebt oder zumindest einige Zeit hier verbracht hat. Was zu der Frage führt: Warum hier? Selbst heute mit unseren modernen Transportmöglichkeiten ist diese Gegend noch abgelegen. Könnt ihr euch auch nur vorstellen, was es bedeutet haben muss, im ersten Jahrhundert durch diese Berge zu ziehen? Das Terrain war ausgesprochen ungastlich. Warum also hat sie sich ausgerechnet diesen Ort hier ausgesucht? Warum haben so viele sich ausgerechnet diesen Ort hier ausgesucht? Weil das Land selbst etwas Besonderes hat.
    Oh, und ich vergaß, die andere Art von Alchemie zu erwähnen, die nur hier stattfindet, und das ist etwas, was ich erst vor kurzem ›gnostische Alchemie‹ getauft habe.«
    »Klingt wie ein interessanter Name für eine neue Religion«, sagte Maureen und dachte darüber nach.
    »Oh, für eine alte. Es gibt einen Glauben, der bis zu den Katharern zurückreicht, vielleicht sogar noch weiter, der Glaube, dass diese Region das Zentrum des Dualismus gewesen sei – dass der König der Welt, Rex Mundi höchstpersönlich, hier lebt. Das irdische Gleichgewicht von Licht und Dunkelheit, Gut und Böse, findet in diesem seltsamen kleinen Dorf und seiner Umgebung statt. Und auf irgendeiner Ebene liegen diese beiden Elemente ständig miteinander im Krieg, genau hier vor unserer Nase. Ihr glaubt, es sei hier am Tag unheimlich? Ihr könntet mir gar nicht so viel bezahlen, als dass ich mitten in der Nacht durch diese Straßen gehen würde. Irgendetwas ist sehr wichtig an diesem Ort, und es ist nicht alles gut.«
    Maureen nickte Tammy zu. »Ich spüre das auch. Vielleicht hat sich Dalí ja um gut vierzig Meilen geirrt. Vielleicht ist Rennes-le-Château der Mittelpunkt des Universums.«
    Peter stimmte darin ein; nur war sein Tonfall ernster. »Nun, für die mittelalterliche Bevölkerung Frankreichs hätte das durchaus Sinn ergeben. Das war ihr Universum. Aber glauben die Menschen das wirklich immer noch?«
    »Ich kann nur sagen, dass es hier seltsame Vorkommnisse gibt, die niemand erklären kann, und sie passieren ständig. Hier und in Arques und im Umland, wo die ganzen Châteaus stehen. Manche behaupten, die Katharer hätten ihre Festungen zum Schutz vor der Dunkelheit errichtet. Sie hätten sie auf Vortizes und Kraftpunkten gebaut, um dort heilige Zeremonien abhalten zu können, mit deren Hilfe sie in der Lage waren, die Mächte der Finsternis zurückzuschlagen. Und all diese Châteaus haben Türme, was ebenfalls von Bedeutung ist.«
    Peter hörte aufmerksam zu. »Aber Türme sind auch einfach ein strategisches Element zu Verteidigungszwecken.«
    »Sicher.« Tammy nickte nachdrücklich. »Aber das erklärt nicht, warum es zu jedem dieser Châteaus Legenden gibt, wo von Alchemie in ihren Türmen die Rede ist. Die Türme sind als Orte bekannt, wo die ein oder andere Art von Magie oder Transformation stattgefunden hat. Das steht in direktem Zusammenhang mit dem alchemistischen Motto: ›Wie oben, so auch unten‹. Die Türme repräsentieren die Erde, weil sie auf dem Boden stehen, aber sie repräsentieren auch den Himmel, weil sie in ihn hinaufragen, und das wiederum macht sie zu idealen Orten für alchemistische Experimente. Und wie Saunières Turm haben sie alle zweiundzwanzig Stufen.«
    »Warum zweiundzwanzig?«, fragte Maureen interessiert.
    »Die Zweiundzwanzig ist eine Hauptzahl, und numerologische Elemente waren in der Alchemie schon immer von kritischer Bedeutung. Die Hauptzahlen sind elf, zweiundzwanzig und dreiunddreißig. Aber die Zweiundzwanzig ist das Muster,das ihr in dieser Gegend am häufigsten antreffen werdet, da es in

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