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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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bis er ganz plötzlich über den Hügeln erschien.
     
    Der Unteroffizier hatte eine Minute lang versucht, Sam Clemens’ Aufmerksamkeit zu erringen. Aber der Kapitän schien ihn nicht zu hören. Er stand jetzt neben seinem Stuhl, hielt eine brennende Zigarre zwischen den Zähnen, hatte Tränen in den Augen und murmelte in einem fort: »Georges! Bill!«
    Joe Miller hielt sich in seiner Nähe auf. Der Titanthrop trug seinen Kampfpanzer: einen Stahlhelm, der sein Gesicht mit einem schweren Drahtgitter schützte und für seine Nase einen wurstförmigen Erker aufwies; ein Kettenhemd; Handschuhe aus Fischleder; einen Lendenschurz aus Plastik, einen Aluminiumhüftschutz und ebensolche Beinkleider. In der gewaltigen Rechten hielt er den Schaft einer doppelseitig geschliffenen Stahlaxt, die hundert Pfund auf die Waage brachte.
    Auch Joes Augen waren feucht.
    »Daf waren f-fwei feine Kerle«, sagte er.
    »Kapitän!« sagte der Unteroffizier. »Das Radar meldet, daß von der Rex ein weiteres Flugzeug gestartet ist!«
    Sam sagte: »Was?«
    »Eine zweimotorige Maschine, ein Wasserflugzeug! Die Radarbeobachtung meldet, daß es nach Norden fliegt.«
    Sofort war Sam wieder hellwach. »Nach Norden? Aber warum denn, zum Teufel? Oh! Es wird um uns herumfliegen und uns von der Breitseite nehmen!«
    Er rief den anderen zu, das Deck sofort zu verlassen. Eine Minute später kletterte er über die Leiter auf die Brücke zurück und schrie nach John Byron, dem Chef seines Stabes.
    »Haben Sie der Gans Startbefehl erteilt?«
    »Jawohl, Sir«, sagte Byron. »Im gleichen Moment, als wir bemerkten, daß sie den Torpedo-Bomber losließen. Sie haben unsere Vereinbarung gebrochen!«
    »Gut mitgedacht«, sagte Sam. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Die Gans, ein großes, zweimotoriges Torpedo-Flugzeug, befand sich hinter dem Schiff. Gerade als Sam es erblickte, stieg es auf, und von seinen weißen Pontons tropfte Wasser. Eine Minute später fielen die Pontons in die Tiefe, klatschten in den Fluß, hüpften auf und nieder, wurden von der Strömung ergriffen und trieben ab.
    »Alle Mann auf die Stationen!« befahl Clemens.
    Byron drückte einen Knopf. Sirenen heulten, aber die an Deck versammelte Mannschaft war bereits auf ihre Posten zurückgekehrt.
    »Volle Kraft voraus!«
    Detweiller, der den Platz des Steuermanns einnahm, hantierte nach allen Regeln der Kunst mit den beiden Steuerknüppeln. Die gewaltigen Elektromotoren begannen sich zu drehen, und die mit ihnen verbundenen Schaufelräder griffen ins Wasser. Das Schiff schien fast einen Sprung nach vorn zu machen.
    »Da hat der alte John aber wieder mal einen verdammt schmutzigen Trick in der Hinterhand gehabt«, sagte Clemens. »Sagen Sie der Gans, daß sie längsseits gehen soll.«
    Byron beeilte sich, der Anweisung Folge zu leisten. Sam wandte sich de Marbot zu. Der kleine Kerl trug einen Duraluminiumhelm, Kettenhemd, Kilt und Lederstiefel. An seinem Gürtel baumelten eine Mark-IV-Pistole und ein Entermesser. »Ihre Leute bringen jetzt den SW hinauf«, sagte er. »Aber flott!«
    Der Franzose drückte einen Knopf und stellte eine Verbindung mit dem Laderaum her.
    »Ist die feindliche Maschine noch auf dem Schirm?« fragte Sam den Radarbeobachter.
    »Im Moment nicht«, gab Schindler zurück. »Sie steckt hinter den Hügeln und ist zu nah an den Bergen.«
    »Ich will einen Besen fressen, wenn sie nicht gleich über den Baumwipfeln auftaucht«, sagte Clemens. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    De Marbot gab ein Stöhnen von sich. Clemens musterte sein blasses Gesicht und sagte: »Was ist denn los?«
    »Ich weiß nicht«, sagte de Marbot, »aber ich habe etwas gehört, das wie eine Explosion klang. Die Leitung ist tot! Es antwortet niemand!«
    Sam spürte, daß er selbst blaß wurde. »Oh, mein Gott! Eine Explosion! Gehen Sie runter und sehen Sie nach, was da passiert ist!«
    Byron stand in der Nähe des Schotts an einem anderen Interkom und sagte: »Station 25 meldet eine Explosion in Station 26.«
    Der Franzose sprang in den Aufzug und verschwand.
    »Sir, da ist die feindliche Maschine!« meldete der Radarbeobachter. »Auf der linken Uferseite, direkt über den Gebäuden. Sie passiert gerade zwei Felsnadeln.«
    Sam eilte zum Fenster und sah hinaus. Die Sonne spiegelte sich auf der silberblauen Nase eines Flugzeugs.
    »Wie eine Fledermaus, direkt aus der Hölle!«
    Sam griff nach dem Fenstersims, zwang sich, ganz ruhig zu bleiben, und drehte sich um. Aber Byron hatte die Meldung schon

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