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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiter.
    Der erste von vielen Bränden, die sich bald zu einem Holocaust auswachsen sollten, nahm seinen Anfang.
    Die Maschine mit den aufgemalten Hundeköpfen prallte gegen eine Felserhebung, rutschte brennend daran ab, zerschmetterte mehrere Brücken und Hütten und verschleuderte in einem Umkreis von vielen Metern heiße Metallteile und brennenden Treibstoff.
    Okabes Flugzeug, das mit den roten Punkten, bohrte sich wie ein Korkenzieher in den Uferstreifen, fiel auf Dutzende von entsetzt schreienden Zuschauern, die sich in Sicherheit zu bringen versuchten, und krachte schließlich gegen den großen Tanzsaal. Die Flammen, die die Maschine umgaben, tanzten ebenfalls; sie hüpften und sprangen an der Vorderfront des Gebäudes entlang und setzten es in Null Komma nichts in Brand.
    Der alte Charlie kam in einer langen Kurve herunter und legte sich kurz vor dem Aufschlag auf den Rücken. Er traf auf den Uferrand, grub einen brennenden Kanal in den grasbedeckten Boden, zerschmetterte fünf um ihr Leben laufende Menschen und kam am Fuß eines Eisenbaums zum Halten.
    Blaß und zitternd dachte Göring, daß hier niemand etwas bewiesen hatte, außer dem, daß Mut und Trickreichtum keine Garanten des Überlebens waren. Fortuna hatte stets eine unsichtbare Hand mit im Spiel: Ob man nun Soldat war oder Zivilist, kriegführend oder neutral – Kriege waren in ihren Auswirkungen für jeden fatal.
     

ABSCHNITT 10
     
    Armageddon: Die >Nicht vermietbar< gegen die >Rex<
     
    30
     
    König John hatte die Zeit nicht abgewartet.
    Die vier Flieger hatten noch nicht einmal Kampfposition bezogen, als er auch schon in ein Mikrofon sprach, das sich am Kontrollbord seines Ruderhauses befand. »Taishi!«
    »Ja, Kapitän?«
    »Angriff! Und möge Gott mit dir fliegen!«
    Fünfzehn Minuten zuvor hatte sich die große Heckluke der Rex geöffnet, und ein großer Zweisitzer mit eingeschlagenen Schwingen war über eine Rutsche ins Wasser geglitten. Während man die Tragflächen auseinandergeklappt und befestigt hatte, war er auf seinen Pontos dahingedümpelt. Dann hatte Sakanoue Taishi, der vor den Schwingen im Pilotensessel saß, die beiden Motoren angeworfen. Während er von seinem offenen Cockpit aus die Luftschlacht verfolgte, wärmte er die Motoren vor. Hinter den Schwingen, im Schützensitz, befand sich Gabriel O’Herlihy.
    Beide waren Veteranen. Der Japaner hatte am Zweiten Weltkrieg und der Austral-Ire am Koreakrieg teilgenommen. Taishi hatte Torpedo-Bomber für die Kaiserliche Marine geflogen und war während der Schlacht von Leyte Gult gestorben. O’Herlihy hatte als MG-Schütze bei der Infanterie gedient. Obwohl er keine Flugerfahrung besaß, hatte man ihm aufgrund seiner Zielgenauigkeit diesen Posten gegeben. Man sagte ihm nach, daß er mit einem MG ebenso umgehen konnte wie Harpo Marx mit einer Harfe.
    John befahl Taishi, er solle – wie abgesprochen – in den Kampf eingreifen. Der Japaner brachte die Motoren auf Touren und schwang sich flußaufwärts in den Wind. Es dauerte lange, bis sie endlich hochkamen, da sie unter den Tragflächen zehn Raketen – jede einzelne davon hatte einen hundertpfündigen Sprengkopf – und unter dem Rumpf einen Torpedo mit sich schleppten. Der Torpedo wurde elektrisch angetrieben. Sein Sprengkopf bestand aus siebenhundert Pfund Kordit.
    Schließlich stieß sich die schwere Maschine von der Wasseroberfläche ab. Taishi wartete, bis er eine Höhe von fünfzig Fuß erreicht hatte. Dann warf er mit einem Knopfdruck die Pontons ab, und die Maschine wurde schneller.
    O’Herlihy, der zurückschaute, sah, wie die vier Kampfmaschinen abstürzten und aufprallten, sagte Taishi aber nichts davon. Der Pilot war zu stark damit beschäftigt, die Maschine zum linken Ufer hinüberzusteuern und sie dabei niedrig zu halten. Er steuerte zwischen zwei Felsnadeln hindurch, die sich über die höchsten Holzbrücken erhoben. Sie mußten dicht über den Bäumen und, wenn möglich, zwischen den Felsnadeln operieren. Erst wenn sie den Bergen nahe kamen, konnten sie den Rückenwind ausnutzen. Dicht über den Baumwipfeln würden sie vor den Bergwänden dahinfliegen, sich dann rechts halten, über die Hügel jagen und genau über den Bambuskomplexen auftauchen. Wenn sie sich dann auf die Nicht vermietbar stürzten, würde das Schiff ihnen genau die Breitseite darbieten.
    Taishi wußte, daß Clemens’ Radar sie im gleichen Augenblick erfaßt hatte, in dem sie vom Fluß abgehoben hatten. Aber er rechnete damit, ihm zu entgehen,

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