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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unsinn angestellt. Und Podebrad hat Sam erzählt, daß möglicherweise jene Leute für den Ausfall der Gralsteine am rechten Ufer verantwortlich waren, die er in Nova Bohemujo zurückgelassen hat. Bevor er mit seinem Luftschiff verschwand, wollten einige seiner Offiziere einen Gralstein ausgraben, um zu sehen, ob sie auf diese Weise nicht an eine ständige Energiequelle herankommen konnten. Er hat sie gewarnt. Bevor er startete, versprachen sie ihm, die Finger davon zu lassen. Er sagte, sie hätten ihr Versprechen möglicherweise gebrochen und auf diese Weise einen Kurzschluß erzeugt.
    Wenn das stimmt, ist die nähere Umgebung möglicherweise in die Luft geflogen. Dann befindet sich dort, wo einst Nova Bohemujo war, ein Loch, das groß genug ist, um als neuer See angesehen zu werden. Die Explosion könnte das ganze rechte Ufer zerstört haben. Dort lagen die Erzvorkommen, und wenn es stimmt, was Podebrad gesagt hat, sind sie jetzt ebenso verschwunden wie sein Land.
    Auf jeden Fall habe ich keine Lust, mich mit den Ethikern abzugeben. Ich bin kein Feigling; das wird Ihnen jeder bestätigen, der mich kennt. Aber ich glaube, daß es nicht rechtens ist, seine Nase in Dinge zu stecken, über die man nicht das geringste weiß.«
    Und außerdem, dachte Burton, möchtest du gerne Kapitän eines großen Schiffes sein und ein herrliches Leben führen.
    »Die Einheimischen werden Ihnen keine große Hilfe sein«, sagte er und deutete auf die Ufer und den Strom. Überall wimmelte es von Menschen und Booten, die sich bemühten, von hier wegzukommen. »In spätestens einem Monat wird hier kaum noch jemand leben. La Viro schickt seine Leute flußabwärts, um den Glauben der Anhänger seiner Kirche zu festigen, Abweichler in die Mangel zu nehmen und neue Konvertiten zu gewinnen. Die Gralsteinausfälle haben den Glauben vieler Menschen ins Wanken gebracht.«
    »Yeah«, sagte Parker, während sein braungebranntes Gesicht sich zu einem sardonischen Lächeln verzog. »Yeah. La Viro ist selbst ins Wanken geraten. Ich weiß, daß er die meiste Zeit kniend und betend verbringt. Er sieht gar nicht mehr so selbstsicher aus.«
    Burton versuchte nicht weiter, den Seneca zum Mitkommen zu überreden. Bevor er weiterging, wünschte er Parker Glück. Er würde es bitter nötig haben. Die Nicht vermietbar würde so lange an ihrem Standort liegen bleiben, bis die Strömung sie weiter in die Tiefe riß: tausend Meter unter dem Wasserspiegel.
    Wenn die Plakate ankleben verboten unterging oder einen Schaden davontrug, würde ihr Ende gleichzeitig auch das Ende der fortgeschrittenen Technologie der Flußwelt nach sich ziehen. Die wenigen metallenen Werkzeuge und Waffen, die es jetzt noch gab, mußten sich irgendwann abnutzen. Dann würden die Talbewohner sich glücklich schätzen, wenn sie noch Steinwerkzeuge hatten. Dann befand sich der ganze Planet im Holzzeitalter.
    Das, was Burton über Podebrad erfahren hatte, war sicher interessant. Ob die Einwohner von Nova Bohemujo nun den Kurzschluß hervorgerufen hatten oder nicht – Podebrad war entweder ein Agent oder ein Ethiker gewesen. Nur einer von diesen Leuten konnte gewußt haben, daß in diesem Staat Metalle existierten. Nur einer von ihnen konnte gewußt haben, daß das Ausgraben eines Gralsteins eine Katastrophe nach sich zog.
    Aber Podebrad – oder wie immer er auch geheißen hatte – war tot.
    Burton fragte sich, ob er möglicherweise mit X identisch gewesen war.
    Der Klang einer bekannten Stimme ließ ihn anhalten und sich umdrehen. Ein ziemlich abgemagerter Hermann Göring – und er war schon vorher dünn gewesen – kam auf ihn zu. Sein breites Gesicht war ernst, und seine Augen spiegelten einen inneren Schmerz wider.
    »Sinjoro Burton! Mi dezirkus akompani vin.«
    »Sie wollen mit mir gehen? Warum?«
    »Aus dem gleichen Grund, der auch Sie antreibt. Ich will ganz einfach wissen, was auf dieser Welt schiefgegangen ist. Ich habe es immer wissen wollen, aber ich habe mir eingeredet, es sei viel wichtiger, das ethische Niveau der Kas zu erlangen. Und jetzt… Ich weiß nicht. Doch! Wenn wir Glauben haben sollen, müssen wir auch wissen. Ich meine… der Glaube ist alles, woran man sich halten kann, wenn einem niemand die Wahrheit sagt. Aber jetzt… jetzt… ist es vielleicht möglich, die Wahrheit zu erfahren!«
    »Was hält La Viro davon?«
    »Wir haben uns gestritten. Ich hätte es niemals für möglich gehalten. Er besteht darauf, daß ich mit ihm den Fluß hinunterfahre. Er will die

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